Stefan Frey beschreibt anhand eines Frauenschicksals das Überleben, Erdulden und Überwinden der kolonialen Katastrophe, die durch die eigenen Führer nahtlos und nachhaltig in eine autochthone übergeführt wurde. Es ist die aufwühlende, verstörende, gelegentlich hoffnungsvolle Geschichte der im blutigen Aufstand geborenen Eleonore, ihres Kindes und der Kindeskinder, die sich entlang der Geschichte des Landes und der Welt, an einem unsichtbar verknoteten Band in die Gegenwart retten. Der Selbstbetrug der nationalistischen Befreiungen, bis heute angeführt von gierigen, rachsüchtigen und unsäglich dummen lokalen Eliten, der zu immer neuen Unterwerfungen der eigenen Bevölkerung führt, widerspiegelt sich in den Niederlagen der einzelnen Menschen, die sich die einzige Freiheit nehmen, die ihnen zusteht: zu überleben - und zu lieben.
Die Arbeit untersucht die Implementierung automatisierter Beweise durch vollständige Induktion anhand praktischer Beispiele. Ziel ist die Entwicklung einer generischen Routine im Computer Algebra System MAXIMA, die verschiedene Beweise führen kann, ohne Anpassungen vorzunehmen. Der erste Teil thematisiert den Nutzen von CAS in der schulischen Bildung und die Methode der vollständigen Induktion. Im praktischen Abschnitt werden spezifische Routinen zur Durchführung von Beweisen, wie Summen- und Produktformeln sowie Formeln zur n-ten Differenzierung, realisiert, wobei die Beschränkungen solcher automatisierten Verfahren aufgezeigt werden.
Mit der Lustigen Witwe schuf Franz Lehár eine neue Form der Operette, deren stilistische Bandbreite vom Gassenhauer bis zum Musikdrama reichte. In der vorliegenden Biographie zeichnet Stefan Frey Lehárs Lebensweg von der Blütezeit der K.u.K.-Monarchie bis ins Dritten Reich nach, wo er als Hitlers Lieblingskomponist mit seiner jüdischen Frau zwischen alle Fronten geriet. Als prägende Figur der Operette des 20. Jahrhunderts steht Franz Lehár ein ähnlicher Rang zu wie Jacques Offenbach oder Johann Strauß. Doch anders als seine Vorgänger ist der am meisten aufgeführte Operettenkomponist seiner Zeit noch immer umstritten, gilt doch ausgerechnet seine Lustige Witwe als Sündenfall des Genres. Dieses Werk hat 1905 Lehárs steile Komponistenkarriere begründet und eine internationale Operettenkonjunktur von bisher unbekanntem Ausmaß ausgelöst. Die Wiener Operette beherrschte fortan die Bühnen der Welt, ehe der Erste Weltkrieg dem ein jähes Ende setzte. Nach Krieg und Inflation erlebte der Komponist erst in den späten zwanziger Jahren zusammen mit dem Tenor Richard Tauber eine Renaissance. Gegen Zeitgeist und Jazz konnte er seinen Thron als Operettenkönig behaupten. Lehárs lebenslanger Zwiespalt zwischen U- und E-Musik prägte nicht nur sein Werk. Zwiespältig verlief auch seine bewegte Lebensgeschichte, die im vorliegenden Buch erzählt wird.
Eine junge Frau und ein junger Mann - beide schön anzuschauen - begegnen sich im Zug nach Paris, wo sie sich vorerst in der Gare de l'Est trennen müssen. So beginnen üblicherweise Liebesgeschichten. Auch im Roman Strohgold von Stefan Frey steht die Geschichte zweier Verliebter am Anfang und am Ende. Sie beginnt im Februar 1855, vor der ersten Weltausstellung in Paris, und findet ihr - vorläufiges - Ende nach der Internierung der Bourbaki-Armee (Februar 1871) in der Schweiz. Die junge Frau ist die älteste Tochter einer Bauern- und Heimarbeiterfamilie, die sich im aargauischen Freiamt mehr schlecht als recht mit Strohflechten über Wasser hält. Sie startet als Au-Pair-Mädchen und setzt sich bis zur Spitze des Stroh-Unternehmens durch. Der junge Mann ist Offiziersanwärter an der Militärakademie St. Cyr und wird später Brigadier der Kaisergarde. Beide treffen im Herzen des zweiten französischen Kaiserreichs ein - dem Second Empire - wo Baron Haussmann gerade jene Stadt aus dem Boden stampft, die heute von aller Welt geliebt wird. Die Verliebten - und schließlich Verlobten - durchlaufen eine Epoche unglaublichen persönlichen, politischen und wirtschaftlichen Aufstiegs. Geprägt von Figuren, die ihre Länder 'wieder groß' machen wollten - und sie in den Abgrund stürzten. Dabei erweist sich der scheinbar fragile Rohstoff der Heimarbeiter - Stroh - als bemerkenswert resistent. Er ist nicht nur biegsam und lässt sich zu unvorstellbaren, bis heute existierenden Kunstwerken verarbeiten, er ist auch wirtschaftlich von herausragender dauerhafter Bedeutung. Vor allem im Freiamt, das bis in die Mitte des 20. Jahrhhunderts diesbezüglich der globale Maßstab war. Hier errichten während und nach dem Second Empire die Strohbarone ihre Reiche. In ihren Bauernkaten sind derweil die Stroh flechtenden Frauen, Männer und Kinder glücklich, wenn sie nicht noch ärmer werden und schließlich als Arbeiter in der Fabrik ihr Brot verdienen dürfen. Das Erstaunliche am Roman Strohgold sind nicht die schrecklichen historischen Ereignisse, die das Paar mitreißen. Nicht einmal die Zwangsläufigkeit irritiert, mit der sich von Politikern verursachte Katastrophen wiederholen. Das wirklich Beängstigende ist der Unwille, aus der Geschichte zu lernen. Damals und heute.
Was wird geschehen, wenn jetzt nichts passiert? Stefan Frey denkt diese Frage bis zum bitteren Ende durch und legt ein Szenario vor, das uns in nicht allzu ferner Zukunft erwartet. Das scheinbar Unmögliche wird wahrscheinlich, wenn uns Ablenkung, Ignoranz und Opportunismus in einem Atem raubenden, aber scheinbar unmerklichen Ablauf unwiderruflich an das Unerträgliche heranführen. „Wenn sich wirtschaftliche Monopole auf die Seite der politischen schlagen, wird es gefährlich.“ stellt eine der Protagonistinnen fest, als es bereits zu spät ist und ein ursprünglich föderalistisch organisiertes und auf liberalen Grundsätzen aufgebautes Land innert weniger Jahre zum Totalitarismus kippt. In Zeiten der allmächtigen Internetmonopole - im Roman als das AGFA-Kartell bezeichnet - und dem gleichzeitigen Aufstieg der alles niederwalzenden Populisten, die man aus politischer Korrektheit nicht Faschisten nennt, kommt „Der Abgang“ als Warnung nicht eine Stunde zu spät. Dass dabei beißende, zuweilen gar pechschwarze Satire wesentliches Stilelement ist, fördert beim Leser die Verdauung der Lektüre.