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Gerit von Leitner

    Marmorlutrophoren
    "Bis die Araber klein beigeben"
    Wollen wir unsere Hände in Unschuld waschen?
    Der Fall Clara Immerwahr
    • Der Fall Clara Immerwahr

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      Biographie der Chemikerin (1870-1915), die aus Protest gegen die Rüstungsaktivitäten ihres Mannes - des späteren Nobelpreisträgers Fritz Haber - Selbstmord beging

      Der Fall Clara Immerwahr
    • 1928 bekundeten innerhalb kurzer Zeit 33 Städte in Deutschland ihr Interesse, einen Vortrag der Schweizer Naturwissenschaftlerin zu hören. „War es die nicht zu verleugnende Gegenwartsnähe der aufgeworfenen Fragen, war es ehrliche Überzeugung zur Sache, was die Massen angezogen hatte? - Jedenfalls waren sie gekommen. Man sah der kleinen, leicht ergrauten, lebhaften Frauengestalt die erfahrene Wissenschaftlerin, vielleicht auch in etwa die gewiegte Parlamentarierin an.“ (Rheinische Zeitung). In der Nazizeit wurden ihre Schriften verbrannt. Gertrud Woker kämpfte in Bern seit 1907 für ein noch junges Lehrgebiet. Ihr Anliegen war es, über die Verknüpfung der Disziplinen angehenden Naturwissenschaftlern das komplexe System ineinandergreifender biologischer, chemischer und physikalischer Reaktionen begreifbar zu machen. Durch die frühe Spezialisierung im Studium sah sie nicht nur die Studenten um den nötigen Überblick gebracht, sondern auch die Verantwortung des Forschers für sein Tun an den Rand gedrängt. Nach ihrem Austritt aus dem Lehrkörper 1951 faßte sie in „Die Chemie der natürlichen Alkaloide“ ihre jahrzehntelangen Betrachtungen biochemischer Zusammenhänge zusammen und fand ein unerwartetet breites Echo in chemischen, biologischen, pharmazeutischen und medizinischen Fachzeitschriften. 1952 forderte die akkreditierte Konsulantin der Frauenliga bei der UNO Gertud Woker zur Stellungnahme zu den wissenschaftlichen Kriegsmethoden im Koreakrieg auf. Bis 1965 trug sie ihre Berichte auf Kongressen und Exekutivsitzungen der Frauenliga vor. Sie schrieb an Politiker und Institutionen und erhielt Briefe von Frauen aus der ganzen Welt, die ihr im Vertrauen auf Hilfe über genetische Mißbildungen ihrer Kinder berichteten. Zum Zeitpunkt der Eskalation chemischer Kriegsführung in Vietnam brach Gertrud Woker im Alter von 88 Jahren zusammen. Dr. Gerit von Leitner ist Historikerin, Pädagogin und Filmemacherin. Sie hat in ihrem ersten Buch „Der Fall Clara Immerwahr“ gezeigt, daß sie ihr aufwendig recherchiertes Wissen mit ihrer zeitgeschichtlichen Kenntnis zu einem lebendigen Bild zu verbinden vermag.

      Wollen wir unsere Hände in Unschuld waschen?
    • Nasser Zafzafi, Anführer der Protestbewegung Hirak im marokkanischen Rif-Gebirge, die gegen Korruption, Unterdrückung und Machtmissbrauch kämpft, wurde 2018 für den Sacharow-Preis für geistige Freiheit - den Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments - nominiert. Ein seit 100 Jahren verdrängtes Thema – die Folgen von Terror und Gaskrieg der europäischen Großmächte in Nordafrika – kehrte an seinen Ursprung zurück. Denn der 1. Weltkrieg war kaum beendet, da raufte sich Europa zu einem Kolonialkrieg im rohstoffreichen Maghreb zusammen. Einzig Mohammed Abd al-Karim (1882-1963), Anführer der als primitiv geltenden Rifkabylen, wagte den Aufstand für die Freiheit seines Volkes. Er rief 1921 im zwischen Frankreich und Spanien aufgeteilten „Protektorat“ eine unabhängige Republik aus. Seine Guerillataktiken waren Vorbild für Che Guevara, Mao Zedong und Ho Chi Minh. Mithilfe von zehntausenden Gasbomben aus deutscher Produktion schlugen Frankreich und Spanien den Aufstand nieder. Der Rif-Krieg dauerte sechs Jahre, seine Folgen wirken bis heute. Gerit von Leitner trägt vergessene Fakten aus Militärarchiven zusammen und webt Geschichte aus der Erzählung von Zeitzeugen – Überlebenden der Kolonialkriege und ihrer Nachfahren - zu einer eindrucksvollen Bild-Text-Collage über ein unbekanntes Marokko.

      "Bis die Araber klein beigeben"