Verena Mayer und Roland Koberg erfüllen mit ihrer grandios geschriebenen Biographie über Elfriede Jelinek ein doppeltes Desiderat: zum einen geben sie einen gut strukturierten Überblick über die künstlerische Entwicklung der Nobelpreisträgerin von 2004, über ihre tumultartigen Anfänge, über die Anfeindungen, denen sie ausgesetzt war, ebenso wie über die vielen Erfolge und Preisverleihungen, die ihr zuteil wurden; zum anderen bieten sie so etwas wie eine Hinführung zu ihrem nicht unumstrittenen Werk, indem sie auf sehr dezente Weise biographische Hintergründe ausleuchten, ideologie- und gesellschaftskritische Ambitionen skizzieren, Themen und Genres nachzeichnen und Jelineks Figuren auf ihren sozial-politischen Hintergrund hin abklopfen. Gerade in dem gelungenen Mix aus werkgeschichtlichen Zusammenhängen, biographischen Angaben und gefilterter Rezeptionsgeschichte besteht eine besondere Qualität dieses "Porträts", das ein Porträt nicht nur der Autorin, sondern auch der Gesellschaft gibt, in der und gegen die Elfriede Jelinek seit ihrem schriftstellerischen Debüt (an)schreibt
Roland Koberg Boeken




Verena Mayer und Roland Koberg erfüllen mit ihrer grandios geschriebenen Biographie über Elfriede Jelinek ein doppeltes Desiderat: zum einen geben sie einen gut strukturierten Überblick über die künstlerische Entwicklung der Nobelpreisträgerin von 2004, über ihre tumultartigen Anfänge, über die Anfeindungen, denen sie ausgesetzt war, ebenso wie über die vielen Erfolge und Preisverleihungen, die ihr zuteil wurden; zum anderen bieten sie so etwas wie eine Hinführung zu ihrem nicht unumstrittenen Werk, indem sie auf sehr dezente Weise biographische Hintergründe ausleuchten, ideologie- und gesellschaftskritische Ambitionen skizzieren, Themen und Genres nachzeichnen und Jelineks Figuren auf ihren sozial-politischen Hintergrund hin abklopfen. Gerade in dem gelungenen Mix aus werkgeschichtlichen Zusammenhängen, biographischen Angaben und gefilterter Rezeptionsgeschichte besteht eine besondere Qualität dieses "Porträts", das ein Porträt nicht nur der Autorin, sondern auch der Gesellschaft gibt, in der und gegen die Elfriede Jelinek seit ihrem schriftstellerischen Debüt (an)schreibt
Der erste Band der neuen „Blätter des Deutschen Theaters“ widmen sich einem gesellschaftspolitischen Thema: „Ost/West - ein deutscher Stoff“. Das erfolgreiche Spielzeitmotto des Deutschen Theaters, „Deutsche Stoffe“, verbindet sich mit der zeitweise hitzig geführten Debatte um Ost-West-Kompetenz im Kulturbetrieb und den Umgang mit geteilter Geschichte. Zu diesem deutschen Stoff der Stunde beziehen zwanzig Autoren auf unterschiedlichste Weise Stellung, unter anderem Wolfgang Engler, Gustav Seibt, Thomas Brussig, Jens Bisky, Iris Hanika und Jochen Schmidt.