Reclams Sachlexikon des Films ist das umfassende Nachschlagewerk über alles, was mit dem Film, seiner Ästhetik, seiner Produktion und Rezeption zu tun hat. Ausführliche Artikel erläutern die Sachfragen zu Gattungen, Formen und Stilen, ästhetischen Kategorien und Begriffen, Verfahren der Planung, zu Drehbuchentwicklung, Inszenierung, Kameraarbeit, Schauspielkunst, zu Aspekten der filmischen Materialität und der Geräte, Institutionen der Produktion, des Markts und der Kinobranche. Etwa 150 kommentierte Filmfotos veranschaulichen die beschriebenen Sachverhalte und machen das Nachschlagen zum Vergnügen.
Thomas Koebner Boeken






"Bruder Hitler"
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Nur wenige Theaterstücke der deutschen Literatur haben eine so prominente Rezeptionsgeschichte wie der »Reigen«. Schnitzlers Skandalstück, das heute zumeist als moralisches gelesen wird, war gleich nach Erscheinen 1903 außerordentlich erfolgreich, als die nicht mehr abreißende Kette von Turbulenzen, Beschlagnahmungen, Verfahren und Verboten begann, die hier – neben der Entstehungsgeschichte und der literaturwissenschaftlichen Erschließung – dokumentiert wird.
Filmklassiker 2
Beschreibungen und Kommentare
Filmklassiker. Band 1.-4.
- 4 volumes
Filmklassiker. Band 3
Beschreibungen und Kommentare 1965-1981
„Erinnerungen tauchen manchmal auf wie Inseln im Meer des Vergessens. Oder um eine andere Metapher zu verwenden: Wie zuvor geschlossene Türen öffnen sie sich unvermutet und geben den Blick in die Zeit frei, die einmal war. Der umgekehrte Vorgang ist nicht ausgeschlossen: Die Inseln versinken, die Türen schließen sich wieder“. In diesem Buch geht es um die verschiedensten Arten von Erinnerungen in Filmen und wie sie den ZuschauerInnen präsentiert werden (etwa durch unscharfe Rückblende). Er verdeutlicht, dass Erinnerungen sowohl positive als auch negative Seiten haben können; sie können durch Personen, Gegenstände, Orte, Praktiken und Zahlen hervorgerufen werden. Es besteht aber auch die Gefahr, dass Erinnerungen wieder zum Teil oder ganz vergessen werden. Auch Themen wie Demenz oder die Amnesie (Before I go to sleep, 2014) werden angesprochen. Der Film In jenen Tagen (1947) gibt ein gutes Beispiel dafür, dass nicht nur Menschen, sondern auch Gegenstände Erinnerungen haben können; hier gibt ein Sprecher einem mittlerweile unbrauchbaren Wagen eine Stimme, der seine Erlebnisse mit den VorbesitzerInnen Revue passieren lässt. Auch traumatische Erinnerungen, z.B. das Leben in Konzentrationslagern während des zweiten Weltkriegs [Kaddisch nach einem Lebenden (1969), Sophie’s Choice (1982)] werden erwähnt, oder auch die Angst davor nach dem Tod vergessen zu werden (Out of Africa, 1985).

