Der Identitätskonflikt zwischen Verteidigern und Entdeckern wird in diesem Open-Access-Buch umfassend untersucht. Anhand einer Studie mit 5000 Befragten aus vier europäischen Ländern wird aufgezeigt, wie sich die beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Zugehörigkeitskonzepte und der wahrgenommenen Bedrohung durch Muslime und Geflüchtete unterscheiden. Zudem werden Unterschiede in der gesellschaftlichen Marginalisierung und politischen Repräsentation analysiert. Die Autoren belegen, dass verschiedene Positionen im Identitätskonflikt auch unterschiedliche Vorstellungen von Demokratie mit sich bringen.
Detlef Pollack Boeken






Das unzufriedene Volk
Protest und Ressentiment in Ostdeutschland von der friedlichen Revolution bis heute
Ostdeutsche stilisieren sich im öffentlichen Diskurs gern als Opfer der deutschen Einheit. Tatsächlich haben sie sich aber von der friedlichen Revolution bis heute als mächtiger politischer Akteur erwiesen. So ging im revolutionären Umbruch von 1989 die Dynamik nicht von der kleinen Schar der Bürgerrechtler und Bürgerrechtlerinnen aus, sondern von der Bevölkerung. Und heute beherrscht die ostdeutsche Bevölkerung durch ihr Wahlverhalten und nicht zuletzt durch ihren Opferdiskurs die öffentlichen Debatten. Am ostdeutschen Protestverhalten lässt sich begreifen, wie sich eine Bevölkerung zum Volk konstituiert - unter den Bedingungen einer Diktatur - und wie in der Demokratie die kollektive Selbstermächtigung zum Ressentiment verkommt.
"Um die Frage nach der Heraufkunft der modernen Welt ist es still geworden. Konnte die Frage, welche Verkettung von Umständen die Kulturerscheinungen der Moderne hervorgebracht haben, noch im Zentrum des Werks eines soziologischen Klassikers wie Max Weber stehen, so scheint sich in der sozial- und geisteswissenschaftlichen Forschung der Gegenwart eine gewisse Scheu herausgebildet zu haben, Langfristperspektiven zu verfolgen und mit großen Erzählungen aufzuwarten. Die Frage, in welcher Welt wir leben und wie diese Welt entstanden ist, hat allerdings nichts von ihrer Anziehungskraft und Relevanz verloren. Der Band nimmt sich nicht vor, diese Frage zu beantworten. Vielmehr geht es darum, herauszufinden, wo wir eigentlich stehen, wenn wir die nie gelösten alten Fragen heute neu stellen. Welche Rolle spielte die Religion bei der Herausbildung der modernen Welt, welche kam anderen Faktoren, etwa der Wissenschaft oder der Wirtschaft zu? Wer sich für die großen Themen der Geistes- und Sozialgeschichte interessiert, sollte zu dieser Bestandsaufnahme greifen." -- Provided by publisher
Religion in der Moderne
Ein internationaler Vergleich
Sind Religion und Moderne vereinbar, führen Modernisierungsprozesse zur Säkularisierung oder hat die Religion selbst modernisierende Potenziale? Anhand einzelner Länder – Italien, Niederlande, Deutschland, Polen, Russland, USA, Südkorea und Brasilien – gehen die Autoren dem Verhältnis von Modernisierung und religiösem Wandel nach. Das Ergebnis besteht im Entwurf multipler Theorieperspektiven, die nicht nur den Anspruch erheben, wie die Säkularisierungstheorie die Abschwächung religiöser Bindungen in der Moderne zu erklären, sondern auch ihre Stärkung.
Herausgegeben Von Wolf-jürgen Grabner, Christiane Heinze Und Detlef Pollack ; Mit Einem Vorwort Von Friedrich Magirius. Includes Bibliographical References (p. 177-190).