Schriftenreihe der Rose-Ausländer-Gesellschaft e.V: Mutterland Wort
Rose Ausländer 1901-1988
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German






Rose Ausländer 1901-1988
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Edgar Hilsenrath, 1938 mit seiner Familie aus Halle nach Siret geschickt, erlebte die Deportation von über 28.000 Juden nach Transnistrien. Sein Roman „Nacht“ thematisiert das Schicksal der Juden im Getto Mogilev-Podolski und während der Shoa. Hilsenrath traf in New York flüchtig die Exilantin Rose Ausländer.
Selma Meerbaum wird am 5. Februar 1924 in Czernowitz geboren. Nach dem Tod ihres Vaters wächst sie unter schwierigen Bedingungen auf, verliebt sich in Lejser Fichmann und beginnt mit 15 Jahren zu schreiben. 1942 wird sie deportiert und stirbt an Flecktyphus. Ihre 57 Gedichte überdauern und verleihen ihr heute Kultstatus.
Heimathungrig - Symposien in Wien und Bukarest sowie weitere Vorträge
Das Bukarester und das zweite Wiener Symposien blieben bisher undokumentiert. Dies wird mit diesem Band nachgeholt. Leider konnten nicht alle Referenten nach so langer Zeit ihre Texte zu den damaligen Voträgen zur Verfugung stellen. Trotzdem ist ein beachtenswerter Band entstanden, den es zu lesen lohnt.
Aus dem Edgar-Hilsenrath-Archiv in der Akademie der Künste Berlin wurden für eine Wanderausstellung etwa 220 Exponate ausgewählt, darunter Manuskripte, Briefe, Fotos und Rezensionen. Viele Materialien sind bisher unbekannt und unveröffentlicht, wie frühe autobiografische Aufzeichnungen aus dem Ghetto und Texte aus Palästina 1945, die thematische Bezüge zu seinem umstrittenen Roman 'Nacht' aufweisen. Eine Briefformfassung des berühmtesten Hilsenrath-Buches 'Der Nazi & der Friseur' enthält einen bislang unveröffentlichten Prolog. Der Band bietet zahlreiche Fotos, darunter Familienbilder aus der Bukowina, Aufnahmen aus Palästina und Frankreich sowie Schnappschüsse von der Überfahrt nach Amerika auf demselben Schiff wie Rita Hayworth. Ein Brief an Max Brod und dessen überraschende Antwort sowie ein bewegender Brief an den Vater in Lyon aus dem Jahr 1945 sind ebenfalls enthalten. Dokumente zur Verlagspolitik und ein Brief von Nina Raven-Kindler an den Autor, in dem sie den Rückzug des Verlags rechtfertigt, runden die Sammlung ab. Die Wanderausstellung und das Begleitbuch würdigen einen bedeutenden Schriftsteller, der die Katastrophen des letzten Jahrhunderts literarisch verarbeitet hat. Beiträge von verschiedenen Autoren und eine umfangreiche Bibliographie machen das Buch zu einem wichtigen Nachschlagewerk.
„Vielleicht gibt es Czernowitz gar nicht, vielleicht ist Czernowitz nur ein Topos der Literatur.“ So beginnt der Reisebericht eines Historikers, der 1990 nach Tschernivzy in der Ukraine reist, um die Stadt zu finden, die nach dem Zweiten Weltkrieg „dem Vergessen anheim gefallen war“ (Paul Celan) und einst Heimat von Rose Ausländer und Paul Celan war. Heute erinnern steinerne Zeugnisse an das „Goldene Zeitalter“ der k. u. k. Monarchie, als Czernowitz die pulsierende Hauptstadt des Kronlandes Bukowina war. Nach dem Krieg war die Vielvölkermetropole jedoch menschenleer: Die Deutschen wurden „heim ins Reich“ geholt, die Juden ausgelöscht, und viele andere ethnische Gruppen flohen oder verließen die Stadt. Das Buch vergleicht das alte Czernowitz mit dem heutigen Tschernivzy und beleuchtet die Rolle der Literatur in dieser Stadt. Es zeigt eine untergegangene Kulturmetropole, die es wert ist, wiederentdeckt zu werden. Mit über 100 Fotos und Texten von fünf Autoren, ergänzt durch literarische Erinnerungen, wird der Leser in das einstige, vielsprachige und polyethnische Leben der Stadt entführt. Postkartenansichten, Stadtpläne und Fotos dokumentieren den früheren Handel, die Zerstörung und den heutigen Verfall sowie Renovierungen.
Über Rose Ausländer ist viel geschrieben worden, doch fast alles wurde verstreut veröffentlicht und ist damit für den interessierten Leser nur schwer zugänglich. Der vorliegende Band versammelt erstmals die wichtigsten dieser Arbeiten und zeichnet so ein scharf konturiertes Bild der bedeutenden Lyrikerin. Neben einer ausführlichen Biographie geben verschiedene Porträts Auskunft über Person und Leben Rose Ausländers; Essays, Laudationes und Kritiken vertiefen die Auseinandersetzung mit dem Werk der Autorin und spiegeln die Rezeption ihrer zahlreichen Gedichtbände. Hilfreich für die literaturwissenschaftliche Arbeit sind zudem eine Primär- und eine ausgewählte Sekundärbibliographie; der Abdruck von bisher unveröffentlichten Manuskripten und Fotos Rose Ausländers schließlich erweitert das Bild um interessante und reizvolle Facetten.