Historikerinnen und Historiker haben oft Schwierigkeiten, den geschichtlichen Prozess als Ganzes zu erkennen. Was nicht in Archiven dokumentiert ist, scheint nicht stattgefunden zu haben oder geht in der mündlichen Überlieferung verloren. Der Autor, ein erfahrener Archivar, hat in zahlreichen Archiven in Österreich, der Schweiz, der Tschechoslowakei und Deutschland die schriftlichen Zeugnisse der Zeit studiert. Dabei stieß er auf erschreckende Manifestationen der Unmenschlichkeit, wie ein ärztliches Protokoll von 1944 über die Folter eines polnischen Studenten in einem Innsbrucker Gefängnis. In Charkow setzte die deutsche Wehrmacht erstmals „Todeswagen“ ein, um Menschen durch Abgase zu töten. Auch die US-Imperialismus praktizierte grausame Folter, wie das Verbrennen von Menschen mit Napalm. Noam Chomsky äußerte sich entsetzt über den völkermörderischen Bombardierungsaufruf von Nixon und Kissinger in Kambodscha. Weltweit leiden Millionen Kinder unter Hunger, während im Kongo unzählige Kinder Sklavenarbeit in den Kobaltminen leisten. Die deutsche Rüstungsindustrie erzielt Profite wie vor dem Zweiten Weltkrieg, und das imperialistische System ignoriert die menschliche Tragödie, während eine reiche Minderheit die Armen unterdrückt und ausbeutet. In diesem Kontext bedienen Auslandskorrespondenten oft die ideologischen Interessen ihrer Heimatländer. Die archivalische Hinterlassenschaft der österreichischen Botschaft in Santiago de C
Gerhard Oberkofler Volgorde van de boeken






- 2023
- 2022
Eva Priester
Eine jüdische Frau im Kampf für eine gerechte Menschheit. Mit Originaltexten aus ihrem poetischen und essayistischen Werk
- 2020
Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien
Eingeleitet von Hermann Klenner
- 2019
Leo (Jonas Leib) Stern
Ein Leben für Solidarität, Freiheit und Frieden
„Zur Wahrheit gehört nicht nur das Resultat, sondern auch der Weg“ – dieser Satz von Karl Marx spiegelt das Leben von Leo (Jonas Leib) Stern (1901–1982) wider. Geboren in einer ostjüdischen Familie in der k. k. Bukowina, studiert er in Wien und engagiert sich ab Februar 1934 als Internationalist und Kommunist für Solidarität, Freiheit und Frieden. Als Oberst der 3. Ukrainischen Front beteiligt er sich an der Befreiung Wiens, bleibt jedoch als Jude und Marxist ein unerwünschter Eindringling. 1951 wird er Universitätsprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (DDR), um am Aufbau eines friedlichen Deutschlands mitzuwirken und die Grundfragen der Deutschen Geschichte marxistisch zu beleuchten. Sterns Lebensweg zeigt sein grenzenloses Engagement: Woloka, Czernowitz, Salzburg, Wien, Prag, Moskau, Madrid, Stalingrad, Taliza/Sibirien und schließlich Halle a. d. Saale. Gerhard Oberkofler und Leo Sterns Sohn, Manfred Stern, verfolgen diese außergewöhnliche europäische Biographie des 20. Jahrhunderts und ergänzen sie mit sechs Schlüsseltexten von Leo Stern, die im Original in diesem Buch zu finden sind.
- 2017
Vatikanideologie und Marxismus
Texte über Aspekte einer historischen Konfrontation
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Das ideologische Zentrum der katholischen Kirche lässt sich mit Papsttum und Glaubenskongregation über die Jahrhunderte hinweg eindeutig definieren. Schwieriger ist die Bestimmung des Marxismus. Als umfassende wissenschaftliche Weltanschauung entwickelte er sich aufgrund neuer Einsichten seit dem 19. Jahrhundert und bleibt auch in der Gegenwart nicht auf der Stelle stehen. Die erzreaktionäre Auffassung, der Marxismus sei das Böse und könne niemals ein Weg zum Guten sein, war in der Vatikanideologie als absoluter Wert in der Geschichte immer präsent. Dagegen wurde für Befreiungstheologen die marxistische Analyse ein wirksames Instrument zur Entschleierung der kapitalistischen Barbarei. Weil diese Befreiungstheologen mit ihrem prophetischen Christentum zu einer Triebkraft der Umkehr der Geschichte geworden sind, wurden sie von der Vatikanideologie unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. isoliert, verfolgt und letztlich den imperialistischen Kräften geopfert. Die Zielvorstellung einer Gesellschaft ohne Armut und Ausbeutung, ohne Krieg und Elend und letztlich einer, wie es im Kommunistischen Manifest heißt, Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist, ist keine Illusion, sie bleibt die Hoffnung von Christen in der Nachfolge von Jesus und von Marxisten. Revolutionäre Weckrufe sind in der Gegenwart aus dem Vatikan mit Papst Franziskus zu hören. Dagegen mobilisieren ebenso einflussreiche wie korrumpierte katholische Organisationen. Die hier versammelten Texte geben Einblicke in das widersprüchliche Geschehen und in eine historische Konfrontation.
- 2015
Dokumentation über die Gründung der Tiroler Sozialdemokratie in Telfs 1890. Dieser historische Akt, der erst durch den Einigungsparteitag 1888/89 in Hainfeld bei dem die österreichische Arbeiterbewegung wiedervereinigt wurde, möglich war, wird detailliert mit den historischen Rahmenbedinungen geschildert.
- 2014
Georg Knepler (1906–2003) wuchs in Wien auf und studierte hier Klavier, Dirigieren und Musikwissenschaft. Als Pianist begleitete er in Wien Karl Kraus und in Berlin Helene Weigel. 1933 musste der Kommunist und Jude Knepler aus Deutschland fliehen, 1934 auch aus Österreich. In der Emigration war er inspirierendes Vorstandsmitglied im Austrian Centre in London. Nach der Befreiung Österreichs kehrte er vorerst in seine zerstörte Heimatstadt zurück, 1949 nahm er eine Berufung nach Berlin an, wo er als Rektor die Hochschule für Musik aufbaute und danach als Direktor des Musikwissenschaftlichen Instituts der Humboldt-Universität wirkte. Sein Blick auf den historischen Prozess der Veränderung in der Musik, vor allem seine bahnbrechende Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, sein Buch „Karl Kraus liest Offenbach“ und sein Mozartbuch sind Meisterwerke eines intuitiven Künstlers und scharfen marxistischen Denkers.
- 2012
Ludwig Spiegel und Kleo Pleyer
Deutsche Misere in der Biografie zweier sudetendeutscher Intellektueller
- 264bladzijden
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Dieses Buch sucht nach inneren und äußeren Ursachen, die zwei sudetendeutsche Intellektuelle mit sehr verschiedener Herkunft und Sozialisation in unterschiedlicher Intensität zu Gehilfen der deutschen Bourgeoisie haben werden lassen. Der Lebensweg beider hat sich in Prag gekreuzt. Der eine ist Ludwig Spiegel (1864–1926), Sohn eines Notars, Jude und etablierter Rechtsprofessor an der Deutschen Universität in Prag, der Fragestellungen des historischen Prozesses vom irrationalen Standpunkt des deutschen Bildungsbürgertums aus beantwortet und zur Destabilisierung der bürgerlich demokratischen Tschechoslowakei beigetragen hat. Der andere ist Kleo Pleyer (1898–1942), Katholik, Arbeiterkind aus Westböhmen, Freiwilliger der k. u. k. Wehrmacht an der Front, Lyriker und antisemitischer Aktivist der sudetendeutschen Nationalsozialisten, dann als wissenschaftlich ausgebildeter Historiker kämpfender Agitator an der inneren und militärischen Front des imperialistischen Deutschland.
- 2011
Über Wissenschaft und Gesellschaft in Österreich
Gesammelte Studien
Die Alfred Klahr Gesellschaft wurde 1993 gegründet, seit 1994 erscheinen quartalsmäßig die „Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft“. Einer der prägenden Autoren dieses Periodikums ist Gerhard Oberkofler, Vizepräsident der Alfred Klahr Gesellschaft seit ihrer Gründung. Der vorliegende Sammelband vereint sämtliche Beiträge Oberkoflers, die zwischen 1997 und 2011 in den „Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft“ erschienen sind. Oberkoflers hier versammelte Studien beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit österreichischer Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftspolitik, vor allem mit einzelnen Persönlichkeiten der Wissenschaftsgeschichte und damit im Zusammenhang stehenden politischen und gesellschaftlichen Aspekten. Einen besonderen Stellenwert nehmen österreichische Wissenschafter/innen ein, die mit der Arbeiterbewegung verbunden waren.
- 2011
Georg Fuchs (1908–1986) war ein Pionier der österreichischen Röntgenologie und Strahlenheilkunde. Nach seiner Promotion zum Dr. med. (1933) und seiner Assistenz an verschiedenen Wiener Krankenanstalten studierte er auch Theoretische Physik und Mathematik. Von 1935 bis März 1938 arbeitete er am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften. Aufgrund politischer und rassistischer Verfolgung floh Fuchs nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht nach Brüssel und dann nach Istanbul, wo er an der Universitätsklinik tätig war. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion ging er nach Palästina, wo er als Arzt arbeitete und an der Gründung der Free Austrian Movement mitwirkte. Fuchs meldete sich als Freiwilliger zum britischen Sanitätscorps und kehrte als Captain (Stabsarzt) nach Österreich zurück. Von 1946 bis 1974 leitete er das Zentrale Röntgeninstitut des Kaiser Franz Josef Spitals Wien. Mit über 200 Veröffentlichungen, darunter Werke wie „Kernenergie und Weltfrieden“, zeigte er außergewöhnliche Aktualität. Fuchs engagierte sich auch in Fragen von allgemeinem Interesse und war Mitglied des Präsidiums des Weltfriedensrates sowie Präsident des Internationalen Instituts für den Frieden in Wien, wo er für den weltweiten Zusammenschluss der Friedenskräfte wirkte. Er ist eine herausragende Persönlichkeit in einer auf Frieden und Menschenrechte ausgerichteten Bewegung.
