Die Natur, Entfaltung und Darstellung des mathematischen Denkens wird bis in die Gegenwart hinein zwischen Intuitionisten, Formalisten und Logizisten kontrovers diskutiert. Die vorliegende Studie modelliert an Beispielen die Genese mathematischen Denkens und Erkennens als einen Vorgang der symbolischen Konstruktion mathematischer Formen. Sie zeigt auf, wie dieser Konstruktionsprozeß als Lernprozeß aufgefaßt werden kann. Das Modell der symbolischen Konstruktion wird durch Sekundäranalysen aus der Unterrichtswirklichkeit erprobt. Hierbei steht es im Diskussionszusammenhang mit gegenwärtigen Konzeptionen mathematischen Erkennens und Lernens: dem Framekonzept, der ideativen Begriffsbildung, dem Stufenmodell und anderen mehr.
Hans Bussmann Boeken






- Das Streben nach Erkenntnis wird oft als rein rationaler Prozess angesehen, der nur von Vernunft und Verstand geleitet wird. Diese Studie zeigt jedoch, dass Gefühle eine entscheidende Rolle im Erkenntnisprozess spielen. Durch biographische Analysen wird verdeutlicht, dass die Verbindung von Denken und Fühlen es Menschen ermöglicht, selbstbestimmt Wissen zu erlangen. Der Fokus liegt auf dem schulischen und universitären Werdegang von Mathematikern in unterschiedlichen Umfeldern, sowie auf der Entwicklung mathematischer Fähigkeiten bei Straßenkindern und der Entfaltung bekannter Persönlichkeiten. Die Aufhebung der Widersprüche zwischen Vernunft und Gefühlen ist entscheidend für souveränes Handeln und beginnt bereits in der frühen Kindheit. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von Erziehungsformen, die die Entwicklung einer souveränen Person fördern. Wechselseitige Toleranz, gleichberechtigtes Ernstnehmen und Gefühle wie Liebe, Sicherheit und Angenommensein ermutigen Kinder und Jugendliche, ihren eigenen Verstand zu nutzen und zu innerlich geführten Persönlichkeiten zu werden.