Berlin, Moskau
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Während die diplomatische und militärische Seite des Zweiten Weltkrieges gut erforscht ist, blieben die kulturellen Auswirkungen über ein halbes Jahrhundert ein Randthema. Insbesondere die Fragen zur 'Beute' und Verschleppung von Kulturgütern wurden wenig beachtet. Die Behandlung von Museen, Galerien, Kirchen und historischen Denkmälern durch die Eroberer während des Krieges fand kaum öffentliche oder wissenschaftliche Diskussion. Trotz der Bemühungen um die Rückgabe verschleppter Kulturgüter in einem sich versöhnenden Europa blieben diese bislang erfolglos. Dennoch haben sich die Forschungsperspektiven durch den Zugang zu zuvor geschlossenen Archiven in Osteuropa verbessert. Seit 1993 widmet sich ein Forschungsprojekt des Landes Bremen an der Forschungsstelle Osteuropa der systematischen Erforschung des NS-Kunstraubs in der Sowjetunion. Unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Eichwede haben Wissenschaftler eine Vielzahl von Dokumenten aus Deutschland, Russland, der Ukraine und den USA erschlossen und ausgewertet. Der vorliegende Sammelband präsentiert erste Ergebnisse dieser Archivrecherchen und beleuchtet drei zentrale Themen: die Verschleppungen sowjetischer Kulturgüter, die Evakuierungen in der Sowjetunion sowie die Rückführungen durch die USA. 11 Karten und 72 Abbildungen illustrieren die Beschlagnahmungen und die Restitution der Kulturgüter.
Ringen um Autonomie.. Der vorliegende Band stellt in vergleichender Perspektive die zentralen Diskurse im Dissens von se
Die Ausstellung Blick / Wechsel und die begleitende Publikation beleuchten ein wichtiges Kapitel der deutschdeutschen Geschichte: die Gründung von Städtepartnerschaften über die Grenze hinweg. Ab 1986 entstanden die ersten offiziellen Partnerschaften zwischen Kommunen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland, trotz der grundlegenden Unterschiede in Staatsverständnis und Kultur, die durch vier Jahrzehnte Teilung geprägt waren. Die Revolution in der DDR 1989 leitete die politische Einheit Deutschlands ein und führte zu hunderten von kommunalen Partnerschaften, die einen beispiellosen Austausch auf kultureller, wissenschaftlicher und menschlicher Ebene ermöglichten. Seit 1986 wurden über 800 deutsch-deutsche Städtepartnerschaften gegründet, die meisten in den Jahren 1990 und 1991. Besonders interessant sind die vor 1989 geschlossenen Partnerschaften; aus den 58 bis zum Mauerfall entstandenen wurden 15 ausgewählt, die exemplarisch die historischen und politischen Zusammenhänge verdeutlichen. Bis heute bestehen zahlreiche deutsch-deutsche Städtepartnerschaften, die die Bedeutung der Kommunen für die Zivilgesellschaft in Deutschland unterstreichen.
Das Archiv der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen besitzt einzigartige Quellenbestände zur Zeit- und Kulturgeschichte des östlichen Europas von Stalins Tod 1953 bis in die Gegenwart. In seinem Kern umfasst es ein spezifisches, doch breit gefächertes Spektrum an Materialgattungen, die ihm in ihrer Summe ein eigenes Profil geben: - Zeugnisse und Schriften der Samizdat-Kulturen von den 1950er bis in die späten 1980er Jahre, - informelle Druckerzeugnisse und Dokumente der Umbruchsjahre von 1986 bis 1991 sowie des Aufbaus der neuen Ordnungen (Transformation) in den 1990er Jahren und schließlich - Nachlässe, primär aus Russland, der Sowjetunion und der russischen Emigration, die das gesamte 20. Jahrhundert umgreifen. Schwerpunktländer in Archiv und Forschung sind die ehemalige Sowjetunion (heute Russland, die Ukraine, Belarus und die baltischen Staaten), die Tschechoslowakei (heute die Tschechische und die Slowakische Republik), Polen, Ungarn und die DDR. Gegenwärtig bezieht die Forschungsstelle in ihrer Bibliothek laufend über 700 Zeitungs- und Zeitschriftentitel aus und zu Ost- und Ostmitteleuropa, darunter auch Printmedien und Presse politischer Parteien, nationaler Minderheiten und kultureller Einrichtungen, zum Teil mit regionalen Bezügen.