Geschlecht, Sucht, Gewalttätigkeiten
Die Sicht von Süchtigen auf ihr Leben und auf formale Hilfen






Die Sicht von Süchtigen auf ihr Leben und auf formale Hilfen
Anleitungen zur Selbsterfahrung und zum Selbstmanagement
Dieses Manual greift ein vernachlässigtes Thema der Beratungs- und Therapieausbildung erstmals systematisch auf: Sexuelle Übergriffe in Therapie und Beratung. Denn auch Beratende und Therapierende können sich in ihre Klientel verlieben, und manche von ihnen agieren diese Gefühle auch aus. Das Buch liefert Informationen über Formen, Voraussetzungen und Folgen von sexuellen Übergriffen in Therapie und Beratung sowie über rechtliche und ethische Standards. Es soll BeraterInnen, TherapeutInnen, Studierende bzw. AusbildungsteilnehmerInnen zu einer kritischen Überprüfung der eigenen Einstellungen und des eigenen Verhaltens anregen.
Die Praxis zeigt enge Zusammenhänge zwischen Sucht und Gewalterfahrungen, insbesondere bei Frauen, die Gewalt erlebt haben. Diese neigen dazu, ihre Verletzungen durch Alkohol und Drogen zu verdrängen. Eine erfolgreiche Suchtbewältigung erfordert die Thematisierung der Gewaltbiografie. Die Studie untersucht die Rolle von Beraterinnen und Beratern in der Suchtkrankenhilfe und deren Umgang mit „Gewalt gegen Frauen“. Die Datenerhebung erfolgt durch Fragebögen und qualitative Interviews. Die Analyse der schriftlichen Befragungen zeigt, dass es kaum Unterschiede in den Einschätzungen der Berater gibt. Die qualitativen Interviews hingegen verdeutlichen, dass vor allem Beraterinnen sich um Frauen mit Gewaltbiografien kümmern, während viele Berater sich defensiv verhalten und oft nicht nach Gewalterfahrungen fragen oder entsprechende Fälle abgeben. Ähnliche Vermeidungsstrategien zeigen sich auch bei Themen wie sexuellen Übergriffen in der Beratung. Während Beraterinnen von vielen solchen Fällen wissen, haben viele Berater nie davon gehört. Die Daten belegen zudem, dass sexuelle Ausbeutung in der Suchtkrankenhilfe vorkommt, wobei der Täterschutz oft Vorrang vor dem Opferschutz hat. Zudem verdienen Beraterinnen im Durchschnitt weniger als ihre männlichen Kollegen, besonders Frauen mit Kindern sind betroffen. Die Ergebnisse verdeutlichen die Diskriminierung von Frauen in der Suchtkrankenhilfe und fordern Handlungsbedarf für Gleichstellung
Die Zahl älterer Frauen und Männer mit Alkohol-, Heroin- und Kokainabhängigkeit wächst. Viele von ihnen sind verarmt und bereits im Alter von 40 oder 50 Jahren gesundheitlich schwer angeschlagen. Das traditionelle Suchthilfesystem stellt sich erst langsam auf die wachsende Gruppe dieser Hilfebedürftigen ein. Die 15 Beiträge des Buches stellen ungewohnte Denkansätze und beispielhafte Projekte vor, die speziell für ältere Suchtabhängige entwickelt worden sind.
Das vorliegende Buch der Suchtexpertin Irmgard Vogt gibt detaillierten Einblick in die Lebenslagen von Süchtigen und einen genauen Überblick über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet von Diagnostik und Typologie. Es greift die besonderen Problemlagen von Frauen auf und stellt ein neues Beratungsverfahren, das „Motivational Case Management“ (MOCA), anschaulich und an vielen Beispielen vor. Süchtige Frauen und Männer sind eine schwierige Klientel. Die meisten kommen in Beratungsstellen, weil sie von anderen gedrängt werden. Man muss sie also dazu motivieren, Beratung und weitergehende Hilfe anzunehmen. Das in diesem Buch vorgestellte "Motivational Case Management (MOCA) ist ein Verfahren, das den Beratenden den Zugang zu den Süchtigen erleichtert und das sich im Beratungsprozess bewährt hat. Das Verfahren verbindet zwei unterschiedliche Ansätze miteinander, nämlich das motivierende Interview mit Betroffenen und Case Management, woraus sich eine neue Sichtweise auf süchtige Frauen und Männer eröffnet und sich neue Beratungschancen ergeben.
InhaltsverzeichnisI. Genußmittel und Arzneimittel — unser gewöhnlicher Drogenkonsum.II. Einige empirische Ergebnisse über den Konsum von Psychopharmaka.III. Untersuchungskonzept.1) Die Problemstellung.2) Planung und Durchführung der Untersuchung.3) Methodologische Probleme bei Häufigkeitsangaben zum Drogenkonsum.4) Zur Datenauswertung und zur Darstellung der Ergebnisse.IV. Die Familiensituation der Befragten.V. Die Frauen.1) Der Medikamentenkonsum der Frauen.2) Konsum von Genußmitteln.3) Der Gesundheits — bzw. Krankheitszustand der Frauen.4) Psychopharmakakonsum als Unterscheidungsmerkmal zwischen Konsumentinnen und “Abstinenten”.5) Konsumentinnen und “Abstinente”.6) Reflexionen über das Frauensyndrom.7) Ärzte und Patientinnen.VI. Drogenkonsum und Familie: Wie lernen Kinder und Jugendliche den Umgang mit Medikamenten?.VII. Die Jugendlichen.1) Angaben zum Medikamentenkonsum.2) Der Gesundheits — bzw. Krankheitszustand der Jugendlichen.3) Konsum von Genußmitteln.4) Die Beziehung zu den Eltern.5) Die Mutter als Krankenpflegerin in der Familie.VIII. Geschlechtsspezifische Besonderheiten beim Medikamentenkonsum und im Gesundheitskonzept von Jugendlichen.1) Überlegungen zur Datenanalyse.2) Die Mädchen.3) Die Jungen.4) Ansätze zur Entwicklung eines Gesundheitskonzepts bei Mädchen und Jungen.XI. Schlußbetrachtung: Aus der Unmündigkeit zurück zur Verantwortung.Abkürzungsverzeichnis.