Teilnehmer der Arbeitskreise für Autobiografisches Schreiben aus dem Programm des Seniorenstudiums der LMU München berichten als Zeitzeugen von ihren Kindheitserfahrungen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit.
Mit 18000 Mark gründet der 25jährige Buchhändler Reinhard Piper am 19. Mai 1904 einen Verlag in München-Schwabing und macht dort die Bücher, die er selbst gern lesen möchte. In 100 Jahren hat sich der Verlag vom Liebhaberunternehmen zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Publikumsverlage entwickelt. Edda Ziegler erzählt eine spannende Geschichte von Autoren und Verlegern, von Buchhändlern und Lesern – und natürlich von Büchern. Von Büchern, die Generationen geprägt haben, und von Titeln, die Flops wurden, von wissenschaftlichen Großunternehmungen, literarischen Erfolgen, »Schnellschüssen« und überraschenden Bestsellern. Vor dem Hintergrund von 100 Jahren deutscher Geschichte zeigt die Autorin wichtige Facetten der Geistes- und Kulturgeschichte. Wer mit Büchern lebt, wird diese locker und ohne Bildungsschwere erzählte Verlagsgeschichte lieben.
Kaum hatten deutschsprachige Autorinnen Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen, die literarische Szene zu erobern, da wurden sie auch schon ausgebremst: verboten, verfemt und vertrieben von der Literaturpolitik der Nazis – wegen ihrer jüdischen Herkunft, ihrer politischen Überzeugung, ihrer Schreibart, ihrem Frauenbild. Edda Ziegler gibt einen Überblick über die Schicksale der Autorinnen, berühmter wie unbekannter. In sieben Kapiteln erzählt sie von den Wegen der Schriftstellerinnen ins Exil, ihrem Leben, Schreiben und Publizieren in fremden Ländern und Sprachen und vom schwierigen Verhältnis zur alten Heimat in den Zeiten des Neubeginns nach 1945.
Den Weg in die literarische Professionalität haben sich Schriftstellerinnen hart erkämpft. Auf hindernisreichen Umwegen eroberten sie die Öffentlichkeit und lernten, sich dort - mehr oder minder erfolgreich - zu behaupten. Gefördert, aber auch abhängig von den männlichen Stars der Szene, von treuen und treulosen Vaterfiguren, halbseidenen Liebhabern und selbsternannten 'Schöpfern' des weiblichen Genius. In sieben Beiträgen werden Biographie und Werk bedeutender, teils noch wenig bekannter Autorinnen aufgrund ihrer Nachlässe in neuem Licht gezeigt: Emerenz Meier, Lena Christ, Regina Ullmann, Annette Kolb, Ricarda Huch, Emmy Hennings, Marieluise Fleißer, Oda Schaefer, Paula Ludwig u. a. Sieben Publizistinnen und Wissenschaftlerinnen, Hiltrud Häntzschel, Ulrike Leuschner, Sigrid Nieberle, Asta Scheib, Ulrike Voswinckel, Gunna Wendt und Cornelia Zetzsche, berichten aus 100 Jahren weitgehend unbekannter Frauen-Literaturgeschichte, von den Anfängen der Frauenemanzipation über Kriege und Exil bis zum Ende der Nachkriegszeit - konzentriert auf einen zentralen literarischen Ort, München. Erzählt wird von spezifisch weiblichen Schreib- und Lebensräumen zwischen Küche, großbürgerlichem Salon und dunkler Kehrseite der Bohème, von den verschiedensten Formen weiblicher literarischer Selbstinszenierung und vom Weg aus der Provinz in die Weltstadt, von Ingolstadt nach Berlin, von Schiefweg nach Chicago - und manchmal auch zurück.
Frauen in der Geschichte des deutschen Buchhandels
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Die Buchbranche ist weiblich, mit rund 80 Prozent der Beschäftigten auf dem deutschen Markt. Edda Ziegler zeigt in ihrer Geschichte der Frauen im Buchhandel und Verlagswesen, dass Frauen nicht erst seit dem letzten Jahrhundert aktiv sind. Während die Geschichte des deutschen Buchhandels oft von Männern dominiert wird, rückt dieses Werk Frauen erstmals ins Zentrum der Buchgeschichtsschreibung. Ziegler beleuchtet in Überblickskapiteln die historischen Kontexte und bietet Porträts bekannter Verlegerinnen, Lektorinnen, Agentinnen und Buchhändlerinnen. Sie thematisiert die Möglichkeiten und Hindernisse, die weibliche Berufstätigkeit im deutschsprachigen Buchmarkt prägten. Das Buch ist sowohl für Fachwissenschaftler als auch für ein breites Publikum interessant und bietet vielfältige Einblicke in die "weibliche Seite" des Buchhandels. Es würdigt die Leistungen des weiblichen Teils der Branche, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Porträtiert werden unter anderem Brigitte Bermann Fischer, Hedwig Fischer, Tanja Graf, Nina Hugendubel und viele weitere bedeutende Frauen, die zur Entwicklung des Buchmarktes beigetragen haben.
Verfolgte Dichterinnen · Von der Nazidiktatur verfolgte Autorinnen · Zum Gedenktag der Bücherverbrennung und der Reichspogromnacht Die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten war der Auftakt zur Ermordung oder Vertreibung jüdischer Schriftsteller wie zur Vernichtung jeglicher Meinungsfreiheit in Deutschland. Schreibende Frauen waren den braunen Machthabern besonders verhasst, da sie die Frau auf die traditionelle Rolle der Gebärerin, Hausfrau und Mutter beschränken wollten. Viele der verfemten Autorinnen starben im Konzentrationslager, andere flohen ins Exil, schlossen sich dem Widerstand an oder versuchten in Deutschland zu überleben. Und vielen von ihnen 'wurden nicht nur die Körper, auch die Werke vernichtet' (Brecht). Edda Ziegler erzählt von den Schicksalen der verfolgten Dichterinnen, ihren verzweifelten Versuchen, in der Emigration weiter zu schreiben und zu publizieren. Einigen wenigen Bestseller-Autorinnen wie Vicki Baum stehen die vielen gegenüber, die in Armut lebten.
Vergessen wäre sie heute, vergessen ihr Leben als gehorsame, gottgefällige Tochter und Ehefrau, ein typisches Frauenleben der Goethezeit zwischen Pflichterfüllung und Rollenzwang. Doch Christophine Reinwald war Schillers Schwester. Darauf war sie stolz, auch wenn die Beziehung zum berühmten Bruder nicht immer so eng war, wie sie es sich gewünscht hat. Erst als der Vater (1796), der Bruder (1805), der Ehemann (1815) tot sind, beginnt für Christophine ein in Maßen selbstbestimmtes Leben im bescheidenen Rahmen der Meininger Gesellschaft. Bis ans Ende ihres langen Lebens genießt Christophine Aufmerksamkeit vor allem als ›öffentliche Schwester‹ des Dichters. Erst Jahre nach ihrem Tod, 1848, erscheinen ihre Erinnerungen Schillers Jugendjahre im Druck. Schlüsselszenen aus diesen Aufzeichnungen wirken in der Schiller-Biografik bis heute fort. – Edda Ziegler geht in Zusammenarbeit mit Michael Davidis, der Frage nach, was es bedeutet hat, Schillers Schwester zu sein.