Helga Strätling-Tölle Boeken






Übergänge
Geschichten vom Leben und Sterben
Dieses Buch handelt vom Leben und Sterben, vom Überschreiten der Grenze zwischen Leben und Tod, vom Übergang von diesem Leben in ein anderes, wie immer dieses aussehen mag. In 29 sehr nahe gehenden Geschichten beschreibt Helga Strätling-Tölle das Sterben eines Menschen, wie sie ihre letzten Tage, Stunden und Minuten erleben. Die Texte sind entstanden aufgrund von persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen der Autorin in ihrer Arbeit als Psychotherapeutin. Die Einzigartigkeit und Individualität der Übergänge vom Diesseits ins Jenseits bewusst zu machen und die Bereitschaft zu wecken, dies zu akzeptieren, dazu möchte dieses Buch beitragen. Eine Hilfe somit für alle, die diesen Übergang beschreiten müssen, und für jene, die zu verzweifeln glauben, wenn geliebte Menschen sterben.
In diesem Buch werden die Erfahrungen einer Frau geschildert, deren Mann aufgrund einer Atemwegserkrankung fünfzig Tage auf der Intensivstation verbracht hat. Ergänzt wird ihr eindrucksvoller, bewegender Bericht durch die Erinnerungen aus dem Koma , vom Betroffenen selbst noch im Krankenhaus verfasst. Mitglieder der Akademie der Ethik in der Medizin (Göttingen) kommentieren die Texte aus verschiedenen fachlichen Perspektiven. Eine Krankenschwester holt mich ab, bringt mich in das Beatmungszimmer. Fünf oder sechs Betten, zum Teil getrennt durch weiße Laken, Apparate, Schläuche, summende Geräusche, unterschiedliche Pieptöne, schnelles Hin- und Herlaufen von Pflegern in Blau, Ärzten in Weiß. Ich erlebe die Atmosphäre als sehr fremd, aber hochkonzentriert - sehr fremd. Ein Arzt begrüßt mich, führt mich an Bernds Beatmungsbett. Ich fasse seine kühlen Hände an. Seine Zunge hängt groß und schwer neben dem Beatmungsschlauch. Ein paar aufklärende Sätze '...künstliches Koma - für ein paar Tage - er braucht Sauerstoff - wir werden sehen...' Ob ich noch Fragen habe? Ich habe keine. Ich kriege kein Wort heraus. (Teresa Stein)