Hermann Hipp Boeken






Die Reemtsma-Villa, zeitgenössisch anonymisiert als ›Haus K. in O.‹ publiziert, ist ein singuläres Beispiel der neuen Baukunst und Wohnkultur um 1930 1930–32 errichtete Martin Elsaesser (1884–1957) für den Tabakindustriellen Philipp F. Reemtsma (1893–1959) im Westen von Hamburg die aufwändigste Villa, die in der Zeit der Weimarer Republik entstanden ist. Der Architektur nach ein Werk des Neuen Bauens, zeigte ihre Inneneinrichtung die großbürgerlich-elegante Ausprägung der Sachlichkeit. Bestandteil des Anwesens war die umgebende Grünanlage, die der Gartenreformer Leberecht Migge (1881–1935) gestaltete. Die Reemtsma-Villa, zeitgenössisch anonymisiert als ›Haus K. in O.‹ publiziert, ist ein singuläres Beispiel der neuen Baukunst und Wohnkultur um 1930. Dem konservativeren Zeitgeschmack entsprechend erfolgten 1939 jedoch Umgestaltungen, die den Charakter des Hauses ebenso geprägt haben wie spätere Nutzungsänderungen. Da die Villa – wie ihr Architekt – von der Architekturgeschichtsschreibung bislang vernachlässigt worden ist, widmet das Buch ihrer Geschichte, Gestaltung und Rezeption ein umfassendes Porträt und interpretiert sie im zeithistorischen Kontext. Originalaufnahmen namhafter Architekturfotografen erhöhen die Attraktivität dieser Publikation über ein einzigartiges Baudenkmal der Architekturmoderne.
29 farb. u. 88 schw.-w. Abb., 141 Zeichn., Ktn, Pläne, Glossar, Reg.
In sehr kurzer Zeit, von etwa 1924 bis zur Wirtschaftskrise 1929, entstanden in Hamburg riesige Siedlungsgebiete rund um die Innenstadt. Durch diese Gebiete erst wurde, wie der Hamburger Baudirektor Fritz Schumacher bemerkte, Hamburg zur „Wohnstadt“, zu einer Stadt, die sich nicht nur zum Aufenthalt, aonderna uch zum Wohnen eigne. Die Siedlungsgebiete sind zu beliebten Gegenständen der architekturgeschichtlichen Forschung geworden. Architekten suchen in ihnen Anregungen für die Lösung von Bauproblemen der Gegenwart; Milieu- und Denkmalschutz bemühen sich um ihre Erhaltung. Aber sie sind akut gefährdet. Denn infolge de Energieeinsparungsverordnung vom 1. Oktober 2007 sollen in den nächsten Jahren alle Häuser mit Außenisolierungen versehen werden, was den Charakter der Siedlungsringe und damit der Stadt Hamburg grundlegende verändern wird. Hermann Hipps Klassiker „Wohnstadt Hamburg“ ist seit langem vergriffen. mit 461 Fotos und Zeichnungen sowie begleitenden Texten dokumentiert dieses Buch umfassend den Hamburger Siedlungsbau der 1920er-Jahre.