Peter Andraschke Boeken
![Gustav Mahlers IX [neunte] Symphonie](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)





Ideen und Ideale
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Obwohl das Denken Johann Gottfried Herders (1744-1803) in den vergangenen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit gefunden hat und einzelne Aspekte ausführlich gewürdigt worden sind, läßt sich nicht behaupten, daß diese bedeutende Gestalt der deutschen Geistesgeschichte in der Öffentlichkeit heute jenen Rang einnimmt, der ihr zukommt. Dabei ist mit dem Namen Herder eine internationale Ausstrahlung, besonders in Osteuropa verbunden, weil in vielleicht einzigartiger Weise seine aufgeklärten Ideen der Humanität mit einem tiefen Respekt vor der nationalen Eigenart und Vielfalt der Völker einhergehen. Herder lebte und dachte universal. Er hat auf verschiedensten Gebieten Anregungen gegeben, die bis heute nachwirken. In seinem Denken und Arbeiten beschränkte er sich nicht auf den deutschsprachigenKulturraum, sondern vermittelte wichtige Denkanstöße für andere Kulturen und förderte deren Selbstbewußtsein. Der vorliegende Band versammelt Beiträge von Vertretern verschiedener Disziplinen und will damit einen breiten interdisziplinären und zugleich internationalen Dialog anstreben sowie auch eine möglichst umfassende Analyse des Herderschen Denkens. Thematische Schwerpunkte bilden die Ästhetik, die Musik und die Rezeption Herders im östliche Europa.
Dürre Fakten und nüchterne Jahreszahlen sucht man in diesem Buch vergebens. Um kulturelle Vielfalt, die das Gesicht einer Epoche prägt, zu dokumentieren, überschreiten die Beiträge traditionelle Abgrenzungen. Literatur, Musik, Malerei, Architektur, Theater des 19. Jahrhunderts werden nicht isoliert voneinander betrachtet, sondern ganz im Gegenteil nach ihren Wechselbeziehungen befragt. Lokalem Kolorit stehen nationale Entwicklungen und europäischer Geist gegenüber, unterschiedliche kunstästhetische Auffassungen sind in ihren soziologischen Kontext gestellt. Die Farbtupfer dieser ungewöhnlich facettenreichen Palette fügen sich schließlich zu einem faszinierenden Bild, das dem gerecht wird, der sich auf das vergangene Jahrhundert konzentriert, aber genauso jenem, der dort den Wurzeln für die Künste im 20. Jahrhundert nachgeht.
Die Kenntnis der Vorarbeit Mahlers zu seinen Kompositionen ist von gro�er Wichtigkeit fuer das Verst�ndnis seiner Kompositionsart. Die Entwicklung des Kompositionsprozesses wird in dieser Untersuchung erstmals in ihrer Gesamtheit dargestellt und fuer die Analyse und Deutung der IX. Symphonie herangezogen; dies geschieht in ausfuehrlicher Diskussion mit der bisherigen Literatur. Die Ver�nderung an der Komposition im Verlauf des Arbeitsprozesses betrifft sowohl die Form als auch zahlreiche Details der instrumentalen und dynamischen Struktur. "Der eingehenden Darstellung, die der Autor den fuer die Neunte greifbaren Quellen, insbesondere dem Partiturentwurf und dessen Stellenwert im Kompositonsproze� Mahlers, zukommen l��t, bleibt nichts hinzuzufuegen [...] Die Arbeit vermittelt wertvolle Erkenntnisse." Die Musikforschung .