Für Jean-Paul Sartre ist die Problematik des „Anderen“ ein zentraler Aspekt seines Werkes. Er behandelt sie sowohl auf der philosophischen, als auch auf der literarischen Ebene. Besonders anschaulich wird das Thema in dem Drama „Huis clos“ (Geschlossene Gesellschaft).
Das philosophische und schriftstellerische Genie der französischen Aufklärung
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Wenn man an die französische Aufklärung denkt, fallen einem zunächst zwei Namen ein: Voltaire und Rousseau. Der eigentliche Aufklärer aber ist Denis Diderot. Er entwickelte die Theorie der Materie, die ein konstitutiver Teil der Aufklärung ist. Er schafft es, seine Philosophie in literarische Werke einzubringen und ihr damit einen leichteren Zugang zum Leser zu ermöglichen. In dieser Studie werden folgende seiner Werke interpretiert: Der Brief über die Blinden, Die kostbaren Kleinode, Die Nonne, Der Neffe Rameaus, Der Traum des d'Alembert, Jakob der Fatalist und sein Herr.
LA NAUSÉE von Sartre ist zugleich ein Roman und ein philosophisches Werk, eine gelungene Einheit von beiden. Es geht dem Autor in diesem Buch um die Freilegung des letzten Seinsgrundes, um die erlebnishaft-fiktive Entdeckung der EXISTENZ durch den Abenteurer Antoine Roquentin. Fünf Jahre später (1942) publiziert Sartre sein Hauptwerk L?être et le néant, das den Existentialismus begründet. LA NAUSÉE ist eine hilfreiche Hinführung zu dem schwierigen philosophischen Diskurs des Hauptwerkes.
Ende des 16. Jahrhunderts bewies Galileo Galilei, dass die Erde sich bewegte, nicht die Sonne. Damit zerbrach das mitteralterliche Weltbild. An der Schwelle des neu heraufziehenden Zeitalters versucht ein Denker die Folgerungen aus der veränderten geistigen Situation zu ziehen und damit eine neue Ortsbestimmung des Menschen vorzunehmen: Blaise Pascal. Dreihundert Jahre später versucht Teilhard de Chardin das Weltbild Pascals durch ein neues zu ersetzen. Was für Pascal die Entdeckung Galileis war, das wurde für Teilhard die Entdeckung der Evolution durch Darwin. Von dieser naturwissenschaftlichen Position aus unternimmt er am Beginn des Atomzeitalters eine neue Ortsbestimmung des Menschen, die der Pascal'schen entgegengesetzt ist.
Der Vorliegende Band ist eine Fallstudie der fortschreitenden schizoiden Melancholie des Dichters Paul Celan. Die Phasen der Erkrankung werden untersucht, dadurch wird eine detaillierte Biographie des Autors und seines Schicksals möglich. Das Phänomen wird von zwei Seiten her beleuchtet, einmal aus der Richtung der systemischen Theorie, zum anderen aus der psychoanalytischen Perspektive der Freudscen Analyse der Melancholie.
Guillaume Apollinaire hat lange nicht die Anerkennung bekommen, die er verdient. Heute gilt er als Leitfigur der französischen Literatur im zwanzigsten Jahrhundert mit einem Werk, das Modernismus und Traditionalismus in sehr eigener Weise verbindet. Aus seinem Gedichtband 'Alcools' ist der Zyklus mit dem Titel: Rhénanes / Rheinlieder Gegenstand der vorliegenden Untersuchung und Interpretation. Die Gedichte entstanden 1901, als der Dichter ein Jahr im Rheinland zubrachte. In diesen Gedichten erreicht der Zwanzigjährige bereits eine Meisterschaft, die er später nur selten übertrifft.
Die Studie untersucht die Wahlverwandschaft der drei Autoren anhand einer Interpretation der beiden Erzähltexte von Büchner und Celan: 'Der Gang durchs Gebirg' und 'Gespräch im Gebirg'. Thema bei Lenz, Büchner und Celan ist der Mensch, die geschundene Kreatur, auf die diese Dichter jeder auf seine Weise aufmerksam machen. Die Gemeinsamkeiten der drei Autoren (trotz aller Unterschiede) sind folgende: Alle drei hatten sie in ihrer Erziehung unter einem strengen Vater zu leiden, alle drei verbrachten sie die meiste Zeit ihres Lebens im Exil, sie hatten alle drei eine hochsensible Konstitution, die sie anfällig machte für psychische Störungen, jeder von ihnen reflektierte die Bedingungen der Möglichkeit von Kunst unter den Voraussetzungen seiner Zeit.
Die Studie untersucht drei konstitutive Elemente im Werk der Ingeborg Bachmann: erstens die Rolle der Liebe als Grundenergie ihrer literarischen Produktion, zweitens die Auseinandersetzung mit dem Erbe des Faschismus im Denken der Nachkriegsgesellschaft, drittens das literarische Doppelgängertum der Schriftstellerin und ihr Versuch, die Position der weiblichen Autorin in der Symbolordnung der männlich determinierten literarischen Welt zu bestimmen. Die drei vom Scheitern bedrohten Ansätze führen nach und nach zu einer Zerstörung des weiblichen Ich der Schriftstellerin. Die Untersuchung wird durchgeführt anhand der Interpretation folgender Texte der Bachmann: dem Hörspiel Der gute Gott von Manhattan, dem Gedicht Mein Vogel, der Erzählung Undine geht, und dem Roman Malina.
Der Cid ist ein hochpolitisches Drama. Es gibt ein Gesellschaftsbild des französischen Hochadels wieder, zu einem Zeitpunkt, an dem dieser dabei ist, seine Macht und seinen Einfluss endgültig zugunsten der absoluten Monarchie zu verlieren. Corneille stellt ritterliche Helden und Heldinnen vor, die zwar den Kodex der feudalen Standeswerte noch voll erfüllen, die aber auch schon die Verlockung der Empfindsamkeit und der amourösen höfischen Kultur internalisiert haben. Das adlige Publikum genießt in dem Stück Corneilles nostalgisch eine ehemalige Größe, die ihm in der Wirklichkeit schon abhanden gekommen ist.
Phèdre ist die Tochter von Minos und Pasiphaë. Mit der Nennung der Eltern ist der Fluch, der auf der Familie lastet, schon mitgenannt. Indem sie von Kreta nach Griechenland kommt, schleppt sie ihren Fluch und ihr Schicksal wie eine Plage in das Gastland. Die Verfolgung durch Venus bewirkt, dass sie sich in ihren Stiefsohn Hippolyte verliebt. Sie versucht, diese Liebe, die als Inzest angesehen wird, zu unterdrücken. Dennoch endet die Tragödie nicht nur mit dem Tod Phèdres, sondern auch mit dem Tod des unschuldigen Jünglings. Die Interpretation versucht herauszustellen, dass dem griechischen Schicksalsgedanken in der Tragödie Racines die jansenistische Weltsicht entspricht, in der die Liebe dämonisiert wird und als Triebkraft der verderbten menschlichen Natur unweigerlich in den Abgrund führt.