Ginover statt Artus, Jeschute statt Parzival: Wir lernen sie endlich kennen, die Frauen der mittelhochdeutschen Romane um 1200, nicht als bloßes Beiwerk, nicht als Nebenfiguren - die Frauen spielen die Hauptrolle und Rolf Vollmann stellt sie uns vor.Mit erzählerischer Leichtigkeit führt Rolf Vollmann uns ein in die Sagenwelten von Artus & Co., schleust sich selbst ein unter die Protagonistinnen, kommentiert das Geschehen - und macht uns das Mittelalter gegenwärtig: Denn auch dort wurde >>gebruncht<< - aber vor allem begehrt, geliebt und intrigiert.Parzival und Artus, Willehalm und Lancelot - diese Helden und Hauptfiguren der mittelalterlichen Sagen kennen fast alle. Um die Kenntnis der großen Frauen, die nicht einfach nur an deren Seite standen, ist es schlechter bestellt: Ginover (oder Guinevere) mag noch zusammen mit Artus und Lancelot genannt werden, doch Jeschute und Sigune aus Wolframs Parzival sind nur noch wenigen vertraut. An diesen mittelhochdeutschmodernen Geschlechterverhältnissen rüttelt Rolf Vollmann: Frauen sind die Zentren der berühmten Geschichten.Da gibt es die junge Lavinia, die sich brennend für Eneas interessiert, obwohl ihre Mutter sie deshalb lieber tot sähe; die Königin Ginover, mitsamt Ehemann Artus und Geliebtem Lancelot; die junge Seglerin Sigune, eine Frau aus der Gralssippe, die mit ihrem toten Geliebten in den Armen in einer Linde sitzt, eine Verwandte Parzivals; die schöne Enite, die bei Hartmann von Aue ihren Mann wieder auf Trab bringen muss, der faul geworden ist, kaum hat er sie geheiratet; die hübsche Jeschute, über die der ganz junge Parzival, nachdem er seine verwitwete Mutter Herzeloyde verlassen hat, geradezu in seiner Tölpelhaftigkeit stolpert, worauf ihr Mann die Unschuldige als Nackte durchs Land reiten lässt.Forsch, eigensinnig, manchmal unbarmherzig, immer schön - so stellt Vollmann uns das weibliche Personal des Mittelalterro
Rolf Vollmann Volgorde van de boeken






- 2020
- 2011
Dürers Meisterschaft und Vollmanns Entdeckerfreude – eine bibliophile Großtat. Als der Schriftsteller Rolf Vollmann zu Weihnachten eine Mappe mit Reproduktionen aller Kupferstiche Dürers erhält, beginnt er, seine Gedanken und Eindrücke in unverstellter Art zu schildern. Dürers Meisterschaft ist beeindruckend, doch Vollmanns unerwartetes Werk offenbart ein vielschichtiges Weltpanorama. In Originalgröße zeigt er die hundert Kupferstiche, und seine Faszination ist sofort spürbar: „Das war’s, ich war gefangen… ein Blatt in zwei Tagen, und immer am zweiten Tag dann das Schreiben, fast wie träumend.“ Fast 500 Jahre nach Dürers intensiver Arbeit vertieft sich Vollmann in die revolutionären Bilder einer abergläubischen Zeit. Wir begegnen Landsknechten, jungen Frauen in Tanzkleidern, Heiligen und Hexen, sowie anderen faszinierenden Motiven. Vollmann verknüpft Dürer mit den Göttern der alten Welt, Dante, Darwin, Shakespeare, Goethe, Mozart und Proust. Er entdeckt und belebt Dürers humanistische Botschaften über die Welt „ganz ohne allegorisches Getue“. Ein faszinierendes und bereicherndes Buch!
- 2006
Ralph Doughby's Esq. Brautfahrt
- 319bladzijden
- 12 uur lezen
- 2005
- 2004
Akazie und Orion. Streifzüge durch die Romanlandschaften Claude Simons
- 265bladzijden
- 10 uur lezen
Der Claude Simon-Navigator von Rolf Vollmann ist eine einfühlsame Einführung in das komplexe Werk des Nobelpreisträgers Claude Simon. Vollmann bietet umfassende Inhaltsangaben und reflektierende Analysen, die sowohl Neugierige als auch Kenner ansprechen und eine Hommage an Simons literarisches Erbe darstellen.
- 2003
- 2001
Trojanische Träume in Mecklenburg
Mit der vollständigen „Selbstbiographie“ von Heinrich Schliemann
Ganz erstaunlich ist es, das Leben des Heinrich Schliemann. Rolf Vollmann, Schriftsteller und Feuilletonist, erzählt es geistreich, mitunter scharfzüngig, dann wieder poetisch: Vollmanns Reise zu Schliemann ist eine Liebeserklärung an Mecklenburg. Denn in Mecklenburg hat es angefangen mit den großen trojanischen Träumen, zuerst bei Johann Heinrich Voss, dem berühmten Übersetzer von Homers 'Ilias', und gleich darauf bei Heinrich Schliemann, dem rastlos die Antike suchenden Ausgräber. Wer will, der findet hier, immer hinter Schliemann her, zudem einen Reiseführer zwischen Schwerin und Müritzsee. Die Schliemannsche 'Selbstbiographie' ist Teil des Bandes und einfach spannend: Kindheit in Mecklenburg, Schiffbruch vor Holland, Banker in Amerika, Kaufmann in Petersburg, Moskau, Paris. Sprachgenie, Schatzgräber, Archäologe wollte er sein und deckte unter anderem spektakulär in Troja seinen „Schatz des Priamos“ auf, in Mykene die Gräber mit den sagenhaften Goldschätzen, der „Maske des Agamemnon“...
- 2000
Die wunderbaren Falschmünzer
Ein Roman-Verführer
»Romanführer« gibt es genug, aber sie haben einen kleinen Nachteil: Sie stehen nur zum Nachschlagen im Regal, man kann sie nämlich nicht lesen. Eine Art Roman der Romane. Rolf Vollmann zählt nicht nur Autoren auf, er ist selbst einer, und sein Buch ist eine große Erzählung, die davon handelt, was die großen Erzähler von 1800 bis 1930 alles erzählt haben. Statt eines Datenspeichers haben wir also ein Buch der Verführungen vor uns. Anders als die meisten Literaturhistoriker und -kompilatoren ist Vollmann ein leidenschaftlicher Romanliebhaber; und somit kann sich, wer sein Werk zur Hand nimmt, darauf verlassen, dass er alle Bücher, von denen er spricht, tatsächlich gelesen hat. Es sind gut tausend Romane aus allen europäischen und amerikanischen Literaturen und rund dreihundert Romanciers, die er uns vorstellt. Es sind Romane, die ihm gefallen haben, die er für lebendig hält und von denen er sich vorstellt, dass auch wir sie mit Lust und Liebe lesen werden – wie seinen »Romanverführer«.
- 1998
Philipp Joseph Rehfues (1779–1843) war erster und langjähriger Kurator der neugegründeten Universität Bonn. Solche Aufgaben waren dem in Tübingen geborenen Sohn des dortigen Bürgermeisters nicht vorherbestimmt gewesen, denn am liebsten hätte er als Schriftsteller in Italien gelebt. Diesen Plan konnte er jedoch zeitlebens nicht verwirklichen. Zwar unternahm er zahlreiche längere Reisen dorthin, schlug dann aber eine erfolgreiche Beamtenkarriere in Deutschland ein. Als er als preußischer Beamter nach Rom wollte, vielleicht als Gesandter, wurde ihm nur Reiseurlaub bewilligt. Er musste zurück nach Bonn, erkrankte, und um sich zu heilen, schrieb er stattdessen einen großen historischen Roman über Italien, ›Scipio Cicala‹, der 1832 anonym erschien und den er Walter Scott widmete, dem Vater dieses Genres.
- 1998
Neues vom Literaturführer! Lust und Leidenschaft, Erotik und Sinnlichkeit sind für den Literaturliebhaber Rolf Vollmann entscheidende Antriebe zum Lesen. Wie schon bei seinem Bestseller „Die wunderbaren Falschmünzer“ will er mit seinem „Roman-Navigator“ die Leselust anheizen. Vergnügt flaniert er durch 200 Jahre Romangeschichte und stellt bekannte und weniger bekannte Bücher aus der Zeit von 1959 bis 1759 vor. Jedem Jahr ordnet er einen Lieblingsroman zu. Beginnend mit der „Blechtrommel“ von Günter Grass bis hin zu den Wurzeln des Genres, zu Laurence Sternes „Tristram Shandy“. Vollmann trifft seine Auswahl unabhängig von Bestsellerlisten, und er pflückt aus jedem Roman ein Detail, mit dem er den Leser zu verführen trachtet: eine Gestalt, einen Satz oder auch eine biographische Anekdote.


