Der erste Teil des Buches dokumentiert die Ausstellung 'Seeing Red – an International Exhibition of Nonobjective Painting', die im Frühjahr 2003 in den Hunter Art Galleries, New York, stattfand. Die Ausstellung umfasste etwa 150 rote Gemälde von 75 Künstlerinnen und Künstlern aus Europa und den USA. Im zweiten Teil wird das Symposium 'Color as Experience' dokumentiert, das im Goethe-Institut, New York, anlässlich der Ausstellung stattfand. Die Geschichte der abstrakten und nicht-gegenständlichen Malerei des 20. Jahrhunderts steht im engen Zusammenhang mit der Entwicklung wissenschaftlicher Farbtheorien, die jedoch selten systematisch erforscht wurden. Mit der Standardisierung von Farbdarstellungen in elektronischen Medien ist das Interesse an der Wirkung von Farbe und dem künstlerischen Umgang damit neu erwacht. Ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung ist der Austausch zwischen amerikanischen und deutschen Künstlern und Wissenschaftlern. Die Amerikaner wurden stark von den deutschen Malern Hans Hofmann und Josef Albers sowie von Gestalttheoretikern beeinflusst. Die Ausstellung verfolgte einen speziellen Ansatz, indem sie einen Farbwert als 'objektives' Kriterium für die Auswahl von Arbeiten thematisierte. Zwei Auswahlstrategien sollten miteinander verschränkt werden: die Entwicklung verschiedener Bildkonzepte und Malstile in einem Farbwert Rot sowie das Spektrum von Rot in einem einheitlichen Bildkonzept oder Malstil. Ziel war
Michael Fehr Boeken






Michael Fehr bringt einen neuen Ton in die zeitgenössische Literatur. „Simeliberg“, seine zweite Buchveröffentlichung, ist zweierlei in einem: Klangkunstwerk und rätselhafte Kriminalgeschichte. Hinunter ins Loch, durch Matsch und Dreck, fährt Gemeindsverwalter Griese mit seinem Landrover. Die Repetierwaffe auf dem Rücksitz, erfüllt er widerwillig den Auftrag der kantonalen Sozialhilfebehörde, einen Bauern in die Stadt zu bringen. Dessen Frau ist verschwunden, in der Stadt will man der Angelegenheit auf den Grund gehen. Der verschrobene Bauer erzählt von irrlichternden Plänen, die Menschheit zum Mars und in eine helle Zukunft zu führen. Und nicht genug damit: An dem unwirtlichen Ort tragen sich mysteriöse Dinge zu. Junge Männer in schwarzen Uniformen versammeln sich und bedrohen schliesslich auch Griese, als er ihnen auf die Schliche kommt. Polizei, Nachforschungen, Drohungen - alles nimmt seinen Lauf. Die Figuren zeigen einen knorrigen, verstockten Menschenschlag. Die Welt in „Simeliberg“ ist gezeichnet von Gegensätzen: da die scheinbare Normalität der Oberwelt, dort die dunklen Machenschaften im sumpfigen Loch. Droben die Menschen Weiss und Wyss, drunten der Bauer Schwarz. Dazwischen der Grenzgänger Griese, der je länger, desto stärker zwischen alle Fronten und in die Mühlen der Behörden gerät. Erzählung und Klang gehen eine ungewöhnliche Symbiose ein. Der Titel „Simeliberg“ erinnert an das gleichnamige Grimmsche Märchen und an das melancholische Volkslied „Vreneli ab em Guggisberg“. Michael Fehr evoziert eine Geschichte von existenzieller Wucht um Themen wie Ideologie und Verwirrung, Vereinsamung und Geborgenheit. Bis ins Feinste der Worte inszeniert Fehr ein poetisch musikalisches Gesamtwerk. Mit einem Auszug aus „Simeliberg“ gewann Michael Fehr 2014 an den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt den Kelag-Preis sowie den Federwelt-Preis der Automatischen Literaturkritik 2014.
Während in der Hauptstadt die Glocken der Kathedrale schlagen, macht ein Bauer im Schein der Lampe eine unerwartete Entdeckung im Stall. Ein Männerchor stimmt in der Gaststube ein Lied an. Ein König auf seinem Kamel folgt einem Sternenschweif. Ein scheinbarer Fischer betrachtet eine eisige Strömung. Michael Fehr versammelt in seinem Debüt unterschiedlichste Menschen und Gruppen „kurz vor der Erlösung“. Er nimmt uns von Schauplatz zu Schauplatz mit, zum Fussoldaten, zu Josef und Maria, zur Musikgruppe auf der lottrigen Bühne genauso wie zur Musikgruppe im Fernsehstudio, zur Familie beim Essen bis hin zur Organistin und zum Pastor. Sie alle sind in Anspannung, ja hoffnungsvoller Erwartung und „melodieren und modulieren“ jede und jeder für sich. Getragen wird Michael Fehrs Geschichte in „Siebzehn Sätzen“ von einer bemerkenswert eigenwilligen und mutigen Sprache: Geduldig umkreist Fehr Wort für Wort, Zeile für Zeile und eben Satz für Satz seine Szenen und Figuren. Und meint man sich durch die Sprache zuweilen von den unheimlich vertrauten Begebenheiten schon weit entrückt, so verhelfen uns die Variationen und Modulationen doch immer wieder zu unerwarteten Eingängen in die Geschichte mit ihren 17 Geschichten. So folgt man dieser vielstimmigen Erzählung, ob laut oder leise lesend, wie man es sonst nur von der Musik kennt.
Hotel der Zuversicht
Erzählungen
Ein einfacher Mann geht die Strasse entlang, kommt an einem Hotel vorbei und wird vom Pagen auf einem verworren gemusterten Teppich in ein ausserordentliches Zimmer geflogen: Willkommen im "Hotel der Zuversicht"! Hier treten sie alle auf, die Geschäftsmänner und Wissenschaftler, die Erfinderinnen, Privatdetektive und Spioninnen, der Modeschöpfer und die Gräfin, Schulkinder, Tanten und Verlobte, Hunde und Katzen, die Gutsherren, Räuber und Polizisten, der Seiltänzer, die Sängerin und die Rezeptionistin. Mit kräftigen und bildhaften Strichen skizziert Michael Fehr seine Figuren und Szenen und lädt die Leser:innen in eine Welt ein, in der andere Regeln gelten. Ob als traumhafte und magische Geschehnisse oder in beziehungsreichen Konflikten - immer beleuchten die 48 Erzählungen existenzielle Zustände des Menschseins.
Glanz und Schatten
Erzählungen
Nach der Kriminalgeschichte „Simeliberg“ kommen Michael Fehrs Texte diesmal „im Schwarm“: In 18 Erzählungen führt der Autor virtuos vor, welch überwältigende Sprach- und Klangbilder eine Literatur hervorbringen kann, die kompositorische Prinzipien wie Repetition und Variation in unterschiedlicher Strenge anwendet. Im Zentrum der Erzählungen stehen Menschen, Tiere, Orte und Gegenstände, die eine Metamorphose erfahren. Ihrem Charakter, ihrem Bewusstsein, ihren Beziehungen oder ihrer physischen Gestalt widerfahren existenzielle Wandel: Ein Rebhuhn wird nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen, eine wilde Studentin fantasiert ihr zukünftiges Leben zwischen Ekstase und Ruhe, der Teufel langweilt sich auf der Welt. Ein Mann kämpft mit einem Mückenschwarm, ein Mann und eine Frau kümmern sich in ihrem Häuslein um nichts und niemand, oder der Architekt des Turmes zu Babel sieht seinen Traum in sich zusammenfallen. Immer zeigt sich in Fehrs Sprachwerken im Handfesten das Filigrane, im Zarten das Gewaltige, im Schatten der Glanz - und selten ist man sich sicher, was Schein ist, was Sein.
Leicht, dünn, flexibel, hochporös, reissfest, mit anderen Materialien verarbeitbar, formbar und formstabil – kein anderes Material hat so vielfältige Eigenschaften wie Textilien. Die Anwendungsmöglichkeiten sind deshalb schier unbegrenzt und noch längst nicht ausgelotet. Dennoch wird die Bedeutung von Technischen Textilien oft unterschätzt. Denn man nimmt sie nicht als solche war, da es sich um eine Querschnittstechnologie handelt, die in höchst unterschiedlichen Gebieten oft quasi versteckt genutzt wird: in der Medizin wie beim Fahrzeugbau, in der Architektur, als Geo-Textilien oder für die Energiegewinnung. In dem die gleichnamige Ausstellung im Textilmuseum St. Gallen begleitende Band geben namhafte Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen einen Überblick zur Geschichte und zum aktuellen Stand der Forschung und Anwendung von Technischen Textilien.
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