Wann, wo und wie lassen sich in den ausgewählten Städten vom Hochmittelalter bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges Phasen beschleunigten Wandels fassen? Inwieweit sind sie endogener, inwieweit exogener Herkunft, wie sind sie strukturiert, wer sind die beteiligten Akteure, was die hemmenden Kräfte? Setzt die Modernisierung des 19. Jahrhunderts völlig neu an oder kann sie auf Elemente älterer Modernisierungsschübe zurückgreifen? Die ausgewählten Stadtbeispiele konzentrieren sich auf jenen Gebietsstreifen, in welchem sich Mittel-, Ost- und Südosteuropa historisch immer wieder oszillierend überlappt haben: Dalmatien (vor allem mit Dubrovnik), Kroatien-Slawonien, Ungarn, Polen (mit Lublin und Warschau), die heutige Ukraine (mit Lemberg, Zitomir, Ekaterinoslav), Weissrussland (mit Polock) und das europäische Russland (mit Gross-Novgorod, Niznji Novgorod und Perm). Dies erlaubt es, die Frage nach historischen Eigenprofilen von Städten 'zwischen West und Ost' nicht nur in Bezug auf ihre jeweilige individuelle Besonderheit, sondern auch im Hinblick auf ihre Rolle als stadttypologische Indikatoren für die Existenz historischer Übergangsräume zwischen Mittel-, Ost- und Südosteuropa zu konkretisieren
Carsten Goehrke Boeken






Die baltischen Staaten im Schnittpunkt der Entwicklungen
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Die drei baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen können auf nicht einmal ein Jahrhundert staatlicher Unabhängigkeit zurückblicken, und auch dieser Zeitraum ist durch den Zweiten Weltkrieg und die Zugehörigkeit zur Sowjetunion nochmals drastisch verkürzt worden. Die Geschichte der drei Länder reicht indes zurück bis ins hohe Mittelalter, bis in die Zeit, als die östliche Ostseeküste etwa gleichzeitig in den Gesichtskreis der skandinavischen Mächte Dänemark und Schweden sowie Deutschlands und Russlands trat. Seither ist diese Geschichte stets von dem Zusammenspiel einheimischer Kräfte mit den bereichernden und bedrohlichen Einwirkungen von aussen geprägt gewesen, selten zu autonomer Entwicklung imstande und doch eine beachtliche Eigenart entwickelnd. Das ist das Erbe, das die drei Länder mitbringen, die sich anschicken, in die Europäische Union einzutreten. Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat die Entstehung der drei baltischen Staaten nach dem Ersten Weltkrieg sogleich begrüsst, sah man in ihnen doch schon von der Grösse her 'Schwesterrepubliken'. - Der vorliegende Band vereint Referate, die 2001 im Rahmen einer Tagung in Augst gehalten worden sind. Sie bieten einen umfassenden Überblick über verschiedene Epochen, deren historische Bedeutung und zukunftsgestaltende Nachwirkungen für das Baltikum.
Frühzeit des Ostslaventums
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Russland
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Dieser Band behandelt die Geschichte Rußlands von der Frühgeschichte bis zum Überfall auf die Sowjetunion 1941, mit einem Fokus auf die Entwicklung der Gesellschafts- und Wirtschaftsverfassung. Die Autoren haben den sozialgeschichtlichen Aspekt in den Vordergrund gestellt und die umfangreiche sowjetische Forschung zur Sozialgeschichte integriert. Dies ist ein neuer Ansatz, da bisherige Darstellungen aus nichtmarxistischer deutscher Sicht meist auf politische und Geistesgeschichte ausgerichtet waren. Prof. Hellmann behandelt in den ersten beiden Teilen die geographischen Grundlagen und die Ur- und Frühgeschichte bis zum Kiever Reich und dem „Mongolensturm“. Die „Moskauer Periode“ vom 13. bis Ende des 17. Jahrhunderts wird von Prof. Goehrke behandelt, der auch die Einleitung verfasst hat. Prof. Scheibert analysiert die Entwicklung des Petrinischen Kaiserreichs bis zur Februarrevolution 1917. Im Schlußteil untersucht Prof. Lorenz die Entstehung der sowjetischen Sozial- und Wirtschaftsordnung bis etwa 1941. Die Beiträge unterscheiden sich stilistisch und methodisch, da für die verschiedenen Zeitabschnitte unterschiedliche Quellenlagen vorliegen. Zudem haben die Autoren unterschiedliche Auffassungen von Sozialgeschichte und deren Stellenwert innerhalb der Gesamtgeschichte, was besonders in den Teilen 4 und 5 deutlich wird. Der Band ist mit Abbildungen, Kartenskizzen und einem Literaturverzeichnis ausgestattet, und ein Personen- und
Russland
Eine Strukturgeschichte
Carsten Goehrke präsentiert eine systematische Geschichte Russlands, die nicht chronologisch, sondern nach Grundstrukturen und Schlüsselfaktoren gegliedert ist. Er beleuchtet zentrale Elemente von der Kiewer Rus bis zur Russischen Föderation und analysiert deren Einfluss auf Russlands Rolle in der Weltgeschichte.
Christmas forever
Fünf weihnachtliche Doppelgeschichten aus der Schweiz
Samichlaus, Schmutzli, Adventsilluminationen, Christbaum und Krippe sind traditionelle Bestandteile unserer Advents- und Weihnachtskultur. Doch diese Tradition ist in letzter Zeit immer stärker kommerzialisiert und trivialisiert worden. Die fünf Doppelgeschichten des Buches persiflieren diese Entwicklung, lassen aber auch Raum für Geheimnisse und Wunder, die sich auch heute noch hinter dem Weihnachtsgeschehen auftun können.
Der Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft hat in den Staaten des europäischen Ostens ungleichmässige und teilweise phasenverschobene Versuche ausgelöst, das bestehende System in die Marktwirtschaft zu überführen und zu demokratisieren. Der vorliegende Sammelband will erstmals auf der Basis eines Ländervergleichs aufzeigen, in welchem Masse das jeweilige historische Erbe den Erfolg des Transformationsprozesses beeinflusst und welche Rolle insbesondere der sozialökonomische Entwicklungsgrad und das wechselseitige Verhältnis von Staat und Gesellschaft spielen.
Lebenswelten Sibiriens
Aus Natur und Geschichte des Jenissei-Stromlandes
Auf Grund seiner gewaltigen Ausdehnung bildet Sibirien einen eigenen Subkontinent mit sehr unterschiedlichen Landschafts- und Wirtschaftszonen sowie einer Vielfalt von Ethnien und Kulturen. Gesamtdarstellungen vermögen daher seine Natur und Geschichte nur in begrenztem Maße adäquat zu erfassen. Das vorliegende Buch beschränkt sich auf einen regionalen Ausschnitt – das in der Mitte Sibiriens gelegene Flussbecken des Jenissei bzw. die Verwaltungsregion von Krasnojarsk (Krasnojarskij kraj) –, welcher alle Landschaftstypen und historischen Phänomene Sibiriens repräsentativ abdeckt. Diese territoriale Beschränkung macht es möglich, Natur und Geschichte Sibiriens kleinräumiger und detaillierter nachzuzeichnen, denn das eigentliche Wesen und die Besonderheiten dieses faszinierenden Großraumes erschließen sich erst bei einem Augenschein einzelner Lebenswelten. Der erste Teil beleuchtet die räumliche Umwelt von der Tundra im Norden bis zur Gebirgstaiga im Süden, der zweite Teil die Lebenswelten der Zarenzeit vom 17. Jahrhundert bis zum russischen Bürgerkrieg (1918–1920), der dritte Teil die der sowjetischen und postsowjetischen Zeit. Im Zentrum stehen dabei die Lebenswelten in Stadt und Land, von Trappern und Entdeckern, Ethnien, Schifffahrt, Bergbau und Industrie, aber auch die der Lager und der Verbannten.