Caligula - Wilhelm II. und der Caesarenwahnsinn
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Der Band bietet eine vielseitige Auseinandersetzung mit der Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte der Antike, indem er verschiedene Studien zur attischen Demokratie, dem Cäsarenwahnsinn und Max Webers Überlegungen zum antiken Kapitalismus zusammenführt. Diese Beiträge verdeutlichen die anhaltende Relevanz und Aktualität der Alten Welt in der modernen Forschung und regen zur Reflexion über historische Zusammenhänge an.
Hans Kloft bietet eine verständliche Einführung in die Kultpraxis und Rituale antiker Mysterienreligionen. Er erläutert die Mythen, stellt das Kultpersonal vor und erklärt die Zusammensetzung sowie Erlösungshoffnungen der Gemeinden und deren Verbindungen zum Christentum.
Geht man heute die verlassenen Hafenquartiere um die Bremer Nordstraße entlang, so kann man sich kaum vorstellen, dass dort einmal reges Leben herrschte. Den meisten Bremern ist nicht bekannt, dass hier vor gar nicht langer Zeit Griechen das wirtschaftliche und soziale Leben wesentlich mitgestaltet haben. Die griechische 'Szene' dort ist seit den 80er Jahren verschwunden; gut eintausend Griechen leben heute noch in Bremen. Heute beschränkt sich der Kontakt zu Griechenland bei vielen Bremern auf kulinarische Genüsse im griechischen Lokal 'um die Ecke'. Um dem Abhilfe zu schaffen, hat der Historiker Hans Kloft die vielfältigen Dimensionen bremisch-griechischer Kontakte im vorliegenden Sammelband dokumentiert. In 11 Kapiteln gibt der Band Einblicke in die historische Entwicklung und die unterschiedlichen Facetten der Beziehung seit dem 19. Jahrhundert. Politische und wirtschaftliche Interessen auf der einen, kulturorientierte und idealisierte Verklärung auf der anderen Seite - der doppelte Zugriff auf Griechenland ist bis heute charakteristisch und spiegelt sich in der Verschiedenheit der einzelnen Aufsätze. Die maritime und wirtschaftliche Komponente greifen die Kapitel über den spektakulären Schiffahrtsvertrag von 1847 und über die Beziehung der Bremer Werften zu Aristoteles Onassis und griechischen Reedern auf. Ein umfangreicher Aufsatz analysiert die Lebenssituation der Griechen im Hafenrandgebiet von den Anfängen bis heute und führt damit mitten in die Sozialgeschichte der Stadt. Kulturell und zugleich politisch waren die zeitgenössischen Reise- und Presseberichte, die um konkrete Informationen über Land und Leute bemüht waren. Dagegen war die humanistische Bildung auf den Gymnasien für ein idealisiertes Griechenlandbild vor allem in den Köpfen des Bremer Bürgertums verantwortlich - die Aufsätze über antike Kunstsammlungen bremischer Gelehrter und die Verwendung griechischer Bauelemente in der norddeutschen Architektur geben hiervon Zeugnis. Ihren traurigen Höhepunkt erreichte die Doppelbödigkeit der Wahrnehmung im Zweiten Weltkrieg; die angebliche 'Seelenverwandtschaft' von Griechen und Germanen hielt NS-Ideologen nicht vom Feldzug gegen Griechenland ab. Auch dieser Aspekt bleibt im Buch nicht unerwähnt. Der Band zieht eine ehrliche Bilanz zu einem nicht immer einfachen Verhältnis, das bis heute das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Leben Bremens in nicht unerheblichem Maße beeinflußt. Zahlreiche Abbildungen sorgen für Anschaulichkeit. Das Buch erscheint als Heft 22 in der Reihe Beiträge zur Sozialgeschichte.
»Die Deutschen und ihre Vereine«, schrieb vor wenigen Jahren eine überregionale Wochenzeitung, »das war immer eine Liebesgeschichte. Jetzt ist man auf ein Mal nicht mehr sicher.« Die Liebesgeschichte hat sich, da ist sich die Forschung ziemlich einig, mit dem Aufkommen einer bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland entwickelt. Vereine bildeten das Sprachrohr für vielfältige Interessen, förderten Kenntnisse und Bildung, gaben den Mitgliedern eine gewisse Heimstatt, förderten Freundschaft unter Gleichgesinnten. Das war in Deutschland, das war im Stadtstaat Bremen so, in dem der allgemeine gesellschaftliche Prozess seine zum Teil sehr eigenen Aus- prägungen besaß. Doch trotz ihrer großen Bedeutung existiert in der Hansestadt keine verlässliche Vereinsgeschichte, die als solche Teil einer viel umfänglicheren Sozialgeschichte Bremens für das 19. und 20. Jahrhundert wäre. Auf diesem Felde mangelt es nach wie vor an Vielem, trotz mancher wichtiger Einzeluntersuchungen, die in den Beiträgen genannt werden. Dabei will und kann die vorliegende Sammlung eine solide fachliche Aufarbeitung des Gegenstandes nicht ersetzen. Aber es ist wichtig, sich diesem Desiderat wenigstens ansatzweise und in bestimmten Ausschnitten zu nähern.
Der Friedensnobelpreis, der seit 1901 alljährlich durch das Osloer Nobel-Komitee vergeben wird, besitzt eine historische und zugleich überzeitliche Dimension. Der Preis würdigt die Verdienste von herausragenden Persönlichkeiten für die Bewahrung und Förderung des Friedens und sendet somit wichtige friedenspolitische Signale in die Weltöffentlichkeit. Zugleich öffnet er den Blick auf historische Vorbilder und Traditionsstränge, die wichtige Anknüpfungspunkte für die aktuellen friedenspolitischen Debatten haben. Die vier deutschen Friedensnobelpreisträger, Gustav Stresemann, Ludwig Quidde, Carl von Ossietzky und Willy Brandt, die in diesem Band in Erinnerung gerufen werden, liefern dafür ein anschauliches Beispiel: Ihre Themen waren die Aussöhnung ehemals verfeindeter Völker, der Einsatz für eine freiheitliche Gesellschaftsordnung, die Stärkung des Völkerrechts und der Abrüstungspolitik. Diese politischen Ziele haben bis heute nichts von ihrer grundsätzlichen Bedeutung verloren. Der vorliegende Band vereinigt Beiträge, die 2008 aus Anlass des 150. Geburtstages von Ludwig Quidde (1858–1941) im Rathaus zu Bremen vorgestellt wurden. Er spannt zugleich den Bogen zur aktuellen internationalen Friedenspolitik. Der Bremer Historiker Karl Holl hat Beiträge von bleibendem Wert für die historische Friedensforschung geleistet. Ihm ist diese Publikation zum 80. Geburtstag gewidmet.
Das heute erschienene Jahrbuch 2006/2007 befasst sich mit Bremer Persönlichkeiten aus Kultur, Technik und Wirtschaft, mit folgenden Themen: Lüder von Bentheim, Joachim Neander, Hermann Henrich Meier, Ludwig Franzius, Bremen und der Wein, Bremer Polarforscher, Christian August Korff, Wilhelm Olbers, Gerhard Rohlfs, Innovativer Schiffbau in Bremen und Bremerhaven, Bremen – Stadt der Luftfahrt, Carl F. W. Borgward, Weltraumforschung in Bremen, Design in Bremen, Wilhelm Wagenfeld, Hans Scharoun, Ludwig Roselius, Schokolade aus Bremen, Fischverarbeitung/Fischstäbchen usw. Alle Themen werden von ausgesuchten Autoren in gut lesbarer Form dargestellt, begleitet von 179 Duoton-Abbildungen.