Festschrift zum 80. Geburtstag von Alt-Oberbürgermeister Ernst Ludwig
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Politische Vereine und Revolutionsalltag im Grossherzogtum Hessen, Herzogtum Nassau und in der Freien Stadt Frankfurt
Im Fokus der Untersuchung steht der Politisierungsprozess während der Revolution von 1848/49, angetrieben durch zahlreiche politische Vereine, die nach der Aufhebung der vor-märzlichen Vereinsverbote gegründet wurden. Diese Vereine beeinflussten die öffentliche Meinung durch Volksversammlungen, Wahlveranstaltungen, Petitionsaktionen und die Presse, was die Politisierung vorantrieb. Der Rhein-Main-Raum, trotz seiner territorialen Zerrissenheit, wird als eine Einheit betrachtet und war eines der zentralen Zentren der Revolution, in dem rund 500 politische Vereine in kurzer Zeit entstanden. Die Analyse zeigt, dass Parlamentarismus und Demokratie nicht nur in den Parlamenten der Revolutionszeit verwurzelt sind, sondern auch eine bedeutende Basis in den politischen Vereinen der Städte und Dörfer fanden. Diese Vereine waren entscheidend für die Entstehung moderner politischer Parteien. Zudem wird die bemerkenswerte Beteiligung der Frauen an der politischen Kultur als neues Element hervorgehoben. Der Anhang listet alle behandelten politischen Vereine sowie die stark politisierten Turnvereine mit ihren wichtigsten Daten auf. 24 Karten veranschaulichen die räumliche Verteilung der Vereine in der Region. Die umfangreiche Materialfülle wird durch ein Orts- und Personenregister erschlossen.
Hintergründe und Verlauf der Revolution von 1848/49 und die Ulmer Petitionen an die Deutsche Nationalversammlung
Die Revolution im März 1848 begann in Südwestdeutschland als eine Bewegung von massenhaft vorgebrachten "Sturmpetitionen" an Monarchen und Regierungen. In ihnen formulierten vor allem städtische bürgerliche Liberale und Demokraten ihre Forderungen nach nationaler Einigung sowie Verfassungs- und Freiheitsrechten. Petitionen blieben auch im weiteren Verlauf der Revolutionszeit bedeutsam, und mit der Einberufung der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt wurde diese zu einer der wichtigsten Adressatinnen. Am Beispiel der von Ulm nach Frankfurt gerichteten Petitionen wird gezeigt, welche Wünsche, Forderungen und Beschwerden zum Ausdruck gebracht wurden. Sie spiegeln den Revolutionsverlauf wider und eröffnen eine neue Sicht auf die Jahre 1848/49 in Ulm.
Die hessischen Staaten, Nassau, Waldeck und Frankfurt
Am 15. Juli 1515 stellte der Rat der Reichsstadt Ulm Peter Mann als ersten Archivar für das reichsstädtische Archiv ein. Mit dem von ihm in den folgenden Jahren erarbeiteten Register der im Steuerhaus verwahrten Urkunden begann die systematische Erschließung der Ulmer Archivbestände. Zum 500. Jahrestag der Anfänge des Ulmer Archivs als Institution zeigt das Haus der Stadtgeschichte eine Ausstellung. Der Begleitband beschreibt die wechselvolle Geschichte des Archivs und präsentiert die in der Ausstellung gezeigten einzigartigen Exponate zusammen mit weiteren hochkarätigen Archivalien in großformatigen Farbabbildungen.
Die Vermarktung und das Marketing von Bildern und Filmen in Archiven bilden den Gegenstand dieses Hefts, das die Beiträge und Diskussionen des 66. Südwestdeutschen Archivtags in Karlsruhe-Durlach umfasst. Erörtert werden dabei auch Aspekte der Erschließung und Nutzung audiovisuellen Archivguts sowie die mit dem Erwerb, der Publikation und der Weitergabe von Bildern verbundenen Rechtsfragen. Im Mittelpunkt stehen somit Angebot und Vertrieb von digitalisierten Bildern und Filmen, auch in Zusammenarbeit mit privatwirtschaftlichen Dienstleistern, sowie die Frage, wie weit Archive und Bilddokumentationen dabei gehen können und sollten.