Johannes Helm Boeken






Der Roman, in der DDR verfasst, bietet eine parodistische und verfremdete Sicht auf den Hochschul- und Kulturbetrieb der Achtziger Jahre aus der Perspektive eines Insiders. Johannes Helm, 1927 in Schlesien geboren, war emeritierter Professor für Klinische Psychologie an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin, als er 1986 mit dem Schreiben begann. Mit Galgenhumor und kluger Nachdenklichkeit, jedoch ohne Aussicht auf Veröffentlichung in der Diktatur, schöpfte er aus seinen Tagebuchnotizen, die er über Jahre hinweg geführt hatte, um die Spannungen seines Berufslebens zu bewältigen. Die Erzählung wird durch die fiktive Verlags-Lektorin ergänzt, die zwischen den Kapiteln ihre kritischen Kommentare abgibt und so die Zensur der Zeit auf humorvolle Weise thematisiert. Ursprünglich als ‚Josua geht‘ betitelt, sollte das Werk mit einem Zitat von Ingeborg Bachmann beginnen, das den Abschied thematisiert. Doch unerwartet ging Alemannien unter, was es Josua ermöglichte, zu bleiben, ohne auf den Ruinen tanzen zu müssen, wie es in einem der 557 Ölbilder des achtzigjährigen Johannes Helm dargestellt ist.