Rudolf Heinz Boeken






Nach „Retro I und II (1965-1980/1983-1994). Aufsätze und Rezensionen“ liegt nunmehr dessen dritter und letzter Band (1995-2005) vor. Auch dieser dritte Sammelband umfaßt diejenigen meiner Texte, die nicht schon in eigenen Buchveröffentlichungen, vielmehr, ihrer Rezeption gewiß nicht zuträglich, weit zerstreut, erschienen sind. Die avisierte Bibliographie meiner Texte aus eigenen Buchpublikationen schließt sich – in Form der Wiedergabe von deren Inhaltsverzeichnissen – dem Textcorpus ebenso an wie die angesagte kritische Karriereretrospektive („Look back in anger“?). Hinzukommen noch die Listen meiner Universitätsveranstaltungen und Tagungsteilnahmen. Auch diesmal wurde als neutraler Präsentationsmodus die chronologische Reihenfolge meiner Aufsätze und Buchbesprechungen gewählt. Supplementär zu dieser Anordnungsform werden dieselben folgend noch in Gruppierungen nach der Maßgabe jeweils ihres Herkunftskontextes zusammengestellt. Es ist diesmal die Zeit der Ernte sozusagen, verbunden mit meiner lokalen klinischen Etablierung.
Nach „Retro I„ liegt hiermit dessen zweiter Band (Aufsätze und Rezensionen, 1983 - 1994) vor. Auch dieser zweite Sammelband umfaßt diejenigen meiner Texte, die nicht in eigenen Buchveröffentlichungen, vielmehr, ihrer Rezeption abträglich, weit zerstreut erschienen sind. Über die Beiträge aus eigenen Buchpublikationen wird eine Bibliographie am Ende des dritten Bandes, der ebenso 2006 erscheinen wird, informieren. Auch diesmal wurde als neutraler Präsentationsmodus die chronologische Reihenfolge der Erscheinung meiner Aufsätze und Rezensionen gewählt. In Ergänzung dazu wurden in der “Legende" die Veröffentlichungen dieses Zeitraums wiederum in Gruppen, nach der Maßgabe jeweils ihres Herkunftskontextes, zusammengestellt. Es ist die Zeit der eigenständigen philosophischen Innovationen sowie der darauf mitgegründeten vielfältigen Außenreferenzen.
„Retro. Aufsätze und Rezensionen“ ist auf drei Bände veranschlagt, deren erster nunmehr vorliegt. Die Folgebände werden voraussichtlich 2006 erscheinen. Die Sammlung umfaßt ausschließlich solche Texte, die nicht in eigenen Buchpublikationen, vielmehr zerstreut – und demnach gewiß nicht zum Vorteil ihrer Rezeption – veröffentlicht worden sind. Über jene – diejenigen Beiträge aus eigenen Buchveröffentlichungen – wird eine Bibliographie am Ende des dritten Bandes informieren. Als Ordnungsform wurde die – fürs erste oberflächlich wohl über meine fachliche Entwicklung Aufschluß gebende – chronologische Reihenfolge der Aufsätze und Buchbesprechungen gewählt. In der Einleitung findet sich zudem eine Zusammenstellung derselben für den ersten Band in Gruppen, in denen deren jeweiliger Herkunftskontext wiedergegeben erscheint.
Unglückszahl 13 – paradoxal sich abschließender überbrückend vorläufiger Notbehelf: „Der Pathophilosophie endliches Provisorium“. Wie meist schon zuvor in der Serie der „Pathognostischen Studien“ sind „in hoc“ zu gewärtigen: obligate „Tagesreste“-Fortsetzungen; selbstexpansive, auch in Briefeform, Reaktionen auf Andere; schriftliche Niederschläge diverser Außenverwendungen (u. a. „Szenografie FH Dortmund“; „Akademien des Werkbundes NW“); kunst- und pathophilosophische Reprints; Schwerpunkt diesmal: meine textuellen Kustoden der Kunstmappen von Heide Heinz.
Diesmal die duodezimalen „Pathognostischen Studien“ mögen der Präzision des pathognostischen Grundgedankens, der psychoanalysekritischen Objektivitätsekstatik, hin zu einer „Psychoanalyse der Sachen“ (Sartre), dienlich sein. Und dies schwerpunktmäßig anhand von Korrespondenzen, die nicht selten zu selbständigen Traktaten expandieren; von Rekursen auf vormalige zentrale Problemstellungen; von vornehmlich politphilosophischen Großaphorismen und von diversen klinischen Fortbildungsskripten.
Die vorgestellten Beiträge, thematisch hauptsächlich auf Psychopathologie ausgerichtet, halten methodologisch gleichwohl dazu an, nichts denn als philosophisch qualifiziert zu werden. Und dies im obsolet gewordenen Sinne einer genealogischen quasi-Restaurationsphilosophie, die sich nicht scheut, sich an den großen Gestalten bürgerlicher Aufklärung, Marxismus und, mehr noch, Psychoanalyse, zu messen, und diese, poststrukturalismusaffin, zeitgemäß fortzuschreiben.
Schwerpunktmäßig sind diesmal zu gewärtigen: klinische Weiterbildungstexte, zum Teil bereits als Hinführungen zur Pathognostik konzipiert; expressis verbis solche im Sinne einer gehobenen Propädeutik und translokaler Verbreitungsversuche dieser unserer kritischen Psychoanalyse(sub)version. In diesem Rahmen nehmen zudem Kunst(Musik)- und Medienphilosophisches sowie Traumkasuistisches neben einschlägigen Tagebuchnotizen – immer in der Hoffnung, die pathognostischen Grundgedanken durchsichtiger zu machen – Platz.
Bis zu diesem Ende ging es fort: die weitestgehende faktische Suspension von Psychoanalyse und Philosophie, zentriert auf Pathognostik, erscheint in diesem Sammelband noch differiert, getreu – möchte man meinen – dem Inbegriff des allenthalben veranschlagten Todestriebs in seiner dinglichen Erfüllung, eben der Gewalt nicht beseitigenden, nur auflängenden Differierung. Zu den bisher probaten Sujets mit ihren ebenso bewährten Darstellungsformen kommen diesmal hinzu: Gewalt, Gruppe, Homosexualität, Mathematik, Musik und Perversion, Psychoneurose und Organkrankheit, Traum und Körper, Trauma und Schmerz.