This thorough and insightful study of the Japanese version of the I-novel provides a means of researching and interpreting the whole tradition of this genre, linking it to the forms of autobiographical fiction as well as to the cultural assumptions and ways of thinking of the classical period of Japanese history.
Einheimische Traditionen und Einflüsse aus dem Westen prägen gleichermaßen die japanische Literatur der Moderne. Das Handbuch gibt Einblick in die vielgestaltige literarische Landschaft der japanischen Gegenwartsliteratur, ihre Entwicklung, ihre gesellschaftlichen und kulturellen Hintergründe. In ausführlichen Essays und mit umfangreichen Bibliografien werden zehn ihrer wichtigsten Autorinnen und Autoren vorgestellt.
Als bisher einzigem nichtwestlichem Land, das zu den führenden Industrienationen zählt, gilt dem modernen Japan nach wie vor besondere Neugier. Diese ist begründet in dessen Fremdheit – zumal bei uns immer noch erstaunlich wenig über die Voraussetzungen und Erscheinungsformen der gegenwärtigen japanischen Gesellschaft bekannt ist. Das mit dem Titel benannte Programm der im vorliegenden Band versammelten Essays ist es, eine neue Sicht auf Japan zu erproben – einen nicht mehr exotisierenden Blick, der die Zeitgenossenschaft nicht verleugnet und dennoch das Fremde als Fremdes bestehen läßt. Dabei werden ebenso naheliegende wie irritierende Fragen, etwa nach dem Selbstverständnis der Geschlechter, der Rolle der Werbung oder dem Bild des Schriftstellers, behandelt.
Diese Bibliographie ist als ein Arbeitsbuch konzipiert für all diejenigen, die sich mit dem Kulturaustausch zwischen Japan und dem Westen seit 1853 beschäftigen. Sie versammelt Monographien, Ausstellungskataloge, Sammelbände und Aufsätze zu den verschiedensten Facetten dieser Kulturbeziehungen, aber auch zu methodologischen Fragen. Das Jahr 1853 empfahl sich für die historische Eingrenzung insofern, als mit dem Ende der japanischen Abschließungspolitik die kulturellen Beziehungen zwischen dem Westen und dem „modernen Japan“ vor dem Hintergrund der Öffnung, Modernisierung und Verwestlichung Japans erfolgten. Es setzte ein kontinuierlicher Dialog Japans mit dem Westen ein, der über eine bloße Rezeption weit hinausgeht und der auf beiden Seiten Spuren hinterlassen hat. Für eine solche Spurenlese will diese Bibliographie eine Übersicht über einschlägige Publikationen an die Hand geben. Unter „Kulturbeziehungen“ fallen die wechselseitigen Einflüsse und Rezeptionsprozesse zwischen Japan und dem Westen in den Bereichen Literatur, Bildende Künste, Architektur, Photographie, Film, Theater, Tanz, Musik, Philosophie und Geistesgeschichte, Religion, Alltagskultur, Sprache, Wissenschaftsgeschichte und kulturwissenschaftliche Japanforschung. Texte über Personen, die in diesen Bereichen als Kulturvermittler gewirkt haben, fanden ebenso Berücksichtigung wie solche über das westliche Japanbild und den japanischen Okzidentalismus. Die Bibliographie versammelt deutsch-, englisch- und französischsprachige nonfiktionale Texte über japanisch-westliche Kulturkontakte, die bis 1996 erschienen sind. Der Band enthält in erster Linie wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Arbeiten über bereits erfolgte Kulturkontakte und ihre Auswirkungen. Die Bibliographie besteht aus einem nach Autor bzw. Herausgeber alphabetisch geordneten Hauptteil, der 1663 Eintragungen mit Annotationen umfaßt, und einem Index, bestehend aus einem Gesamtregister aus Verfasser-, Titel-, Schlag- und Stichwortverzeichnis. Eine umfangreiche Einführung leitet den Band ein - ein Abkürzungsverzeichnis, eine Zeittafel und ein Glossar bieten dem Leser zusätzliche Hilfen.
Die frühen Texte von Kenzaburō Ōe thematisieren das Problem auseinanderfallender Identitäten im Kontext der Krise des japanischen Subjekts nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie reflektieren die Ambivalenz ihrer Zeit, die nicht nur die Krise des modernen Subjekts bewirkt, sondern auch kritische Subjektivität und engagierte Literatur ermöglicht. Der Band enthält den Originaltext sowie die Erstübersetzung eines skandalisierten Frühwerks des Nobelpreisträgers von 1961, Seiji shōnen shisu – Tod eines politischen Jungen, übersetzt von Anton Wolf. In einem begleitenden Essay wird die Radikalisierung eines jungen Mannes „vom Onanisten zum Terroristen“ (Ōe) untersucht, der mit der Ermordung eines Politikers und dem Selbstmord des Täters in der Haft verknüpft ist. Der Text wirft Fragen auf: Was war das eigentliche Ärgernis? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Realität und Fiktion? Welche Verbindungen bestehen zu anderen zeitgenössischen Erzählwerken? Was macht die literarische Qualität aus? Und welches Ziel verfolgte der Autor mit seinen ambigen Botschaften? Ōes „Drahtseilakte“ bieten Einblicke in eine politisch und intellektuell aufgeladene Zeit, in der Literatur im Zentrum des geistigen und kulturellen Lebens stand und öffentliche Debatten maßgeblich beeinflusste.
Im 21. Jahrhundert ist Japan immer noch – oder erst recht – ein Prüfstein für unseren Umgang mit dem (nicht mehr so ganz) Fremden. Doch selbst wenn wir noch so eifrig suchten, das absolut Fremde ist im Zeitalter globaler Interdependenz ohnehin nicht mehr zu finden. Als moderne bzw. postmoderne Industrienation gehört das Land ohne Frage zu den Regionen, in denen wir uns auf Anhieb zurechtzufinden scheinen. Seine Massenkultur, seine Moden und Marotten reichen mittlerweile bis in unsere Breiten. Doch nicht alles ist selbstverständlich, nicht alles übersetzbar. Was geht beim Übersetzen verloren? Was wird gewonnen? Die vorliegenden Essays erschließen einen transkulturellen Raum immer dichter werdender Verflechtungen zwischen Ostasien und Ameroeuropa. Dabei entpuppt sich Japan als vielfach verspiegelte Fremde, aus der uns Eigenes in multipler Brechung entgegentritt. Die zu unterschiedlichen Anlässen entstandenen Essays sind als gleichsam transjapanologische Beiträge zu lesen – sie wollen unterhalten, Einsichten vermitteln und zu Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen kulturellen Übersetzens und der Universalisierbarkeit der Kategorien anregen.
Gibt es Besonderheiten japanischen Schreibens? Und was verbindet die zeitgenössische literarische Szene in Tokyo mit New York, mit Beijing oder Berlin? Wer hat denn überhaupt, neben Kawabata und Murakami, den Weg in fremde Sprachen gefunden? Gerade in den letzten Jahrzehnten ist viel übersetzt worden: Die auf Deutsch mittlerweile vorliegenden Titel lassen eine immer vielgestaltigere literarische Landschaft erkennen. „Ausgekochtes Wunderland“ lädt ein, diese Landschaft anhand von prägnanten Essays und Buchbesprechungen zu erkunden. Bereits 1847, noch vor der sogenannten Öffnung des Landes, erschien die erste Übertragung ins Deutsche - die erste Übersetzung japanischer Literatur in eine westliche Sprache überhaupt. Seither hat sich eine intensive Übersetzungstätigkeit entwickelt, die der Band dokumentiert. Das Spektrum reicht von der klassischen Literatur und Texten der frühen Moderne bis zur Gegenwart. So ist in Umrissen ein aktuelles Panorama der japanischen Literatur in deutscher Sprache entstanden. Das Buch versammelt Informationen zum Übersetzen wie zum kulturellen Stellenwert der japanischen Literatur. Umfassender und zugleich kompakter ist Schreiben in Japan hierzulande noch nicht vorgestellt worden.