Im Zentrum dieser Studie steht die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern als Modus und Medium der Geschlechterkonstruktion. Am Beispiel der Professionalisierung der Medizin und der Feminisierung der Krankenpflege wird ein Konzept der sozialen Konstruktion von Geschlecht entwickelt, das sich auf die Meso-Ebene der Berufe und Professionen bezieht und die mikrosoziologischen Engführungen der »doing gender«-Konzepte überwindet. Anknüpfend an Goffmans Überlegungen zur institutionellen Reflexivität zeigt die theorieorientierte historische Rekonstruktion,dass Strukturbildungsprozesse als Effekte einer stets fragilen Balance zu begreifen sind, in der Wissen und Handeln reflexiv aufeinander bezogen sind und konkurrierende Akteure auf Anerkennung und Kooperation angewiesen sind, um ihre Interessen durchzusetzen. Der praktische Justierungsprozess mit systematisch offenem Ausgang, der so Konturen gewinnt, eröffnet neue Perspektiven auf den sozialen Wandel der Geschlechterverhältnisse.
Angelika Wetterer Boeken






AuszugProzesse der geschlechtlichen Differenzierung von Berufsarbeit führen immer neu dazu, daß so gut wie jede Arbeit in unserer Gesellschaft einem bestimmten Geschlecht zugeordnet wird: Sie gilt entweder als Frauenarbeit oder Männerarbeit. Diese soziale Konstruktion des Geschlechts der Arbeit ist aber auch selbst ein Stück Arbeit.
Das wissenschaftliche Forschungsprojekt „Mädchen und Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr“ dient als Entwicklung von Leitlinien für Modellprojekte zur Förderung der Integration von Mädchen und Frauen in die Feuerwehr. In diesem Band berichten befragte Feuerwehrfrauen unter anderem von ihren Erfahrungen, ihrem Engagement und ihren Interessen bei der Feuerwehr.