Manfred Hagen Boeken


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Bei dem Stichwort Rußland denkt man eher an das Gegenteil von Freiheit. Noch stärker als die deutsche Vergangenheit scheint die russische Geschichte geprägt von übermächtiger Staatsgewalt und einem Mangel an erfolgreichen liberalen, freiheitlichen Traditionen. Aufstände und Rebellionen scheiterten oder führten in neue Zwangsherrschaft, was den Eindruck von einer „erdrückenden Tradition der Unfreiheit“ nur vertiefte. Ihn bekämpft der Autor, lange Zeit Professor für neuere russische und deutsche Geschichte an der Göttinger Universität. Er untersucht ganz verschiedene Aspekte des vorbolschewistischen Rußland: Bauernemanzipation und „deutsche“ Rebellen in St. Petersburg, Studentenunruhen und beginnende Parlamentarisierung, die Anfänge der russischen Parteien und die sich freikämpfende Presse. Die 18 Beiträge – teilweise unveröffentlichte ältere sowie erst kürzlich entstandene – können jenes Odium auflockern.
Im Rückblick auf die Wellen von Massenprotesten, die die kommunistischen Diktaturen Europas zum Einsturz brachten, steigt die Bedeutung jener ersten Erhebung, die bisher auf den „17. Juni“ eingeengt wurde. Zudem ermöglichte das Ende der DDR sowohl Zugang zu internen Papieren und Akten als auch die Befragung einer großen Zahl von Zeitzeugen. Gründliche Untersuchung zeigt, daß die Bewegungen des Sommers 1953 mehrere Wochen umfaßten, die Parteiführung in eine langanhaltende Krise stürzten und daß Trägergruppen wie Teilnehmermasse eine breite soziale Grundlage hatten. Die dann folgende Verhärtung und innere Überrüstung prägte die Geschichte der DDR dauerhaft. Die Vielfalt des Geschehens wird hier weder rein chronologisch noch ortsweise, sondern nach charakteristischen Phänomenen dargestellt.