Das tägliche Fernsehprogramm mit seinen Talkshows, Nachrichten, Seifenopern verrät es: Überall nimmt ein neuer Leittypus Gestalt an. Seine Gefühlswelt ist gekennzeichnet durch andauerndes Verlangen nach Aufregung, Oberflächlichkeit und theatralischer Inszenierung, in der Gefühle lediglich dargestellt, aber nicht wirklich empfunden werden. In einer subtilen Betrachtung werden die Hintergründe ausgeleuchtet, vor denen das Fernsehen dieses neue Normalitätsmodell in Szene setzt. Und es werden die fatalen Folgen aufgezeigt, den dieser medial modulierte Sozialtypus für die Politik, das Berufsleben, ja bis in die intimen Verästelungen der Familie hat. Winterhoff-Spurk benennt die Ursachen für den gesellschaftlichen Wandel und appelliert, den suggestiven Schleichwegen des »heimlichen Erziehers« Fernsehen endlich etwas entgegenzusetzen.
Peter Winterhoff Spurk Boeken



Unternehmen Babylon
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Die Globalisierung ändert unser Zusammenleben in einem rasanten Tempo. Arbeitsplätze sind nicht mehr sicher, gesellschaftliche Strukturen lösen sich auf, Angst vor sozialem Absturz lähmt viele Menschen. Die Folgen für den Einzelnen: Jeder ist sich zunehmend selbst der Nächste, muss sich um alles selbst kümmern und kann vom Staat keinen Schutz mehr erwarten. In derartigen gesellschaftlichen Umbruchsituationen reagieren Menschen mit Angst und Rückzug ins Private. Der Autor zeigt anhand von Peter Breughels berühmtem Gemälde »Der Turm von Babylon« anschaulich, wie Menschen psychisch auf soziale Veränderungen reagieren. Damals führte ein ungesteuerter Wandlungsprozess in das Elend sozialer Unruhen und eines langjährigen Krieges. Der Autor warnt vor einer ähnlichen ökonomischen und mentalen Gemengelage und fordert uns zu gesellschaftlichem Engagement auf.
Medienpsychologie
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Amüsieren wir uns tatsächlich zu Tode? Ertrinken wir in Informationsfluten? Verschwindet die Kindheit wirklich? Dieses Buch gibt einen Überblick über medienpsychologische Forschungsergebnisse zu Fragen der Nutzungsmotive, des Auswahlverhaltens sowie der Informationsaufnahme und -verarbeitung beim Fernsehen. Ferner werden Befunde zu den emotionalen Medienwirkungen am Beispiel des Stimmungsmanagements oder der TV-beeinflußten Entwicklung von Emotionen referiert. Entwicklungspsychologische Forschungen zum Fernsehverhalten, zu den kognitiven Wirkungen von Bildungs- und Informationssendungen sowie über die Einflüsse der Medien auf das Weltbild der Rezipienten werden ebenso erläutert wie Ergebnisse zum medieninduzierten aggressiven und prosozialen Verhalten, zum Wahl- und zum Kaufverhalten. Die Forschungsübersicht sowie eine kritische Gesamtbilanz sollen dem Leser die Beantwortung der oben gestellten und anderer medienpsychologischer Fragen erleichtern.