Norbert Greiner Boeken






Lesarten des Terrorismus
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„9/11“ ist im zurückliegenden Jahrzehnt zur weltpolitischen Signatur geworden. Sie steht für fundamentalistisch motivierte Terroranschläge, tatsächliche oder vermeintliche Bedrohungen, traumatische Reaktionen und unversöhnliche religiöse, ideologische und kulturelle Positionen. Dieser Sammelband spürt dem Motiv des Terrorismus in der britischen und nordamerikanischen Literatur und Kultur seit der frühen Neuzeit nach und stellt die Reaktionen in der Literatur und visuellen Kunst – aber auch in den modernen Kunst- und Spielformen des Films, Fernsehens und Internets – in einen größeren literarischen und kulturgeschichtlichen Zusammenhang. Somit skizziert der Band auch 400 Jahre Literatur- und Kulturgeschichte. Einige Leitfragen verbinden alle Beiträge trotz der jeweils unterschiedlichen Perspektive: Welche Funktion erfüllt das Motiv des Terrorismus in Literatur, Kunst und neuen Medien? Wie lässt sich Terrorismus sprachlich und visuell fassen, und worin unterscheiden sich gegebenenfalls journalistische Berichterstattungen, offizielle Verlautbarungen und symbolische Repräsentationen? Welche Möglichkeiten bieten Literatur und Kunst, die unterschiedlichen Perspektiven auf den Terrorismus, also die der Täter, der Opfer und der Zeitzeugen, zu vermitteln?
Cool Britannia
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Jahrhundertwenden gelten seit jeher als Zeitpunkte erhöhter Sensibilität für Rückblicke und Bilanzierungen, Übergangsfragen und Zukunftsentwürfe. Mit der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert rückten diese Phänomene verschärft in den Blick. Die allgemeine Aufmerksamkeit, welche die Öffentlichkeit dem Millenniumswechsel schenkte, und die in den neunziger Jahren erfahrenen Phänomene des Wandels in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens haben eine „Schwellenliteratu“ geradezu eingefordert. Ob die literarische Produktion jener Jahre die an sie gestellten Erwartungen eingelöst hat, welche Themen und Problemstellungen dabei als repräsentativ identifiziert und welche Formen der ästhetischen Repräsentation dafür gefunden wurden, wird im vorliegenden Sammelband dokumentiert. Dies geschieht nicht als eine zusammenhängende literaturhistorische Darstellung, sondern in Form von Einzelinterpretationen repräsentativer Werke der verschiedenen Gattungen, nicht zuletzt, weil der Begriff der „Epoche“ für diesen Zeitraum aus heutiger zeitnaher Sicht unangemessen erscheint. Die Beiträge behandeln Themen und Diskurse, die die neunziger Jahre in besonderer Weise gekennzeichnet haben und in der Gesamtschau tatsächlich so etwas wie eine Form der Selbstvegewisserung unter dem Einfluss der Millenniumserfahrung ergeben.
Much Ado About Nothing gehört zu den weniger beachteten Komödien Shakespeares. Zudem haben Inszenierungen und akademische Betrachtungen das Augenmerk weitgehend auf die «Haupthandlung» um Beatrice und Benedick konzentriert und folglich die Komödie den «heiteren» Stücken des Autors zugerechnet. Dagegen diskutieren die Studien neben der Überlieferungsgeschichte vornehmlich die bislang vernachlässigten (Hero, Don John) bzw. kontroversen Figuren (Claudio), sehen in der Sprach- und Rollenspiel-Thematik ernste Untertöne, die die Komödie in die Nähe der Problemstücke rücken, und erörtern schliesslich dramaturgische und stilistische Probleme, u. a. die dramaturgische Funktion des Anredepronomens.