Koop 10 boeken voor 10 € hier!
Bookbot

Ilse Pollack

    Europa erlesen - Porto
    Fado
    • Fado

      • 231bladzijden
      • 9 uur lezen

      Da ist der Zigeunerkönig Inacio, den die aufgezwungene Königswürde beinahe in den Ruin treibt; das Dienstmädchen Rosalia, ein Leben lang verhängnisvoll an ihre Herrschaft gekettet; der Flussherzog, Patenkind des Wassermanns, der die Leichen aus dem Douro fischt. Fado heißt übersetzt Schicksal, und diese abstrakte Gottheit greift auf vielfältige Weise in das Leben der von Ilse Pollak porträtierten Menschen ein. Die Lebensbilder aus Portugal entstanden in den bewegten Jahren nach der Nelkenrevolution, in ihnen spiegelt sich die Geschichte des Landes von der Weltabgeschnittenheit der Salazarzeit bis zum Drama der Dekolonisation.

      Fado
    • Porto, seit Jahrhunderten das Handelszentrum Nordportugals und die zweitgrößte Stadt des Landes, „überrascht durch seine erhabene Lage“, wie schon der berühmte Botaniker Heinrich Friedrich Link feststellte. Und nirgends bietet die „Reiterstadt, die ihre Granithufe in den Fluß taucht und die Hügel im Galopp nimmt“, dem Zugreisenden einen gewaltigeren Anblick als von der Bahnbrücke über dem Douro. Mit José Saramago, Nobelpreisträger des Jahres 1997, beginnen wir unseren Rundgang auf den „Stufen der Wahrheit“, gehen hinunter zur Ribeira, wo Manuel de Oliveira seinen Kultfilm Aniki-Bobo drehte, und erfahren von Duque, dem „Flußherzog“, wie man die Leichen aus dem Douro fischt; wir essen in dem einst verrufenen und heute „gentrifizierten“ Viertel Barredo mit Fernando Pessoa „Kutteln nach Porto-Art“; lauschen dem Monolog der 85-jährigen „Ferreirinha“, in deren „Charakter einer Nordportugiesin weder die Niederlage noch die Klage, noch die Ungeduld, noch die Melancholie“ zu finden sind. Porto, das ist auch die Stadt der Freiheit, wo Ende des 19. Jahrhunderts der erste Versuch stattfand, eine Republik zu errichten, und von wo während des Spanischen Bürgerkriegs über Schleichwege nach Galicia Unterstützung für die „rojos“ kam. Schließlich suchen wir noch die letzten „hartnäckigen Widerständler der Gegenwart“ auf, die, so wie wir, wohl keine Ahnung hatten, dass einst Trotzki in ihrer Stadt bei einem Musikologen Zuflucht fand.

      Europa erlesen - Porto