Andreas Dorschel Boeken






Verwandlungsmusik
- 584bladzijden
- 21 uur lezen
Alle musikalische Praxis ist von Wertungen durchzogen. Das Publikum bewertet Interpreten und Komponisten, während Interpreten bestimmte Werke schätzen und andere ignorieren. Komponisten wiederum berücksichtigen oder missachten das Publikum. Die Entstehung, Durchsetzung und Maßstäbe dieser Wertungen sind oft unzureichend verstanden und erfordern ständige Neubewertung, da alte Wertungen an Bedeutung verlieren und neue entstehen. Um diesen Fragen nachzugehen, gründete Harald Kaufmann 1968 die Studien zur Wertungsforschung. Die Beiträge umfassen verschiedene Perspektiven, darunter Andreas Dorschels Vorwort und seine Überlegungen zur Idee der Verwandlung. Bettina Varwig analysiert Bahcs Kantate 'Ich habe genug', während Constantin Floros die Kantabilität in Mozarts Instrumentalmusik beleuchtet. William Kinderman betrachtet die Metamorphose in Beethovens späten Klavierwerken. Weitere Themen sind Spohrs 'in modo di scena cantante', Schuberts Pantheismus, Chopins 'Phantasie', und die Verwandlungsmusik in Wagners 'Der Ring des Nibelungen'. Zusätzlich werden Bruckners Themenverwandlungen, Mendelssohns Verwandlungen, Sibelius' 'Tapiola', und Poulencs Widerstand während der Vichy-Zeit thematisiert. Siglind Bruhn untersucht Messiaens 'La Transfiguration de Notre-Seigneur Jésus-Christ', während andere Autoren die transformativen Aspekte in Werken von Panufnik, Finnissy und Yu analysieren.
Resonanzen
- 239bladzijden
- 9 uur lezen
Alle musikalische Praxis ist von Wertungen durchzogen. Das Publikum bewertet Interpreten und Komponisten, während Interpreten bestimmte Werke schätzen oder ignorieren. Komponisten wiederum können das Publikum achten oder missachten. Die Entstehung und Durchsetzung solcher Wertungen sowie die zugrunde liegenden Maßstäbe sind oft unzureichend verstanden und erfordern ständige Neubewertung, da alte Wertungen an Relevanz verlieren und neue entstehen. Um diese Fragen zu erforschen, gründete Harald Kaufmann 1968 die Studien zur Wertungsforschung. Der Inhalt umfasst verschiedene Beiträge: Andreas Dorschel thematisiert Musik und Erinnerung, während Aaron Williamon die Kunst des musikalischen Gedächtnisses untersucht. Michael Walter beleuchtet die selektive Erinnerung von Musikhistorikern, und Laurenz Lütteken diskutiert die Konzepte von Memoria und Monument in der Musik um 1500. Nicole Schwindt beschäftigt sich mit Kategorien der Cantus-firmus-Bearbeitung, während Klaus Aringer den Schlußchor aus Bachs 'Trauer Music' analysiert. Anselm Gerhard reflektiert über Erinnern und Entäußern in der Oper des 19. Jahrhunderts. Peter Franklin bietet eine filmische Perspektive auf Mahler, und László Vikárius behandelt das Zusammenspiel von Konkretem und Abstraktem im Komponieren Bartóks. Georg Friedrich Haas und Isabel Mundry schließen mit Überlegungen zu Erinnerung und Landschaft sowie der Verschränkung von Erinnern und Vergessen in ihrem Werk.
Wenn klassische Musik zur Filmmusik wirdDass ein Institut für Wertungsforschung (klassische) Musik im Film sich zum Thema gesetzt hat, und dass es dies in vorliegender Form getan hat, ist kein Zufall. Tritt eine Kunstform der Hochkultur in ein populäre
Ideengeschichte
- 216bladzijden
- 8 uur lezen
Was sind Ideen? Wie entstehen neue Ideen? Wie werden Ideen bewahrt oder verändert? Jeder, der über menschliches Wissen, Glauben und Meinen gründlich nachdenkt, stellt sich solche Fragen. Und keine lehrreiche Antwort kommt ohne Geschichte aus. Denn Ideen sind nicht die isolierten Gebilde, wie sie dem erscheinen, der einen Einfall hat. Ideen erwachsen aus einer Überlieferung, und wenn sie bedeutsam sind, treiben sie weitere Ideen hervor – Ideen stehen immer in einem historischen Zusammenhang. Wo Menschen aufbegehren, spielen Ideen eine besondere Rolle. Dieses Buch führt mitten hinein in die wirklichen Auseinandersetzungen der Menschen.
Wortwechsel
Zehn philosophische Dialoge
Form und Genre sind in der Philosophie den Gedanken nicht äußerlich und kleiden sie nicht lediglich ein, sondern eröffnen je eigene Erkenntnismöglichkeiten. In der Philosophie der Gegenwart bleiben jedoch die Möglichkeiten, die das Genre Dialog eröffnet, weitgehend ungenutzt. Jeder der Dialoge in diesem Buch spielt in einer historischen Situation der Neuzeit, vom 16. bis zum frühen 21. Jahrhundert, und an einem bestimmten Ort, von Walden, Massachusetts, bis Wien, von Florenz bis zur Halbinsel Wittow auf Rügen. Es begegnen sich etwa Mary Wollstonecraft und der Graf von Schlabrendorf während der französischen Revolution, Naphta und Settembrini in Wien, Emil Jannings und Natalia Sedowa in Erfurt. Die Dialoge werden zu Wortwechseln nicht nur in dem Sinne, dass die Rede zwischen mehreren Personen wechselt, sondern auch insofern, als die Worte selbst sich umfärben, ihre Bedeutung in Fluss gerät. Das Gespräch entzieht die Begriffe, um die es geht, dem abstrakten Raum reiner Theorie.
Mit Entsetzen Scherz
Die Zeit des Tragikomischen
Tragisches und Komisches sind, seit von ihnen die Rede ist, im Gegensatz zueinander gesehen worden. Wird Tragisches mit Komischem verbunden, wäre zu erwarten, dass sie einander schwächen. Tragikomische Situationen überraschen damit, dass die gegensätzlichen Qualitäten einander steigern. Unter welchen Bedingungen kann dies eintreten?Diese erste philosophische Monographie zur Frage der Tragikomik lenkt die Aufmerksamkeit auf das Verhältnis zur Zeit: Komisches ist im Moment zuhause, Tragisches beschreibt einen grossen Bogen. Von dieser Konstellation her entfaltet Andreas Dorschel die Poetik des Tragikomischen in Werken der Antike (Euripides' »Bakchai«), der Frühen Neuzeit (Shakespeares »Tragedy of King Lear«) und der Moderne (Kafkas »Der Process«) anhand der Kategorien ›Ironie‹, ›Intervention‹ und ›Travestie‹.Das Augenmerk, welches Dorschel auf die Literatur lenkt, schliesst nicht aus, dass es auch im Leben manchmal tragikomisch zugeht. Doch dessen Konstellationen zeigen sich tragikomisch wohl erst dann, wenn auf sie in bestimmten Weisen geblickt wird, die ›poetisch‹ zu nennen sind
Vorurteile: Daran scheiden sich die Geister. Die Aufklärer verdammten sie, die Gegenaufklärer empfahlen sie der Verehrung. Nachdenken über Vorurteile« stellt die Argumente beider Seiten auf die Probe. Das Ergebnis bedeutet einen Gewinn an Differenzierung. Vorurteile können wahr oder falsch, gescheit oder dumm, weise oder töricht, positiv oder negativ, gut oder schlecht, rassistisch oder humanistisch sein, sie sind jeweils dies oder jenes anderer Eigenschaften halber als der, dass es sich bei ihnen um Vorurteile handelt.« Der Fortschritt ist seit der Aufklärung wesentlich verstanden worden als ein Vorgang, in welchem der menschliche Geist alle Vorurteile ausmerzt. dass dieser Kampf nicht erfolgreich gewesen ist, muss man wohl einräumen; doch ist dies kein Einwand. Vorurteile sind keine Spezialität von Rassisten. Vielmehr haben Vorurteile ihren unverzichtbaren Platz im Kopf eines jeden. Deshalb sind rassistische Vorurteile auch nicht zurückzuweisen, weil sie Vorurteile, sondern weil sie rassistisch sind. Der Vorwurf des Vorurteils ist in solchen Fällen nur darum so beliebt, weil er scheinbar erlaubt, statt sich mit einem Wust moralischer Probleme auseinanderzusetzen, eine Rüge ob mangelnder Einsicht zu erteilen: der Betreffende hat einfach vorschnell geurteilt. Ihrer bewundernswerten Ökonomie zum Trotz geht diese Rechnung nicht auf. Sie spielt vielmehr Erscheinungen wie etwa Rassismus herunter. Wenn es sich bei diesem um einen Fall von Vorurteil handelt, so hat er das mit einer Unzahl harmloser, ja selbst vernünftiger Haltungen gemein. Wer an jenen Erscheinungen Kritik üben will, kommt, so die Schlußfolgerung, nicht daran vorbei, moralisch Stellung zu beziehen.
Transzendentalpragmatik
Ein Symposion für Karl-Otto Apel
Die philosophiegeschichtlichen, sprachphilosophischen, rationalitäts- und wissenschaftstheoretischen Versuche einer Transformation der Philosophie, der Apels Lebenswerk gilt, bezeichnet Apel deshalb als »Transzendentalpragmatik«, weil sie ihren Einheitssinn in dem Gedanken finden, daß nichts außer der menschlichen Praxis des Argumentierens die kontexttranszendierende Gültigkeit unserer Meinungen über Tatsachen und Normen ermöglicht. Die einzelnen Beiträge beleuchten Konsequenzen und Probleme des transzendentalpragmatischen Programms in einem breiten Spektrum gegenwärtiger philosophischer Diskussionen, das von theoretischen Fragen der Bedeutungstheorie bis zu praktischen Fragen eines modernitätskritischen Dialogs zwischen »Erster« und »Dritter« Welt reicht.
Die idealistische Kritik des Willens
Versuch über eine Theorie der praktischen Subjektivität bei Kant und Hegel
Dieses Buch bietet eine kritische, systematische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Autonomie des Willens bei Kant und Hegel.