Bernd Herrmann Boeken






Zu den faszinierenden Problemfeldern an der Nahtstelle von Natur- und Geisteswissenschaften zählt die Umweltgeschichte. Der Band liefert einen Blick auf die Entwicklung der Konzepte und der Praktiken von Nachhaltigkeit in der Geschichte in einem globalen Kontext. Die Beiträge umfassen verschiedene regionale Schwerpunkte (Afrika, Amerika, Australien, China) und Zeiträume (von frühen Gesellschaften bis zur Gegenwart). Sie verbinden unterschiedliche Bereiche umwelthistorischen Forschens (von der Besiedelungsgeschichte, über die Naturnutzungs- und die Agrargeschichte bis hin zu Fragen der Museumsdidaktik im Bereich der Umweltgeschichte). Außerdem informiert der Band über ausgewählte Dissertationsprojekte zu umweltgeschichtlichen Fragestellungen aus den Zentren umwelthistorischer Forschung in Deutschland in Göttingen und München. Die versammelten Beiträge zeigen die vielfältigen Fragestellungen und Entwicklungsrichtungen des Gebietes.
Die Umweltgeschichte rückt immer mehr in den Fokus der Wissenschaften. Der vorliegende Band konzentriert sich auf Grundfragen des umwelthistorischen Diskurses durch Rückbesinnung auf elementare Mensch-Umwelt-Beziehungen durch zwei Annäherungen: »Elemente« und »Kontinente«. Mit Hilfe dieses kleinen wie großen Maßstabes wurde der Bedeutung am Konkreten und im historischen Aufriss nachgegangen. Unter der Überschrift »Elemente« werden Feuer, Wasser, Luft und Erde als unmittelbare, für das Leben determinierende Qualitäten, die sich im ökologischen Prozessgeschehen abbilden, analysiert. Hinzu kommt als weitere Dimension die Biosphäre. Die »Kontinente« Afrika, Amerika, Asien, Australien und Europa bilden das thematische Äquivalent. Insbesondere werden hier die Auswirkungen der naturräumlichen Grundausstattung auf die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung thematisiert.
Seit seiner Gründung vor annähernd 25 Jahren hat sich das Göttinger Umwelthistorische Kolloquium zu einer Einrichtung entwickelt, welche die vielfältigen, thematisch einschlägigen Aktivitäten des Standortes wie auch des deutschsprachigen Raumes durch Austausch von Forschungsergebnissen und Sichtweisen bündelt. Von hier haben auch einige Unternehmungen ihren Ausgang genommen, welche zum heutigen Profil der Umweltgeschichte spürbar beitrugen. Der Band vereinigt Beiträge zum Kolloquium des Sommersemesters 2007 und des Wintersemesters 2008.
Umweltgeschichte in Beispielen
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Dieses essential widmet sich der Umweltgeschichte als Darstellung des Verhältnisses von Menschen zu ihrer Umwelt in historischer Perspektive. Die Autoren behandeln auf der Basis exemplarisch ausgewählter Abbildungen relevante Fragen und Problemfelder der Umweltgeschichte. Diese reichen vom wissenschaftshistorischen über den wissenschaftssystematischen Kommentar bis hin zu Anmerkungen einzelner historischer Umweltszenarien mit exemplarischem Charakter. Der Leser erfährt, warum Umweltgeschichte ein unverzichtbarer Bestandteil der ökologischen Orientierung und Grundbildung sowie das Fundament jeder Kulturgeschichte ist.
Bestattungsrituale und die Behandlung der Toten spiegeln die soziale Identität und den Zusammenhalt einer Gemeinschaft wider. In der Thanatologie werden archäologische und prähistorische anthropologische Methoden genutzt, um materielle Spuren und deren Bedeutungen zu rekonstruieren. Das Buch bietet einen Überblick über die gängigen Formen der Überlieferung menschlicher Überreste und deren Dekodierung. Zudem werden erkenntnistheoretische Überlegungen angestellt, die als Wegweiser für das Verständnis der praxeologischen Zeichen dienen.
essentials liefern aktuelles Wissen in konzentrierter Form. Die Essenz dessen, worauf es als „State-of-the-Art“ in der gegenwärtigen Fachdiskussion oder in der Praxis ankommt. essentials informieren schnell, unkompliziert und verständlich als Einführung in ein aktuelles Thema aus Ihrem Fachgebiet als Einstieg in ein für Sie noch unbekanntes Themenfeld als Einblick, um zum Thema mitreden zu können Die Bücher in elektronischer und gedruckter Form bringen das Expertenwissen von Springer-Fachautoren kompakt zur Darstellung. Sie sind besonders für die Nutzung als eBook auf Tablet-PCs, eBook-Readern und Smartphones geeignet. essentials: Wissensbausteine aus den Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften, aus Technik und Naturwissenschaften sowie aus Medizin, Psychologie und Gesundheitsberufen. Von renommierten Autoren aller Springer-Verlagsmarken.
Menschliche Überreste (körperliche Überreste der biologischen Art Homo sapiens) liegen in wissenschaftlichen Sammlungen und Museen in vielfältiger Form vor. Nicht gemeint sind Überreste in bio-medizinischen Gewebebanken und Depots. Überreste bilden eine vor allem durch Skelette, Mumien, Leichenbrände, durch Embryonen als Feuchtpräparate, auch durch Haut, Haare und andere Erhaltungsformen repräsentierte Objektgruppe. Erwähnt werden auch selten magazinierte Erhaltungsformen, extrakorporale Überreste und Grenzfälle.Die Exponate werden biowissenschaftlich und kulturhistorisch eingeordnet. Es werden allgemeine Angaben zu ihrem Informationsgehalt gemacht und Hinweise auf hierfür geeignete Untersuchungstechniken gegeben.Ihre Präsentation in Ausstellungen für ein Allgemeinpublikum wird kritisch hinterfragt und insbesondere für archäologisch konnotierte Homizid- oder Katastrophenopfer als unethisch abgelehnt. Für den Wissenschaftsbereich gilt nach Auffassung des Autors eine Ausstellbarkeit in Präsentationen für ein Fachpublikum.
Das menschliche Ökosystem
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In Form eines Essays thematisiert Bernd Herrmann das menschliche Ökosystem in humanökologischer und erkenntnistheoretischer Hinsicht. Die lebenszuträglichen Eigenschaften eines Ökosystems werden sonderbarerweise ausschließlich für Menschen als ökosystemare Dienstleistung verstanden und nicht auch für alle übrigen Lebewesen. Dabei profitieren alle Lebewesen von jenem Ökosystem, das sie als Gemeinschaftsleistung selbst hervorbringen. Ökosystemare Dienstleistungen, wie Menschen sie verstehen sollen, sind keine objektiven Kategorien. Sie verdanken sich sozioökonomischer Wertsetzung und sind trotz ihres biologischen Charakters kulturell gefunden, bestimmt und vermittelt. Der Natur-Kultur-Dualismus ist obsolet und erkenntnishinderlich, weil Kultur kein von der Natur abgelöst Eigenständiges ist. Der Autor Bernd Herrmann ist Professor i. R. für Historische Anthropologie und Humanökologie an der Georg-August-Universität Göttingen.