Ingeborg Pietzsch Boeken






Werkstatt-Theater
Gespräche mit Regisseuren
Ein Goldfisch, der sich verheiraten möchte. Eine Makkaroni, die neidisch auf die schlankere Spaghetti schaut. Eine Rachenmandel, die es satt hat, immer im Dunkeln zu sitzen ... Wie Goethe die Idee zu seinem "Faust" kam und warum Äpfel gefährliche Früchte sind - all diese und andere abstruse Widersprüche, Ungereimtheiten und verrückten Ideen finden sich in den hier vorgelegten Nonsens-Gedichten. Ihre Skurrilität, die literarischen Anspielungen und ganz wörtlich genommenen Redewendungen erheitern und verblüffen.
Bekannte Theater- und Filmkritiker der ehemaligen DDR erinnern sich, kramen Anekdoten hervor und berichten von Konflikten zwischen offizieller Kulturpolitik und der realen Filmproduktion: Wie kam es, dass Robert de Niro beim Anblick der Filmkritikerin Jutta Voigt knallrot anlief? Warum drohten DEFA-Regisseure, die Kritikerin Renate Holland-Moritz zu verprügeln, sobald sie im Studio auftauchen würde? Was bewog Christoph Funke, in Richard Wagners Walküre Wotans Speer auf der Bühne von rechts nach links zu tragen? Und was brachte Rosemarie Rehahn dazu, in einer Kolchose bei Moskau nach dem Dichter Gabriel Garcia Márquez zu suchen? Hinter den kleinen Geschichten, die die zwölf Interviews erzählen, schimmern immer wieder auch die filmhistorischen Stationen des untergegangenen sozialistischen Staates hindurch. Wenn Ernst Schumacher, Dieter Kranz, Martin Linzer, Wolfgang Gersch und Irene Böhme oder Klaus Wischnewski, Margit Voss und Fred Gehler von ihren Begegnungen mit Stars und Sternchen berichten, geben sie auch Einblick in spannende oft kurvenreiche Lebensläufe. Immer wieder geraten sie in Konflikt mit der Kulturpolitik der SED. In diesem Band werden vierzig Jahre Kultur- und Mediengeschichte des zweiten deutschen Staates dokumentiert: anekdotisch, heiter, aber auch mit gebotenem Ernst.
