In der Studie für die IHK Region Stuttgart geht das Fraunhofer ISI der Frage nach, welche neuen Ansätze zur Innovationsfinanzierung in kleinen und mittleren Unternehmen außerhalb der Region entwickelt wurden. Hintergrund ist, dass die finanzielle Absicherung von Innovationsaktivitäten oft ein großes Problem darstellt. Die Problemanalyse leitet sich aus einer schriftlichen Befragung von IHK-Mitgliedern und vertieften Interviews mit 21 Unternehmern ab. Es folgt eine strukturierte Darstellung ganz unterschiedlicher Konzepte zur Verbesserung der Innovationsfinanzierung, die auf einer detaillierten Recherche zu Finanzierungsangeboten und Förderprogrammen in Deutschland (außerhalb von Baden-Württemberg) und im Ausland basiert. Hieraus werden Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Unternehmensfinanzierung abgeleitet.
Marianne Kulicke Boeken






Rahmenbedingungen und Potenziale für Ausgründungen aus der Wissenschaft
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Das Förderprogramm „EXIST - Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ zielt darauf ab, die Ausgangsbedingungen für Ausgründun-gen durch eine dauerhafte Verankerung einer Kultur der unternehmerischen Selbstständigkeit an Hochschulen und Forschungseinrichtungen nachhaltig zu verbessern, um deren Anzahl und Qualität zu erhöhen und die Wissens- und Technologieverwertung aus der Wissenschaft zu beschleunigen.Die Studie gibt ein differenzierten Überblick über die Rahmenbedin-gungen, vorhandenen Strukturen und Potenziale für solche Ausgrün-dungen aus der Wissenschaft im Kontext von EXIST. Ferner interes-siert die Frage, wie die aktuell durch dieses Programm geförderten Hochschulen positioniert sind und ob es noch in größerem Umfang Hochschulen mit hohem Potenzial für Ausgründungen gibt, in denen aber keine Gründungsinitiativen existieren (Abdeckungsgrad von Hochschulen mit Potenzial durch Gründungsinitiativen, EXIST oder anderweitig gefördert).
Die Studie analysiert die Wirkungen des Förderprogramms EXIST-Gründerstipendium, das die Gründungsvorbereitung und erste Umsetzungsschritte des Geschäftsmodells von Ausgründungen aus der Wissenschaft unterstützt. Untersucht wurde, wie viele Vorhaben zu einer Gründung führten, warum dies bei einigen nicht der Fall war, wie viele neue Unternehmen nach den ersten Jahren noch bestehen und wie ihre wirtschaftliche Entwicklung seit Gründung aussieht. 78 Prozent von 751 Vorhaben führten bereits zu einer Gründung. Der stärkste Einfluss auf diese Quote geht vom Technologiefeld aus. 84 Prozent der 585 neuen Unternehmen überlebten die ersten Geschäftsjahre. Die meisten Neugründungen weisen erst wenige Beschäftigte auf, Einzelfälle jedoch bis zu 100. Für bemerkenswerte 29 Prozent der Unternehmen hatte Beteiligungskapital eine große Bedeutung. Die Studie bestätigt die Wirksamkeit des Förderansatzes, Gründungsvorhaben bereits vor formaler Gründung zu unterstützen, um die Startbedingungen zu verbessern und die Risiken zu senken. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Marktchancen technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf die Bereiche Energie, Umwelt, Produktion, Kommunikation und Biotechnologie sowie auf Regionalforschung und Innovationspolitik.
. Die Studie untersucht die Nachhaltigkeit der Förderung von knapp 120 Hochschulen durch das Programm „EXIST Existenzgründungen aus der Wissenschaft“. Zentrale Fragenkomplexe sind: (1) Rahmenbedingungen und hochschulinternes Umfeld; (2) hochschulinternes Umfeld der Gründungsförderung; (3) Nutzung der Qualifizierungs- und Beratungsangebote durch die Zielgruppen und deren Verstetigung nach Auslaufen der Förderung sowie (4) Output der Förderung und aktueller Stand der Gründungsunterstützung.
Die Studie zeigt die Erfahrungen der 47 Gründungsinitiativen an Universitäten und Fachhochschulen auf, die zwischen 2006 und 2011 eine Förderung aus dem BMWi-Programm EXIST III erhielten. Die in unterschiedlichen Hochschulkontexten umgesetzten Maßnahmen und gesammelten Erfahrungen beziehen sich auf die Bereiche Ideengenerierung, Beratung, Qualifizierung, Sensibilisierung, infrastrukturelle Hilfen und Einbindung von Hochschul-Alumni. Dabei wird eine Vielzahl einzelner Aktivitäten und Angebote in ihrer Konzeption, Vorgehensweise, Resonanz bei den Zielgruppen und nach erzielten Wirkungen beschrieben. Einen breiten Raum nehmen Empfehlungen ein, die die mehr als 100 Gesprächspartner/-innen in der Studie anderen Gründungsinitiativen geben können.
EXIST-Gründerstipendium fördert Studierende und Wissenschaftler an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bei der Vorbereitung einer technologisch-innovativen Gründung mit guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten. Die Studie zeigt die Wirkungen der Förderung und gibt Hinweise, inwieweit ein so früher Ansatzpunkt zur Gründungsförderung die Realisierungschancen von Gründungsideen erhöht und eine fundierte Basis für den Start neuer Unternehmen ermöglicht. Die vorliegende Studie stellt die Ergebnisse aus der Befragung von 327 EXIST-Gründerstipendiaten den Antworten von 430 Geförderten im Vorgängerprogramm EXIST-SEED gegenüber.
Die Evaluation des Programmstarts von ZIM untersucht die Wirksamkeit der Zusammenlegung der Vorläuferprogramme und die Modifizierungen der Förderung, die Einschätzung des Programmanlaufs und der Öffentlichkeitsarbeit, die Bewertung des Programmvollzugs sowie wirtschaftliche Zielstellungen und Konzepte zur Erfolgskontrolle in den Anträgen. Auch der Beitrag der Förderung zur Konjunkturstabilisierung und die Zielgruppenerreichung wurden abgeschätzt. Die Studie basiert auf drei Online-Befragungen, an denen sich 1.675 geförderte Unternehmen und 530 geförderte Forschungseinrichtungen beteiligten. Ferner wurden 476 nicht geförderte Unternehmen und 84 Multiplikatoren interviewt, eine Zielgruppenanalyse durchgeführt. Ein Überblick zum Förderangebot des Bundes und der Länder für KMU ergänzt die Befragungen.
EXIST-SEED förderte Studierende und Wissenschaftler an Hochschulen bei der Vorbereitung einer technologieorientierten, wissensintensiven Gründung. Die Studie untersuchte die Wirkungen der Förderung (finanzielle, Beratungshilfen) aus Sicht von 357 Geförderten. Es zeigt sich, dass ein großer Teil der Projekte tatsächlich auch zu Gründungen führte, die Förderung eine deutliche Verbesserung der Gründungskonzepte bewirkte und in einem erheblichen Umfang Wissen und Forschungsergebnisse aus Hochschulen in eine ökonomische Verwertung überführt wurden. Außerdem liefert die Studie detaillierte Informationen zu den Entwicklungsverläufen der neuen Unternehmen. Untersucht wurden zudem die Ursachen, weshalb Gründungsvorhaben noch vor formaler Gründung wieder aufgegeben wurden (Scheitern in einem sehr frühen Stadium der Unternehmensgenese).
Das Förderprogramm PRO INNO II zielt auf eine Erhöhung der Innovationskompetenz von KMU, in dem es Kooperationen zwischen KMU und Forschungseinrichtungen oder von Unternehmen untereinander, Personalaustausche und Auftragsforschung bei der Durchführung von Innovationsvorhaben fördert. Die Evaluation des Programmanlaufs von PRO INNO II basiert auf Auswertungen der Förderdaten und Gesprächen des Fraunhofer ISI mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft. PRO INNO II stößt auf eine sehr hohe Resonanz bei der Zielgruppe und ist ein dem Bedarf des Mittelstandes angepasstes Innovationsförderprogramm, das im positiven Sinne „gereift“ und praxisnah gestaltet ist. Das Förderprogramm deckt unterschiedliche Bedarfslagen durch die verschiedenen Projektformen bei der Durchführung marktnaher, anspruchsvoller Innovationsvorhaben in KMU ab.
Mit dem Förderprogramm EXIST - Existenzgründungen aus Hochschulen hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ab Ende 1998 im Bereich der Gründungsförderung sein Instrumentarium um einen neuen Förderansatz erweitert, der Elemente der Technologie-, Unternehmens- und Regionalförderung integriert und innovationsfördernde Netzwerke in den Mittelpunkt stellt. Gefördert wurde dabei nicht der Aufbau neuer Unternehmen, sondern über 15 hochschulfokussierte Gründungsinitiativen die Sensibilisierung von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitern für eine selbständige Tätigkeit, die Vermittlung gründungsrelevanter Schlüsselqualifikationen und operativen Wissens zur Gründung sowie die Beratung von Gründern. Der Bericht zeigt, dass im rund sechsjährigen Förderzeitraums der fünf EXIST-Modellinitiativen und im gut dreijährigen Förderzeitraum der zehn EXIST-Transferinitiativen eine Reihe wesentlicher Fortschritte erreicht wurde, aber letztlich ein langwieriger Veränderungsprozess innerhalb der Hochschulen und im gründungsrelevanten Umfeld erforderlich ist, bis die Leitziele von EXIST erreicht sind.