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Paul Ludwig Sauer

    1 januari 1930
    Reise nach Wien oder Ursprung ward Ereignis
    Spurensuche an Grenzen
    Gewagte Nähe
    Geleitete Leben 1
    Geleitete Leben 2
    Geleitete Leben 3
    • Dieser Teil III schließt das weitgespannte Unternehmen ab, das Attribut einer spezifischen Romangattung beim Wort zu nehmen: In einer pädagogischen Hermeneutik, die literarische Texte und die Wirklichkeit der Bildung und Erziehung in Theorie und Praxis wechselseitig zu erhellen sucht. Nach den Bildungsmächten (Teil II) will dieser Band darlegen, welche Erziehungsmodelle in den verschiedenen (fiktiven und autobiographischen) Lebensgeschichten impliziert sind – infolge ihres «Geleitet-seins». Als regulative Ideen im Sinne Kants bieten sie auch den Ausgangspunkt für eine innerpädagogische und sozialphilosophische Einmischung in den derzeitigen erziehungswissenschaftlichen Diskurs.

      Geleitete Leben 3
    • Die «Verknüpfung unseres Ichs mit der Welt» (Humboldt) geschieht in der Gattung des Bildungs- und Entwicklungsromans im Medium dessen, was im II. Teil dieser pädagogischen Studien «Bildungsmächte» genannt wird: Weil sie mehr als didaktische Stoffe sind, «ergreifend» ebenso, wie sie «ergriffen» werden müssen. Sie machen Pädagogik als Vermittlungsgeschehen aus und sind ihm doch vorgelagert in ihrem Charakter als Widerfahrnis. Dennoch wird bei allen Einzelthemen der Anschluß gesucht sowohl an den jeweiligen bildungstheoretischen Reflexionsstand wie auch an die pädagogische Praxis. Dabei bleibt das Grundanliegen gewahrt, die relevanten Romantexte als regulative Ideen zu betrachten. So versucht auch dieser Band mit literaturhermeneutischen Methoden einen Beitrag zu leisten zu dem, was heute in vielfältiger Weise an Biographieforschung und «Biographie-Arbeit» geleistet wird.

      Geleitete Leben 2
    • Die herkömmliche Bezeichnung für den Gehalt der spezifischen Romangattung legt es nahe, erneut eine Beziehung zu stiften zwischen Literaturwissenschaft und wissenschaftlicher Pädagogik. Fiktive und «historische» (= autobiographische) Texte werden befragt nach ihren Aussagen über «Leben im Geleit». Und umgekehrt dient der Bildungs- und Entwicklungsroman als regulative Idee für die pädagogische Theoriebildung der Gegenwart. Nicht so sehr um neue Interpretationen der relevanten Romane geht es, als um eine kritische und handlungsorientierte Durchsicht. Enthält doch dieses literarische Genre mit seinen bekenntnishaften Implikationen Defizite und ideologiebestimmte Irritationen. Aber: Gerade hier können Irrtümer produktiv sein!

      Geleitete Leben 1
    • Spurensuche an Grenzen

      • 730bladzijden
      • 26 uur lezen

      Die Spurensuche in diesem Buch untersucht das „Positive“ in Hochliteratur, das oft schmerzlich vermisst wird. Stattdessen zeigt sich seit Homer und Aischylos eine endlose Reihe menschlicher Gewalttaten, häufig gegen die Nächsten, sowie Lüge, Verstellung und Rachsucht als Mittel der Machtausübung. Themen wie das Leiden und der Tod der schuldlos Schuldigen sowie der Untergang großer Individuen und ganzer Völker durch innere Fäulnis sind omnipräsent. Auch das „memento mori“, die menschliche Vergänglichkeit, zieht sich durch die Literatur. Diese „Dunkelwelt“ wird unter dem Begriff des Tragischen reflektiert und in verschiedenen literarischen Gattungen dargestellt, vor allem in Form der entzweienden Geschichte und der „dämonischen“ Entmächtigung der Freiheit. Dennoch belegen die gleichen Textsorten auch die Möglichkeit eines „guten Endes“ menschlicher Konflikte, indem sie die notwendigen Bedingungen dafür aufzeigen. Literatur wird somit als legitimer Teilnehmer an einem zeitlosen anthropologischen Diskurs im Medium der Sprach-Kunst erkennbar. Die Vielfalt existenzieller Beispiele zieht den Leser aktiv in diese Auseinandersetzung ein.

      Spurensuche an Grenzen
    • Der vielschichtige Text wird durch die Kaisermelodie Haydns verbunden, die von den Deutschen als Nationalhymne adaptiert wurde. Die „Reise nach Wien“ stellt eine Rückkehr zum Ursprung dar, wo die Melodie im Stephansdom während des Begräbnisses der letzten österreichischen Kaiserin Zita am 1. April 1989 in ihrer wahren Form erklang. Der Autor erlebt die Ereignisse in einer Mischung aus historischer Chronologie und fiktionalen Elementen, begleitet von musikgeschichtlichen und geschichtsphilosophischen Reflexionen über Österreich, Deutschland und die Völker im Südosten Europas sowie die Rolle der „Casa d’Austria“. Die zentrale These besagt, dass die Donaumonarchie heute eine bessere Leitidee darstellt als der Nationalstaat, trotz tragischer Schicksalsschläge und politischer Fehlentscheidungen des Hauses Habsburg. Unter dem Doppeladler bewahrte die Monarchie viel aus der Tradition des „Heiligen Römischen Reiches“, auch über 1806 und 1866 hinaus, und hielt eine Kontinuität in der Vielfalt ihrer Völker und Sprachen aufrecht. Bezugspunkte sind literarische Werke von Grillparzer, Joseph Roth und anderen. Der autobiografische Rahmen der „Reise“ ermöglicht es, persönliche Erinnerungen und aktuelle Ereignisse einzubeziehen. Paul Ludwig Sauer, Professor Dr. phil., war Lehrer und Hochschullehrer, mit zahlreichen Publikationen an der Schnittstelle von Literaturwissenschaft, Pädagogik und Philosophie. Er lebt in Bissendorf-Natbergen bei Osna

      Reise nach Wien oder Ursprung ward Ereignis
    • Der Josephsroman Thomas Manns definiert sich selbst als einer, der ebenso erzählt wie «besonnen untersucht». Darin und zugleich in seinem bibelhermeneutischen Anliegen ernst genommen, legt er einen über die literaturwissenschaftliche Perspektive hinausgehenden anthropologischen und geschichtsphilosophischen Diskurs nahe: «Gottesvernunft» evoziert dabei die wechselseitige Entfaltung eines ganz bestimmten Menschen- und Gottesbildes. Dessen religionstheoretische Konsequenzen werden auf verschiedene historisch-politische Wirklichkeiten bezogen und die ihm entgegenstehende «Gottesdummheit» - Basis aller Glaubensdiktatur - als die zeiten- und gesellschaftsübergreifende fundamentalistische Versuchung ausgewiesen. Die Darlegungen im ganzen richten sich gegen den (re-)mythisierenden Trend und zielen darauf ab, heutiges, zumal «deutsches», Erkenntnisinteresse in die Rezeption dieses epischen Jahrhundertwerkes einzubringen.

      Gottesvernunft