Die Reise führt an die Nordseeküste und entführt den Leser in die Geschichte der friesischen und ostfriesischen Kleinbahnen. Es werden nostalgische Erinnerungen an verschiedene Bahnlinien wachgerufen, darunter die Bentheimer Eisenbahn und die Straßenbahn von Osnabrück. Auch die Georgsmarienhütten-Eisenbahn sowie die Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf werden thematisiert. Besondere Erwähnung finden die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn und die Straßenbahn in Hannover, die einst ein umfangreiches Außenstreckennetz hatte, einschließlich der legendären Roten 11 nach Hildesheim.
In der Weststeiermark pilgerten Eisenbahnfreunde, um Dampflokomotiven in Aktion zu erleben, während die Verdieselung der GKB nur langsam voranschritt. In den 50er Jahren sorgte die GKB mit den ersten zweimotorigen Uerdinger Schienenbussen, den Roten Blitzen, für Aufsehen im Personenverkehr. Angesichts einer möglichen Verstaatlichung war die GKB gezwungen, neue Triebwagen zu testen, um der Regierung zu zeigen, dass diese deutschen Fahrzeuge nicht für ihr Netz geeignet waren. Die Herausforderung lag in der Überzeugungsarbeit gegenüber der Wiener Regierung.
Das Normalspurnetz der Schleswiger Kreisbahn, einst bis zu 108 km lang, war für die Region von großer Bedeutung. Es entstanden mehrere Bahnlinien, die Landwirtschaft und Gewerbe förderten. Trotz anfänglicher Erfolge konnte die Bahn den Wettbewerb mit Straßenverkehr nicht bestehen, was zur Einstellung des Personen- und Güterverkehrs führte.
Die Emslandstrecke, einst Dampflokhochburg, verbindet historische Aspekte der Eisenbahngeschichte mit der Entwicklung internationaler Verbindungen. Von Rheine bis Emden Süd beleuchtet das Buch die bedeutenden Bahnhöfe und den Wandel des Betriebs, während der zweite Band die Zeit nach 1920 behandelt.
Nach der ausgiebigen Schilderung des Fahrzeugparks des Rügenschen
Schmalspurnetzes geht es nun um die Charakteristik der einzelnen Strecken
sowie um die Eigenheiten, Bedeutungen und baulichen Entwicklungen der
vielfältigen Stationen - dokumentiert und garniert mit zahlreichen Szenen aus
dem Betriebsalltag, mit fotografischen und zeichnerischen Übersichten der
Anlagen und letztlich mit einer Menge Lokalkolorit. Wir beginnen unsere
Kleinbahnreise in Altefähr, dem Tor zur Insel Rügen und einst der
Ausgangspunkt der Südstrecke nach Putbus. Der etwa 35 km lange Abschnitt mit
seinen wichtigsten Zwischenstationen Poseritz, Puddemin, Garz und Ketelshagen
erschloß eine landwirtschaftlich geprägte Gegend und verzeichnete auch
aufgrund umfangreicher Kreide- und Kohletransporte bis zuletzt ein
beachtliches Frachtaufkommen. Die Fahrgäste mußten demnach in den gemischten
Zügen mit langen Rangieraufenthalten eine Fahrzeit von über zwei Stunden für
die Gesamtstrecke hinnehmen - aber man hatte ja Zeit. Der Deutschen Reichsbahn
war diese Beschaulichkeit jedoch ein Dorn im Auge: So kam bereits im Herbst
1967 das Ende für die Südstrecke. Ebenso längst Geschichte ist die knapp 38 km
lange Nordstrecke von Bergen nach Altenkirchen, dem seinerzeit nördlichsten
Bahnhof der Deutschen Reichsbahn. Die legendäre Wittower Fähre, ein
Kleinbahntrajekt über den Rassower Strom, lockte in den 60er Jahren zahllose
Eisenbahnfreunde aus Nah und Fern an. Wie auf der Südstrecke überwog hier
wiederum der Güterverkehr, vorwiegend in den Bahnhöfen Trent, Wiek und
Altenkirchen, aber auch in den vielen kleineren Stationen, von denen etliche
zur Kleinbahn- und teils noch zur Reichsbahnzeit einen Feldbahnanschluß zu
landwirtschaftlichen Anwesen besaßen. Einen Umschlag zwischen Schiff und
Kleinbahn gab es in Wiek sowie zeitweise am Bollwerk in Wittower Fähre. In den
60er Jahren war auch die marode Nordstrecke für die DR nicht mehr zu halten:
Im Sommer 1968 führte eine Kollision mit einem Traktor zum vorzeitigen Aus des
nördlichen Teils Fährhof - Altenkirchen und im Dezember 1969 brachten heftige
Schneeverwehungen gleichfalls die Strecke Bergen - Wittower Fähre endgültig
zum Erliegen. Besser erging es der 1895-99 etappenweise erbauten, gut 24 km
langen Bäderstrecke Putbus - Göhren, heute als Rasender Roland weit bekannt.
Sie trug maßgeblich zum Aufschwung der Badeorte Binz, Sellin, Baabe und Putbus
bei und verzeichnet seit jeher zur Badesaison ein beträchtliches
Fahrgastaufkommen. Geräumige vierachsige Reisezugwagen sowie einige Jahre lang
auch komfortable Speisewagen boten dem Publikum zur Kleinbahnzeit ein
besonderes Reisegefühl. Wichtige Aufgaben erfüllte die Bahn daneben mit der
Beförderung von Expreßgut, Gepäck und Versorgungsgütern, vor allem Kohle. Nach
der Einstellung des Güterverkehrs im Jahr 1967 wollte sich die DR in den 70er
Jahren auch von der Bäderbahn trennen, aber dank der Initiative vorwiegend von
Eisenbahnern und Eisenbahnfreunden wurde der Rasende Roland unter
Denkmalschutz gestellt und samt seiner Fahrzeuge grundsaniert. Nach
wechselvollen Nachwendejahren fährt er als Rügensche BäderBahn (RüBB) unter
dem Dach der in Jöhstadt ansässigen PRESS nun einer hoffnungsvollen Zukunft
entgegen. Betrieblich eng mit dem Rü.K.B.-Netz verbunden war die staatliche
Nebenbahn von Bergen über Putbus nach Lauterbach. Sogar Fernzüge kamen nach
Putbus, wo die Reisenden Anschluß an die Kleinbahnzüge zu den Badeorten
hatten. Für den Regelverkehr ist heute ebenso die PRESS zuständig, außerdem
fahren die Schmalspurzüge im Sommer auf dem Dreischienengleis bis zum neuen
Haltepunkt Lauterbach Mole.