Ordnungen sind in Alltag und Gesellschaft allgegenwärtig. Wie interagieren wir im öffentlichen Raum? Welche Rituale sind in Organisationen ordnend? Wie verschieben sich etwa durch wandernde Wölfe herkömmliche Ordnungskonzepte? Ordnungen treten uns als explizite Regeln und festgeschriebene Gebote ebenso gegenüber wie als subtile Gepflogenheiten und implizite Handlungsmuster. Die empirisch-kulturwissenschaftlichen Beiträge des Bandes zeigen mittels unterschiedlicher analytischer und methodologischer Annäherungen, wie Ordnungen produziert oder transformiert werden, aber auch wo sie sicht- oder unsichtbar sind.
Stefan G. Roth Boeken




Zusammen arbeiten
Praktiken der Koordination und Kooperation in kollaborativen Prozessen
Kollaboratives Arbeiten ist der Modus der Stunde. Kaum ein Projekt, das seine Bedeutung nicht auch über den Stellenwert des Zusammenarbeitens formuliert. Unsichtbar bleiben jedoch oftmals die (versteckten) Strukturen und Bedingungen, unter denen sich kollaborative Prozesse konstituieren und durchgeführt werden. Dies betrifft verinnerlichte Regelsysteme ebenso wie symbolische Ordnungen, Wissenshierarchien und Objektivationen, die innerhalb von Kollaborationen (implizit oder explizit) ausgehandelt werden. Der Band versammelt Perspektiven aus der Empirischen Kulturwissenschaft und benachbarten Disziplinen, die sich mit gegenwärtigen kollaborativen Prozessen befassen. Im Zentrum steht dabei die Reflexion eigener Arbeitsformen und Erfahrungen.
Im Zeitalter verknappender Ressourcen ist Kultur – beispielsweise in Form von traditionellem Wissen oder Kulturerbe – in den Brennpunkt wirtschaftlicher, politischer wie ideeller Interessen gerückt. Die Rechte an Eigentum oder Nutzung solcher Kulturgüter werden von internationalen Bühnen bis zu lokalen Schauplätzen verhandelt und implementiert. Nach sechs Jahren intensiver, interdisziplinärer Zusammenarbeit legt die DFG-Forschergruppe 772 („Die Konstituierung von Cultural Property: Akteure, Diskurse, Kontexte, Regeln“) einen mehrgliedrigen Ergebnisband zu diesem wichtigen, spätmodernen Phänomen der Konstituierung kulturellen Eigentums vor. Ein erster Teil bietet griffige Vorstellungen verschiedener internationaler Instrumente und Arenen, in denen Handhabung von Schutz und Inwertsetzung von Kultur im Mittelpunkt stehen. Der zweite Teil versammelt Beiträge, die zentrale Handlungsmotive und Legitimationsweisen der Inwertsetzung von Kultur erörtern und Konzepte, die dabei von besonderer Relevanz sind, durchleuchten. Im dritten Teil werden Ergebnisse aus den verschiedenen Teilprojekten der Forschergruppe vorgestellt.