Über drei Jahrzehnte hinweg haben der Privatmann Peter C. Ruppert und seine Frau Rosemarie eine Kunstsammlung aufgebaut, die mit rund 245 Werken die Ausbreitung und Entwicklung der konkreten Kunst im gesamten europäischen Raum von 1945 bis heute anschaulich dokumentiert. Die Publikation bietet einen umfassenden Überblick über die einzelnen Sammlungsaspekte, die in den Arbeiten von 171 Künstlern aus 22 Ländern repräsentiert sind. Die Definition der konkreten Kunst als einer ästhetischen Form, die nur für sich selbst und nicht für eine abstrahierte oder symbolhafte Wiedergabe der visuell wahrnehmbaren Welt steht, hält den weit gespannten Bogen zusammen. Er reicht von den geometrischen Formen und reinen Farben in der Malerei eines Victor Vasarely, Josef Albers oder Max Bill, über die Anfänge der Computerkunst bei Manfred Mohr und virtuelle Skulpturen von Gerhard Mantz, bis hin zu neuesten Werken der konkreten Fotografie. Die vorgestellten Künstler (Auswahl): Josef Albers, Leo Breuer, Ad Dekkers, Max Bill, Marcel Floris, Günter Fruhtrunk, Karl Gerstner, Fritz Glarner, Gerhard von Graevenitz, Gottfried Honegger, Richard Paul Lohse, Gerhard Mantz Dóra Maurer, Manfred Mohr, Francois Morollet, Henryk Stazewski, Victor Vasarely, Herman de Vries
Marlene Lauter Boeken






Spielraum. Kunst, die sich verändern lässt
Katalog zur Ausstellung in der Landesgalerie Linz 2017 und Im Museum im Kulturspeicher, Würzburg 2018
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Diverse Künstler und Künstlerinnen fanden schon Jahre vor der digital- interaktiven Revolution eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Betrachtern ein Mitspracherecht bei der künstlerischen Gestaltung einzuräumen. Der vorliegende Band versammelt variable Kunstwerke auf Basis einer geometrischen Formensprache, die vom Publikum in ihrer Erscheinung manuell verändert werden können. So lassen sich etwa magnetisch haftende Gestaltungselemente, auf Achsen verstellbare Bildpartien oder mehrteilige Plastiken unterschiedlich zusammensetzen. Die meisten der präsentierten Arbeiten stammen aus deutschsprachigen Ländern und wurden in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren kreiert. Daneben illustrieren zeitgenössische österreichische Positionen die Aktualität dieses noch immer ergiebigen Ansatzes. Many years before the digital-interactive revolution, various artists invented a broad range of possibilities to grant the audience a right to participate in the composition of their artworks. The present volume brings together variable, geometrically- based works of art, the physical appearance of which can be manually altered by the viewing public. Most of the works presented here were created in the German-speaking countries in the 1960s and early 1970s.
Die international renommierten Künstler Helmut Dirnaichner (geb. 1942) und Martin Willing (geb. 1942) schaffen faszinierende materialgeprägte Miniaturlandschaften oder bewegte Skulpturen im Raum. Dirnaichner feiert die Farbe und lässt in den meisten Fällen das fertige Bild – Papier und Pigment in einem – durch Schöpfen oder Schlagen in einem einzigen Vorgang entstehen. Seine geometrisch wirkenden Arbeiten treffen auf Martin Willings schwerkraftlos-schwingende Skulpturen aus Stahl, Aluminium oder Titan. Willing gelingt es mit einem eigens entwickelten Computerprogramm, das harte Material extrem fein zu verarbeiten, so dass die zarteste Berührung es in Bewegung zu setzen vermag. Es entsteht ein fesselndes Zusammenspiel der Formen, das in diesem Band eindrucksvoll wiedergegeben wird. The internationally renowned artists Helmut Dirnaichner and Martin Willing create fascinating miniature landscapes and oscillating sculptures in space. Dirnaichner celebrates colour and creates the finished picture in a single process, whereby paper and pigment become one. His works are juxtaposed with Martin Willing’s seemingly weightless sculptures made of steel, aluminium or titanium. The result is a captivating interplay of geometric forms, impressively reproduced in this volume.
Katalog der Ausstellung im Museum im Kulturspeicher in Würzburg. Mit Aufsätzen von Claudia Lichte und Marlene Lauter sowie Vorstellung der beteiligten Künstler
Weiß, Aspekte einer Farbe in Moderne und Gegenwart
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Auguste Herbin
Vom Spätimpressionismus zur Konkreten Kunst
Auguste Herbin, geboren 1882 in Quièvy bei Combrai nahe der belgischen Grenze, zählt heute zu den Vaterfiguren der Konkreten Kunst in Frankreich, wo sie unter dem Namen "abstraction géometrique" bekannt wurde. Herbin war Zeitgenosse von Pablo Picasso und Georges Braque und ab 1909 Nachbar der beiden im berühmten Atelier "Bateau Lavoir" (Waschschiff) in Paris. Sein Werk hat Anteil an einer Reihe künstlerischer Strömungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bis es schliesslich zu seiner ganz eigenen Form geometrisch-konkreter Kunst fand. In Zusammenarbeit mit der Galerie Lahumière, Paris, ist es gelungen, einen Querschnitt durch Herbins Gesamtwerk zu zeigen, wobei der Hauptakzent auf den späten Werken liegt, denen das "alphabet plastique" zugrunde liegt. Insgesamt 70 Werke werden ausgestellt, Gemälde, Gouachen und Zeichnungen sowie einige Reliefs. Ausstellung: Museum im Kulturspeicher, Würzburg, 26. September bis 22. November 2009.