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Michael Gottlob

    Geschichtsschreibung zwischen Aufklärung und Historismus
    Historie und Politik im postkolonialen Indien
    Menschenrechte und Erinnerungspolitik in Indien
    • Menschenrechte und Erinnerungspolitik in Indien

      Historische Perspektiven im Zeichen der Dekolonisierung

      Wie lässt sich das ambivalente Verhältnis zwischen Menschenrechtspolitik und Erinnerungskulturen fassen? Ein Beispiel dafür, dass kollektive Erinnerung an vergangene Gewalt ihrerseits Menschenrechte verletzen und neue Gewalt hervorbringen kann, statt sie einzudämmen, ist Indien. Michael Gottlob verdeutlicht die geschichtspolitischen Strategien, die die Konfrontation zwischen der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) und der säkularen Kongresspartei (INC) prägen. Es zeigt sich: Der Streit um den Umgang mit der indischen Geschichte reicht tief in die Selbstverständigungsprozesse der Inder_innen unter dem Kolonialismus zurück.

      Menschenrechte und Erinnerungspolitik in Indien
    • Historische Forschung und Lehre sind im modernen Indien zu wichtigen Komponenten der öffentlichen Debatte über das Selbstverständnis der Nation geworden. Größere Verschiebungen in den politischen Kräfteverhältnissen sind eng mit Auseinandersetzungen über das Bild der Vergangenheit verbunden gewesen. Im Streit um die Geschichte tragen »Säkularisten« (Kongresspartei u. a.) und »Kommunalisten« (Bharatiya Janata Party) ihr Ringen um die Macht und um die Ausrichtung der indischen Politik aus. Es ist ein Ringen, das besonders im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Hindumehrheit und religiösen Minderheiten nicht immer den Regeln des demokratischen Aushandelns folgt. Gelegentlich kommt es zum gewaltsamen Zusammenprall. Vertreter der akademischen Disziplin beklagen die politische Instrumentalisierung der Geschichte und kritisieren ihre Mythisierung. Postkoloniale Kritiker dagegen bringen die Gewalt mit dem modernen Diskurs der Geschichte selbst in Verbindung. Der Autor verdeutlicht diese Zusammenhänge zwischen Geschichte, Selbstverständnis und Politik.

      Historie und Politik im postkolonialen Indien
    • Leitfaden der Untersuchung ist das prekäre Verhältnis von Erzählung und Vernunft in der Geschichtsschreibung im Prozess ihrer Verwissenschaftlichung. Unter diesem Gesichtspunkt werden die zeitweise sehr einflussreichen und verbreiteten historiographischen Werke Johannes von Müllers und Friedrich Christoph Schlossers analysiert und mit den längerfristig dominanten wissenschaftsgeschichtlichen Tendenzen in Bezug gesetzt. Von hier aus wird die konstitutive Bedeutung der narrativen Darstellungsform für die Entwicklung der Historie von der Aufklärung zum Historismus ersichtlich.

      Geschichtsschreibung zwischen Aufklärung und Historismus