Diese umfangreiche Untersuchung widmet sich dem Leben und Arbeiten von Choreographinnen in Deutschland und analysiert vier Künstlerinnengenerationen aus der Perspektive der Frauenforschung. Die interdisziplinäre Studie nutzt sowohl quantitative als auch qualitative Erhebungen, um das Arbeitsfeld und das Persönlichkeitsprofil der Choreographinnen zu beleuchten. Zentrale Themen sind das Selbstverständnis und die Lebensentwürfe der Künstlerinnen sowie die Psychologie des Choreographierens. Die Untersuchung umfasst verschiedene Kapitel, die methodologische und theoretische Hintergründe, Biographieforschung und Analyseverfahren behandeln. Es wird auf die Präsenz und den Stellenwert von Tanzkünstlerinnen im Kulturbetrieb eingegangen, wobei Aspekte wie Geschlechterdifferenz und soziale Ungleichheit im Arbeitsfeld Tanz thematisiert werden. Darüber hinaus werden die Lebens- und Arbeitsweisen von Choreographinnen über vier Generationen hinweg betrachtet, einschließlich der Herausforderungen, die sie im etablierten Kulturbetrieb und in der freien Szene meistern müssen. Die Psychologie des Choreographierens wird ebenfalls analysiert, wobei der kreative Prozess und die Persönlichkeitsmerkmale der Choreographinnen im Fokus stehen. Insgesamt bietet die Studie einen tiefen Einblick in die Verknüpfung von Kunst und Forschung, sowie die kreative Dynamik, die sowohl in der Wissenschaft als auch in der Kunst zu finden ist.
Gerda Ehrlenbruch Boeken


Tanz - ein soziales Phänomen, untrennbar von gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen. In den 70er Jahren, in einem Klima allgemeinen Umbruchs, bildeten sich erste freie Tanz- und Tanztheatergruppen in der Bundesrepublik. Sie suchten nach neuen Ausdrucksformen und Inhalten. Dieses Buch beschreibt typische Merkmale, Arbeitsbedingungen und die wirtschaftliche Lage freier Tanzgruppen. Bestimmt wird, welche Rolle freie Gruppen innerhalb der Tanzszene spielen. Die bis in die jüngste Zeit reichende Analyse zeigt: Von den Motiven und Zielen der ersten Gruppen ist nur wenig übrig geblieben. Hauptproblem der freien Ensembles früher und heute: die Finanzen. Die Autorin gibt Hinweise, wie die wirtschaftliche Situation der freien Tanzgruppen verbessert werden kann. Die Lösung liegt in der besseren Organisation, in der Einrichtung eines nationalen Performancenetzes. Freie Ensembles müssen wirtschaftliche, administrative, rechtliche und soziale Dimensionen anerkennen. Die Bindung zwischen Kunst und Wirtschaft muß noch enger werden. Beispiele zeigen, daß Sponsoren auch dem Tanz gegenüber aufgeschlossen sind.