Digitalisierungsprozesse, Prozessdigitalisierung
Managementherausforderungen für die Organisationen der Gesundheitsversorgung



Managementherausforderungen für die Organisationen der Gesundheitsversorgung
Die diesjährige Publikation der Deutsch-Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik widmet sich der Entstehung, Verlässlichkeit und systematischen Aufbereitung von Wissen in Medizin und Ökonomie, mit einem Fokus auf Wissensmanagement in Gesundheitssystemen. Der Prozess des Erkennens und systematischen Erarbeitens neuen Wissens sowie der internationale Diskurs zur Validierung stehen im Mittelpunkt. Es wird untersucht, wie handlungsrelevantes Wissen für Akteure in Politik und Versorgungspraxis erarbeitet und verfügbar gemacht wird. Der Übergang von „Wissen zum Handeln“, von „Forschung zur Versorgung“ und von „Evaluation zur Allokation“ wird thematisiert. Aktuelle Debatten zur evidenzbasierten Medizin (EBM), die Notwendigkeit ergänzender Versorgungsforschung, nachhaltige Wirkungs- und Nutzenanalysen sowie geeignete Evaluationskonzepte für komplexe Interventionen werden im Kontext ihrer Erkenntnisse behandelt. Die Publikation gliedert sich in sechs Schritte, die eine zunehmende Konkretisierung für die Gestaltung von Versorgungsprozessen und wissensbasierten Entscheidungen der Akteure bieten. Diese Schritte umfassen Grundlagen des Wissens in Medizin und Ökonomie, Wissensmanagement, den Einfluss von Wissen auf politische Entscheidungsprozesse, sowie die Nutzung von Wissen in der Versorgungspraxis.
Der Inhalt bietet neue Impulse für die Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik in Deutschland. Es werden Erkenntnisse und Methoden einer zunehmend bedeutenden Disziplin beleuchtet und das Verhältnis zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und politischen Entscheidungen thematisiert. Der Band, der Professor Dr. Günter Neubauer gewidmet ist, behandelt systematisch relevante Themen im aktuellen Diskurs: die ordnungspolitische Debatte zur Systemgestaltung, die makroökonomische Diskussion über Finanzierungsreformen und alternative Systementwicklungen im nationalen und internationalen Kontext sowie mikroökonomische Aspekte wie Leistungsrahmenbestimmung, Evaluation, Qualitätssicherung, Marktstrukturen und Steuerungssysteme. Weitere Themen sind die Abwägung zwischen Sicherstellung und Wettbewerb, Kollektivverträge versus selektives Kontrahieren sowie integrierte Versorgung und die Teilsektoren, insbesondere der stationäre Sektor. Die Beiträge verdeutlichen die Vielfalt der gesundheitsökonomischen Analysen und die Notwendigkeit politischer Gestaltung in diesem wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge. Die Autoren, darunter Wissenschaftler, Politiker und Akteure, sind maßgeblich an der Weiterentwicklung dieser Themen beteiligt und tragen zur zukünftigen Gestaltung bei.