1965 entdeckt der neunjährige Pfarrerssohn Christoph den Fußball - in doppelter Gestalt. Der sichtbare Fußball rollt auf dem Sportplatz von Traktor Dingelstedt am Huy, der unsichtbare im Radio, draußen in der weiten Welt. Dort gibt es eine sagenhafte Stadt namens Jena. Ihr Stadion liegt im Paradies, ihr Stern heißt Peter Ducke. Sieben Jahre später trifft der Jena-Fan sein Idol. Eine herbe Enttäuschung - zum Glück nicht die letzte Begegnung. Christoph Dieckmann schildert die kurvige Laufbahn des ungewöhnlichsten Kickers der DDR. Zugleich erzählt er Fußball als deutsche Zeitgeschichte, vom Nachkrieg bis in die Gegenwart.
Jonas Mekas’ Biografie spiegelt die Brüche des 20. Jahrhunderts wider. 1944 floh er mit seinem Bruder Adolfas aus Litauen nach New York, wo er sich als Künstler neu erfand. Kurz vor Mekas’ Tod entfachte der Historiker Michael Casper eine Debatte über Mekas’ litauische Vergangenheit und warf ihm vor, in seinen Tagebüchern seine politischen Aktivitäten während der deutschen Besatzung sowie die Gründe seiner Flucht zu verschleiern. Die Herausgeber·innen beleuchten durch historische Dokumente, Tagebuchauszüge, Reflexionen, einen Text von Amy Taubin und Gespräche mit Christoph Dieckmann die Zeit der deutschen Okkupation und den Holocaust in Litauen sowie Mekas’ Perspektive auf diese Ereignisse. Der Band I Am Trying to Remember untersucht, wie Erinnern und Vergessen zentrale Aspekte seiner künstlerischen Praxis wurden. Mekas (1922–2019), geboren in Litauen, kam 1949 nach New York und war Mitgründer der Anthology Film Archives sowie ein unermüdlicher Verfechter der experimentellen Kunst. Christoph Dieckmann, ein deutscher Historiker, erhielt 2012 den Yad Vashem International Book Prize für seine Studie zur deutschen Besatzungspolitik. Christoph Gnädig ist Film- und Medienwissenschaftler, während Anne König als Verlegerin von Spector Books in Leipzig tätig ist. Amy Taubin ist Redakteurin von Artforum und Film Comment. Die Publikation ist Teil des Programms Jonas Mekas: 100 Years of Cinema, Arts, and Politics, das 2023 in Berlin stattf
Nichts, was Christoph Dieckmann schreibt, ist erfunden. Dieser unermüdliche Chronist der ZEIT erlebt sein »Abendland«. Ein Kind verschwindet, dann ein Staat. Die DDR-Nationalmannschaft ersteht neu, in Dresden demonstriert das Volk - wie 1989? Der greise Helmut Schmidt erklärt, er könne drei Jahrzehnte in die Zukunft blicken und ein Jahrtausend zurück. Auch Dieckmann erzählt Gegenwart als Herkunft aus Europas »Leitkulturen« Nationalismus und Krieg. Er führt nach Verdun, Exjugoslawien und an die Gräber der Roten Armee. Er folgt den Brüdern Grimm, Rosa Luxemburg und Willy Brandt. Er fährt mit der Eisenbahn ins »Morgenland«, von Istanbul bis Teheran. Und er predigt auf der Wartburg über das Fremde. »Mein Abendland« ist ein lebenspralles Buch über unsere Identitäten, deutschkundig und weltoffen.
The book features a candid dialogue between Lithuanian writer Ruta Vanagaite and historian Christoph Dieckmann, exploring the complex causes and repercussions of the Holocaust. Through their thought-provoking exchanges, they delve into deep and challenging questions, providing insights into the historical and emotional weight of this tragic event. Their conversation seeks to shed light on the broader implications of the Holocaust, fostering a deeper understanding of its impact on society and individual lives.
Christoph Dieckmann, der unermüdliche ZEIT-Chronist, sucht in seinem neuen Buch nach Wurzeln deutscher Identität. Er erzählt vom langen Untergang seiner DDR und von der Münchner Räterepublik, er reist zum »Schrein der Christenheit« nach Aachen, zur »Judensau« in Luthers Wittenberg, zur Walhalla und in Deutschlands einstige Kolonialmetropole Hamburg. Dieckmanns »Welt- und Heimreisen« führen weit: nach Chelmno, wo der Holocaust begann, durch die einstigen Ostblock-Diktaturen Russland, Georgien und Albanien bis zum 38. Breitengrad. An der Todesgrenze zwischen Süd- und Nordkorea bedenkt der Ost-West-Vermittler, was die Deutschen unterscheidet, doch nicht trennen muss: Vergangenheit und Erinnerung. »Diese Grenze lässt sich überwinden. Unsere doppeldeutsche Geschichte ist ein gemeinsamer Schatz.«
Nichts, was Christoph Dieckmann schreibt, ist erfunden. Dieser unermüdliche Chronist der ZEIT erlebt sein »Abendland«. Ein Kind verschwindet, dann ein Staat. Die DDR-Nationalmannschaft ersteht neu, in Dresden demonstriert das Volk - wie 1989? Der greise Helmut Schmidt erklärt, er könne drei Jahrzehnte in die Zukunft blicken und ein Jahrtausend zurück. Auch Dieckmann erzählt Gegenwart als Herkunft aus Europas »Leitkulturen« Nationalismus und Krieg. Er führt nach Verdun, Exjugoslawien und an die Gräber der Roten Armee. Er folgt den Brüdern Grimm, Rosa Luxemburg und Willy Brandt. Er fährt mit der Eisenbahn ins »Morgenland«, von Istanbul bis Teheran. Und er predigt auf der Wartburg über das Fremde. »Mein Abendland« ist ein lebenspralles Buch über unsere Identitäten, deutschkundig und weltoffen.
Ausgezeichnet mit dem »Yad Vashem International Book Prize for Holocaust Research«
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Dieckmann beleuchtet die deutschen Verbrechen in Litauen während der Besatzung von 1941 bis 1944 aus verschiedenen Perspektiven, einschließlich der Täter, der Bevölkerung und der Opfer. Er analysiert die politischen und wirtschaftlichen Prozesse sowie die nationale Vorgeschichte, stützt sich auf eine Vielzahl von Quellen und stellt die Massenverbrechen im Kontext der deutschen Kriegführung dar. Besonders hervorgehoben wird die jüdische Opferperspektive und das Schicksal anderer Opfergruppen. Das Buch widmet sich zudem den Widerstandsbewegungen, die von Juden, Litauern, Polen und sowjetischen Partisanen gebildet wurden.
In welchem Verhältnis stehen die deutschen Massenverbrechen zur Kriegführung und Hungerpolitik während des Zweiten Weltkriegs? Von den etwa 13 Millionen Opfern deutscher Massenverbrechen zwischen 1933 und 1945 starben die meisten während des Zweiten Weltkrieges. Der regionale Schwerpunkt dieser Verbrechen lag in Osteuropa. Der Band fragt nach dem Verhältnis von Kriegführung und Massenverbrechen. Da ein wesentlicher Teil dieser Verbrechen während des Krieges eng mit Hunger und selektiver Nahrungsmittelpolitik verknüpft war, wird der Faktor Hunger in diesem Band besonders betont. Aus dem Inhalt: David Stahel über die deutsche Kriegführung gegen die Sowjetunion 1941 Christoph Dieckmann zu Herangehensweisen und Methoden, das Verhältnis von Kriegführung und Hungerverbrechen zu untersuchen Nick Terry über die Praxis der Heeresgruppe Mitte 1943 / 44 mit Blick auf die zivilen Opfer Babette Quinkert über die Veränderungen der Agrarpropaganda im Zusammenhang mit der deutschen Hungerpolitik und -praxis Gesine Gerhard zur Biographie Herbert Backes Philipp Rauh über die Morde an Psychiatriepatienten Rolf Keller über die Morde an sowjetischen Kriegsgefangenen im Deutschen Reich Shannon Fogg zu den Auswirkungen des Nahrungsmittelmangels in französischen Provinzen Im Abonnement: EUR (D) 18,-; EUR (A) 18,50
Begleitband zur Ausstellung „Eine Liebe im Osten. Fußball in Jena“ 2013. Mit seinen preisgekrönten Texten zum FC Carl Zeiss Jena und seinen Fans, die hier erstmals gesammelt publiziert werden, zeichnet Dieckmann ein kulturgeschichtlich grundiertes Panorama ostdeutscher Mentalitäten, das in seiner Lebensfülle über die Ergebnisse der empirischen Sozialwissenschaft weit hinausgeht. „Fotogott“ Peter Poser ist der wohl bekannteste Jenaer Sportfotograf. Seit 1970, als der FC Carl Zeiss Jena Ajax Amsterdam mit 3:1 nach Hause schickte, begleitet er die Spiele der Jenaer. Für diesen Band hat Peter Poser sein Archiv geöffnet.
'Freiheit, die ich meine / Die mein Herz erfüllt / Komm mit deinem Scheine / Süßes Engelsbild!' Diese friedseligen Verse entstanden 1813, als der Dichter Max von Schenkendorf die Leipziger Völkerschlacht überlebte. Im selben Jahr tönte er: 'Die Christenbanner wehen / Dein ist, o Herr, der Krieg!' - Freiheit heißt das Leitwort des Nationalismus wie der Demokratie. Im Namen der Freiheit begann George W. Bush den Irakkrieg und die arabische Jugend ihre Revolution. Christoph Dieckmann, vielfach preisgekrönter Autor und Reporter der ZEIT, erzählt in seinem neuen Buch vom erhabensten Menschheitsgefühl - und einem vielfach missbrauchten Begriff. Dieckmann begibt sich zu 'teutschen Vaterlandsriesen' in Leipzig und Köln, zu den freien Bürgern von Basel und an den See Genezareth des Bergpredigers Jesus, zu Karl Marx und Martin Luther King, nach New Orleans ins 'Bethlehem des Jazz' und zu den Fußballfreunden von Robert Enke, der in den 'Freitod' ging.