Klaus Voswinckel Boeken






Lapidu
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Die Erzählung thematisiert den kreativen Prozess des Schreibens als einen Akt des Wanderns und Übergangs. Worte bewegen sich zwischen Orten und Gedanken, vermischen sich mit der Essenz des Lebens. Der Autor reflektiert über die transformative Kraft des Schreibens, das sowohl die Seele als auch den Körper formt. Es entsteht ein tiefes Bedürfnis, das Licht und die flüchtigen Momente des Daseins festzuhalten, während der Sinn des Lebens in die eigene Existenz eingewoben wird.
Zurück am Haus, hörte ich ein Räuspern in meinem Rücken. Als ich mich umdrehte, stand Hölderlin im Fenster. Er lehnte mit dem Kopf gegen die Mauer und schaute an mir vorbei auf eine imaginäre Stelle im Raum, wer weiß, was er da sah. Der Schreck, der mich erfasst hatte, wurde auch nicht kleiner, als ich merkte, dass er mich wie Luft behandelte. Klaus Voswinckels Tarantella-Roman beginnt in Kappadokien. Dort memoriert der Erzähler die Ereignisse eines langen Sommers in Apulien, wo er einen Film über die Musik des Südens vorbereitet hat und dabei immer wieder fremden, merkwürdig vertrauten Besuchern aus einer anderen Zeit begegnet ist. Er erlebt die ganze Vielfalt der Tarantella am eigenen Leib, von ihren rituellen Formen bis zum ausgelassenen Fest, vom Stich der Tarantel bis zu dem Tag, an dem Hölderlin tanzt. Die Rhythmen der Musik nehmen Einfl uss auf den Gang der Dinge in ein Abenteuer hinein, das schließlich zurück nach Kappadokien führt. Wie das möglich ist, das gehört zu den Geheimnissen und Spannungsmomenten des Buchs. Die Tarantella hat die Kraft, das Verdrängte und Ausgegrenzte wachzurufen.
Aufbrüche, Wiederkehr
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Der unsichtbare Körper
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Was geschieht mit einem, der sich in die Einsamkeit Südapuliens begibt, um ein philosophisches Buch zu schreiben? Werden die Landschaft, der verfallene Turm, die Hitze, die Gerüche und die Nähe zu den Sternen Einfluß nehmen auf die Ideen dessen, der sich hier am Rande Europas verschanzt, um in Ruhe zu schreiben, oder wird die Vorstellung vom unsichtbaren Körper gerade in dieser extremen Aufmerksamkeit auf kleinste Zeichen immer bedeutsamer? Ein roter Rock, ein unheimlicher Schäfer, gestohlene Pferde, Schleuser und Dealer tauchen in der vermeintlich unberührten Landschaft auf und verändern den Blick des einsamen Schreibers; eine unverhoffte Liebesgeschichte bringt ihn gleichzeitig in eine leidenschaftliche Gegenwart und in die spürbare Vergangenheit der vorsokratischen Denkweisen. Der Turm der Masseria Tonda liegt gegenüber von Crotone, wo Pythagoras gelehrt hat. Und der Philosoph Giorgio Lapid ist vielleicht eine Erfindung, aber sein Name ist nicht die einzige Verbindung, die zu Klaus Voswinckels erstem Roman „Lapidu“ zurückführt – ein enges Netz aus Gedankenwegen, Erfahrungen, Luftsprüngen und Beschwörungen. Der unsichtbare Körper, gedacht als Aura, als eine zweite Haut, die wir – ohne es richtig zu merken – um unseren Körper haben, stellt sich mehr und mehr als das entscheidende Medium unserer Weltverknüpfung heraus. Ihn neu zu entdecken, zu bedenken und in konkretem Sinn auch zu heilen, ist die tägliche Aufgabe des Schreibens. Egal ob man das Buch als Roman, als Abenteuer oder als ein aufregendes Stück Philosophie liest, immer führt da ein Weg vom einen ins andere hinein, ein ebenso spielerisch leichter wie existentieller Weg, und es ist ein Vergnügen, ihm zu folgen.
„Jetzt, während ich das schreibe, ist dieses Gefühl von Erwartung wieder da, dieses untergründige Herzklopfen, das im Körper zu spüren ist, aber doch in Wirklichkeit aus sehr weiter Ferne kommt. Ein Rhythmus von Trommeln, ein Summen in der Luft.“ Klaus Voswinckel taucht in die Welt der ghanaischen Trommeln ein, in die Welt der Queenmothers, der Sargschreiner, Fufustampfer und Fetischpriester, und er ist dabei immer wieder anders dem Zusammenhang von Rhythmus und Leben auf der Spur. Im Mittelpunkt steht die Begegnung mit dem Divine Drummer Ghanaba, dem ranghöchsten Trommler von Ghana. Mit ihm und von ihm her kommen die westlichen Vorurteile ins Wanken … Die „Ghana-Notizen“ sind Reisebuch, literarisches Abenteuer, Essay und Standortbestimmung zugleich. An ihrem Ausgangspunkt steht ein Film, den Klaus Voswinckel in Ghana gemacht hat – er hat eine ganz eigene und sehr persönliche Schreibbewegung in Gang gesetzt, die mitten in die Fremderfahrung hineingeht. Was dabei entsteht, ist Schritt für Schritt Kontaktnahme mit einem Land und seinen Menschen, die so gar nicht in das heute verbreitete, zynische Afrikabild – als Ansammlung von Gräueln und Leid – hineinpassen. Was sichtbar wird, ist eine in Europa fast vergessene Idee von Leben.
Helen – das ist die Geschichte einer Frau, eines Ortes am Mittelmeer und eines heute halb verdrängten, vielleicht aber um so ersehnteren Konzepts von Leben. Es ist die Geschichte der Künstlerin Helen Ashbee, die nebenher eine ganze Odyssee durch unser Jahrhundert enthält, von England über Jerusalem, Salzburg, New York und den Pariser Montparnasse nach Italien. Und zugleich ist es die Erzählung von einem geheimen Zentrum am Rande der Welt, einer Masseria im äußersten Süden von Apulien. Dort lebt Helene seit 1968 mit Arno Mandello, dem Freund von Man Ray, Pablo Picasso, Joseph Roth und vielen anderen (auch er hat eine Jahrhundertgeschichte der Emigration und der Länderwechsel hinter sich). Die »Republika Bufalaria« wird zum magischen Ort der Lebensentwürfe, der ungewöhnlichen Begegnungen und Utopien. Klaus Voswinckel taucht in diese Welt hinein, er erzählt sie aus dem Inneren der Landschaft, die auf alle Details mit einwirkt, und entdeckt Schritt für Schritt das Phantastische im Realen wieder – als gäbe es nichts Verrückteres und Wunderbareres als das Leben selbst, zumindest hier, bei Helen. Das Biographische, auch das Autobiographische wird zum Roman. Und die mediterranen Botschaften stecken in den Labyrinth-Kurven der Geschichten: sanft, komisch, anrührend, voll Gleichzeitigkeit von Scheitern und Gelingen. Wer sie hört, (abseits vom Imponiergehabe der Macht), wird seine eigenen Wünsche in ihnen finden.
Jerusalem
Eine Reise in die Schrift
Die Reise eines deutschen Schriftstellers nach Jerusalem: in Begegnungen mit Kollegen und Freunden, auf der Suche nach der Geschichte der Friedenswünsche, mit den Konflikten der Gegenwart konfrontiert.

