Deutschland und Russland – es gibt kaum andere Staaten auf der Welt, deren Beziehungen während der vergangenen einhundert Jahre auch nur annähernd so nachhaltig durch Revolution und Umbruch, durch Terror und Gewalt sowie Abgrenzung und Verständigung geprägt worden sind. Diese drei gemeinsamen Wirklichkeiten bestimmten immer wieder das Weltgeschehen und wirken bis in die Gegenwart. Das gilt umso mehr, als es aktuell um das bilaterale Verhältnis insgesamt nicht gut steht. Das wirft die Frage auf: Was nun, deutsch-russisches Jahrhundert? Stefan Creuzberger erzählt die spannungsreiche Geschichte einer von dramatischen Zäsuren, Wechselwirkungen und Veränderungen bewegten Epoche. Mehr noch: Seine Darstellung will historisch interessierte Leserinnen und Leser für ein einfühlsames Verstehen der mitunter verwickelten Gesamtzusammenhänge einer faszinierenden Beziehungsgeschichte von Deutschen und Russen gewinnen.
Stefan Creuzberger Boeken


Im Jahre 1712 verlegte Zar Peter der Große seine Hauptstadt an den westlichen Rand des Russischen Reiches. Im Unterschied zum alten, orthodoxen Moskau stand St. Petersburg als "Hauptstadt des Geistes" in der russischen Geschichte für die Hinwendung zu Modernität und Aufklärung, für das Bemühen Russlands, seine Zukunft in Europa zu finden. Die Autoren beleuchten die Entwicklung dieser facettenreichsten russischen Stadt von ihrer Gründung bis zur Gegenwart unter historischen, politischen und wirtschaftlichen wie unter kultur- und literaturgeschichtlichen Gesichtspunkten. Sie schreiben u.a. über das Bernsteinzimmer, über Petersburger Juden, über Unternehmer in St. Petersburg und über das Verhältnis zu Moskau, über die deutsche Blockade im Zweiten Weltkrieg, über Petersburg als Wiege der russischen Rockmusik und über die Stadt in der russischen Lyrik.