Reisen mit Kafka
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»Eines Tages wird das Jahrhundert vielleicht deleuzianisch sein.« Der berühmte Satz Michel Foucaults gilt dem Werk eines Denkers, der die französische Nachkriegsphilosophie maßgeblich geprägt hat und international breit rezipiert wird. Seiner Einführung legt Friedrich Balke die Entfaltung des Paradoxons zugrunde, daß das Nicht-Philosophische das eigentliche Problem der Philosophie ist. Daß das Denken Deleuzes über den akademischen Bereich hinaus auch in subkulturelle Milieus ausstrahlt, beweist seine Fähigkeit, nicht nur neue Begriffe zu schaffen, sondern diese Begriffe auch auf außerphilosophische Phänomene zu beziehen.
Was zeichnet die Zeit? Eine Mediengeschichte von Takt und Frequenz erschöpft sich nicht in einer Geschichte technischer Apparaturen. Vielmehr thematisieren der Rotationsdruck, die malerische Vibration, das Fernsehen oder sogenannte" Supercomputer"jeweils eigene Skandierungen, Rhythmisierungen und Wahrscheinlichkeiten. Die dabei entstehenden immanenten Ordnungen artikulieren historische Brüche und Zäsuren, welche die Verfasstheit von Kulturen aus dem Takt bringen. Somit ist ein Denken von Takt und Frequenz die eigentliche Antwort auf jede Art von Geschichtsphilosophie. Mit Beiträgen von Christoph Asendorf, Cornelius Borck, Chris Dähne, Lorenz Engell, Christoph Engemann, Linda D. Henderson, Wolfgang Hagen, Julia Kursell, Thomas Macho, Ethel Matala de Mazza, Helmut Müller-Sievers, Armin Schäfer, Bernhard Siegert und Sebastian Vehlken.
Die Entwicklung literarischer Taschenbücher in der BRD seit 1950 wird hier beleuchtet, insbesondere deren Einfluss auf Bildung und Lesekultur. Mit beeindruckenden Verkaufszahlen von wissenschaftlichen Werken in den 1950er Jahren trugen sie zur Bildungsexpansion und zur Popularität der Geisteswissenschaften bei. Jörg Döring und Ute Schneider untersuchen die Leseerfahrungen von Personen, die zwischen 1927 und 1967 geboren wurden, und ergründen, welche Taschenbücher ihre Bildungskarrieren prägten sowie die Art und Weise, wie sie gelesen wurden. Das Buch vereint zahlreiche Beiträge namhafter Autoren.
Von der Entstehung technischer Analogmedien im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart digitaler Medienpraktiken hinein ist eine Vielzahl dokumentarischer Formen entstanden. 00Im Zentrum dieses Bandes steht die Frage nach den Operationen, die im Rahmen unterschiedlicher Institutionen und Praktiken auf je spezifische Weise bild-, text- und tonmediale Elemente arrangieren, um so die Lesbarkeit, den Aussagewert und die Machtwirkungen des Dokumentierten zu steuern. Verschiedene Leitkonzepte spielen dabei eine zentrale Rolle: Das Dokumentarische 2.0 in den diversen Praktiken ubiquitärer Selbstdokumentation, etwa in Social Media (Neodokumentarismus), sowie das Dokumentarische zweiter Ordnung, das sich in kritischer Weise auf die Objektivitäts- und Evidenzansprüche dokumentarischer Wahrheiten bezieht und sie 'gegendokumentarisch' unterläuft.
Die gegenwärtig rege Auseinandersetzung mit Deleuze vollzieht sich auf den unterschiedlichsten Ebenen - im Kontext der Philosophie, aber auch in den Bereichen Politik, Kunst, Kultur- und Medientheorie. Seit etwa zehn Jahren herrscht im angelsächsischen Sprachraum ein regelrechter »Boom« in Sachen Deleuze. Viele Anzeichen sprechen dafür, dass die Aktualität des französischen Philosophen dort aufgespürt werden kann, wo sich Philosophie und Nicht-Philosophie überkreuzen. Diesem Buch geht es weniger um eine Exegese, vielmehr will es mit Deleuze arbeiten: Im Vordergrund des Interesses stehen die Konzepte seines Denkens, die an der Schnittstelle zwischen Philosophie und Nicht-Philosophie eine Wirkung entfalten - oder noch entfalten können.
Big Brother kündigt die ›reality soap‹ als ein exemplarisches Unterhaltungsformat der Multimedialität an, das von der Faszination durch den Alltag zehrt. Wenn ›reality‹ zur ›soap‹ und ›soap‹ zur ›reality‹ wird, dann versagen die herkömmlichen Kategorien der Kulturkritik: Statt Flucht in Traumwelten bietet Big Brother den (eigenen) Alltag als Zufluchtsort an. Die hier versammelten Beiträge nehmen diese Provokation auf und erproben neue Perspektiven, um der Faszination durch Big Brother nachgehen zu können.
Inhalt z. B. Gilles Deleuze: Die Immanenz: ein Leben Bruce Baugh: Deleuze und der Empirismus Pierre Macherey: In Spinoza denken usw.
Die Versuchung Carl Schmitts