Nova ars subtilior
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Flo Menezes gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neuen Musik Brasiliens. Sein Schaffen, geprägt durch synkretistische Denk- und Wahrnehmungsweisen aus seiner Kindheit in São Paulo, zeichnet sich durch das Aufnehmen und Verknüpfen unterschiedlicher musikhistorischer und philosophischer Konzepte aus. Sein Werk umfasst ein breites Spektrum, von Solostücken und Kammermusik bis hin zu großangelegten Orchesterwerken sowie elektroakustischen Kompositionen, Oratorien und Balletten. In produktiver Auseinandersetzung mit der Musik von Berio, Boulez, Pousseur und Stockhausen, der Linguistik Jakobsons und der Literatur Joyces erläutert Menezes in seinen Aufsätzen die kompositorischen Strategien seiner Hauptwerke. Er entwickelt zudem ein originelles Konzept des musikalischen "Maximalismus", das eine hohe Komplexität in der kompositorischen Faktur und deren musikhistorischen Referenzen anstrebt, während gleichzeitig Schönheit, Faszination und Expressivität im Vordergrund stehen. Ein abschließendes Gespräch bietet biographische Einblicke in sein Leben zwischen Brasilien und Europa sowie kritische Reflexionen über das Verhältnis von Musik und Politik und aktuelle Tendenzen des europäischen Komponierens.