Barbara Dröscher Boeken






Wer sagt, dass Zwiespalt Schwäche sei?
Das Leben des jungen Wilhelm Dröscher. 1920–1948
Wilhelm Dröscher, der spätere rheinland-pfälzische Landesvorsitzende und Bundesschatzmeister der SPD, fälschte die Heiratsurkunde seiner Großeltern, um seine jüdische Mutter vor den Nazis zu retten und als „Halbjude“ mit deutsch-nationaler Gesinnung Wehrmachtsoffizier werden zu können. Anhand von Tagebuchnotizen und Briefen lässt seine Tochter die inneren Kämpfe zwischen Krieg, rassischer Verfolgung und Vaterlandsliebe wiedererstehen. Im Ringen um eine eigene Position kann der junge Dröscher die Augen vor den Verbrechen des Nazi-Regimes nicht verschließen. Auch das Frontgeschehen hat sich tief in seine Seele eingebrannt. Als der Krieg vorüber ist, will er, wie so viele Deutsche, nur nach vorne schauen. Die Fälschung bleibt sein Geheimnis. Dem Thema Holocaust entzieht er sich, und mit Nazis in seiner Umgebung geht er versöhnlich um. Er engagiert sich zunächst in der KPD, doch bald begreift er: Nach Drittem Reich und Zweitem Weltkrieg hat Deutschland nur eine Chance als soziale, friedliche und freie Gesellschaft.
Mujeres letradas
- 298bladzijden
- 11 uur lezen
In diesem Band werden fünf bedeutende Autorinnen der zentralamerikanischen Literatur vorgestellt, die, abgesehen von Gioconda Belli, wenig bekannt sind. Ihre Romane, Gedichte und Erzählungen reflektieren den Transformationsprozess, den die Region in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchlief, und beleuchten die sozialen Beziehungen sowie Geschlechterverhältnisse. Die Reaktionen der Autorinnen auf diesen Wandel, die angewandten literarischen Strategien und deren Entwicklung werden anhand ausgewählter Texte und biografischer Daten analysiert. Diese literaturwissenschaftliche (Re-)Lektüre zeigt den kreativen und bedeutenden Beitrag der Frauenliteratur zur modernen Literatur Zentralamerikas und verdeutlicht, dass sie sich nicht auf die Etiketten „Literatur der Revolution“ oder „Frauenliteratur“ reduzieren lässt. Das Buch zielt darauf ab, das einst starke Interesse am zentralamerikanischen Raum im deutschsprachigen Raum wiederzubeleben und ein neues Interesse zu fördern, das zu einer differenzierteren Wahrnehmung der Region, ihrer Literatur und Geschichte führt. Es bietet Ansatzpunkte für weitere literaturwissenschaftliche Studien zur fragmentierten zentralamerikanischen Moderne, insbesondere zur von Frauen verfassten Literatur.
„Carlos Fuentes’ Welten” versammelt Beiträge aus Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Politologie und Soziologie, die im Rahmen einer interdisziplinären Universitätsringvorlesung im Wintersemester 2001/2002 am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin gehalten wurden. Sie würdigen den mexikanischen Schriftsteller von Weltruhm und den engagierten Intellektuellen aus der Sicht des beginnenden neuen Jahrhunderts und im Kontext der Fragen und Kontroversen, die die Zeit dieses Übergangs bewegen. Das Buch bietet kritische Relektüren, die auf dem entwickelten Forschungsstand zu Fuentes aufbauen und seine Welten nicht nur von innen, sondern auch zu den Grenzen hin betrachten. Carlos Fuentes selbst kommt in einem ausführlichen Interview zu Wort, wo er zu den Fragen dieses Übergangs Stellung nimmt.
La Malinche
- 279bladzijden
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Keine andere Frauengestalt spielt in den Darstellungen der Eroberung Mexikos eine so zentrale Rolle wie La Malinche. Lange Zeit war das Bild der Übersetzerin des Konquistadoren Cortés mit dem Makel des Verrats behaftet. Seit den siebziger Jahren jedoch ist diese Frauengestalt in der mexikanischen und der Chicana-Literatur einer deutlichen Revision unterzogen worden, die schließlich auch in der Kulturtheorie ihren Niederschlag fand. Ob nun als La Malinche, Malinalli-Tenepal, Malintzin oder Doña Marina – sie ist zu einer Referenzfigur in Fragen des Geschlechts, der Ethnizität und Interkulturalität geworden, die natürlich auch Machtfragen sind.