Die Pisa-Diskussion hat die vorschulische Erziehung wieder ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Erhofft wird nicht weniger als eine Verbesserung des gesamten deutschen Bildungs- und Gesellschaftssystems. Aber die Probleme werden im Reformübereifer oft übersehen: Wie die vorschulische Erziehung organisiert und wie das Fachpersonal ausgebildet werden soll, ist keineswegs geklärt, und erst recht sind die Erziehungs- oder Bildungsziele der vorschulischen Einrichtungen Gegenstand heftiger Debatten. In dieser Situation mahnen historische Rückblicke und internationale Vergleiche zur Vorsicht. Gegenüber dem aktuellen Reformübereifer mit seiner Neigung zu einfachen Lösungen lassen sie eher für moderate Änderungen plädieren, die wesentlich am Spracherwerb ansetzen und auch die Rolle des Elternhauses mitreflektieren.
Angela Enders Boeken



Der Schriftspracherwerb ist immer wieder Gegenstand von heftigen Kontroversen. In dieser öffentlichen Aufmerksamkeit spiegelt sich die fundamentale Bedeutung, welche die Schriftsprache in Kultur und Gesellschaft hat. Hier setzt die grundlegende Arbeit von Angela Enders an. Im Vordergrund steht die Auseinandersetzung mit phonetischen Verfahren, die der Maxime „Schreib, wie du sprichst“ folgen und die sich in der deutschen Grundschule zu etablieren beginnen. Die Arbeit entwirft ein kulturtheoretisch und anthropologisch fundiertes, auch didaktisch umsetzbares Gegenkonzept. Es zielt darauf, im Schriftspracherwerb die Kinder an jene originären Leistungen von Intellektualisierung, Distanzierung und Abstraktion heranzuführen, die nur die Schriftsprache bieten kann.
Die Legende von der "Neuen Welt"
Montaigne und die >littérature géographique< im Frankreich des 16. Jahrhunderts
Die Buchreihe Mimesis präsentiert unter ihrem neuen Untertitel Romanische Literaturen der Welt ein innovatives und integrales Verständnis der Romania wie der Romanistik aus literaturwissenschaftlicher und kulturtheoretischer Perspektive. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass die faszinierende Entwicklung der romanischen Literaturen und Kulturen in Europa wie außerhalb Europas neue weltweite Dynamiken in Gang gesetzt hat, welche die großen Traditionen der Romania fortschreiben und auf neue Horizonte hin öffnen. In Mimesis kommt ein transareales, die europäische und die außereuropäische Welt romanischer Literaturen und Kulturen zusammendenkendes Verständnis der Romanistik zur Geltung, das über nationale wie disziplinäre Grenzziehungen hinweg die oft übersehenen Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Traditions- und Entwicklungslinien in Europa und den Amerikas, in Afrika und Asien entfaltet. Im Archipel der Romanistik zeigt Mimesis auf, wie die dargestellte Wirklichkeit in den romanischen Literaturen der Welt die Tür zu einem vielsprachigen Kosmos verschiedenartiger Logiken öffnet.