Max Ernst Museum Brühl
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In einmaliger Weise spiegeln sich die außergewöhnlich strengen europäischen Winter der 1870er und 1890er Jahre in der impressionistischen Landschaftsmalerei ihrer Zeit. Über 60 Winterlandschaften von namhaften Künstlern schildern vielfältige Facetten dieser Jahreszeit vom lichten Schneegestöber bis zum frühlingshaften Tauwetter. Die Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck und der opulente Begleitkatalog bieten eine in Deutschland erstmalige Betrachtung dieses Phänomens und werden durch einen breiten interdisziplinären Zugang und den Brückenschlag vom Klimaphänomen im 19. Jahrhundert zu den Indikatoren des heutigen Klimawandels zu einem einzigartigen Erlebnis. Künstler Alexandre Antigna, Bernhard E. Swebach, Gustave Courbet, Camille Pissarro, Fleury Chenu, Alfred Sisley, Claude Monet, Max Liebermann, Gustave Caillebotte, Paul Gauguin, Christian Rohlfs, Vincent van Gogh, Lovis Corinth, Paul Crodel, Edvard Munch, Emil Nolde, Max Slevogt, Paul Kayser, Max Clarenbach, August Macke Fotografie u. a. Eugène Cuvelier, Alfred Stieglitz, Albert Renger-Patzsch
An ausgewählten Beispielen wird anschaulich erklärt, wie der französische Neo-Impressionist Seurat (1859-91) mit Tausenden von Farbpunkten flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, Licht und Schatten malte
Das Wohl von Kindern lag dem Kunstsammler und Philanthropen Gustav Rau, der in der Demokratischen Republik Kongo als Kinderarzt arbeitete, besonders am Herzen. Seine hochkarätige Sammlung spiegelt dies durch ihre zahlreichen Kinderbildnisse wider. »Menschenskinder« zeigt die wertvollsten seiner 33 Gemälde und Skulpturen zum Thema Kindheit. Diese stehen in einem spannungsvollen Dialog mit 31 prämierten Dokumentarfotografien aus dem internationalen Wettbewerb »UNICEF-Foto des Jahres«. Man erlebt die Schicksale von Kindern im Wandel der letzten 500 Jahre: die ersten Gehversuche des Jesusknaben in den mittelalterlichen Madonnenbildern, die jugendliche Rokoko-Prinzessin im Korsett ihrer Roben und Rollen und viele glückliche Kinder, die im Zuge der Aufklärung im liebevollen Miteinander mit ihren Eltern den Bildraum erobern. Doch entblößen Genre- und Kriegsgemälde des Barock auch die Realitäten hinter diesen Idyllen. Sie zeigen, wie der Wunsch nach einer unbeschwerten Kindheit oft im harten Kontrast zur Wirklichkeit steht. In den eindrucksvollen Dokumentarfotografien erfährt man Leid und Armut, Hunger und Verzweiflung von Kindern und ihren Familien am Rande der Gesellschaft. Doch selbst in einer zerstörten Umgebung zeigt sich der kindliche Wunsch nach Unbeschwertheit und Spiel, zeigen sich Chancen und Zukunftsperspektiven. Mit Beiträgen renommierter Kinderbuchautoren, Journalisten, Sozialwissenschaftler, Psychologen und Kunsthistoriker wie Cornelia Funke, Martin Dornes, Una M. Röhr-Sendlmeier, Peter-Matthias Gaede, Klaus Hurrelmann und Susanne Blöcker.
In ihrer Farben- und Formenvielfalt ist die Natur Ausgangspunkt der Landschaftsmalerei – und doch ist es oft der Mensch, der sich in ihrem Abbild spiegelt, sich in ihr sucht und fängt. An etwa 50 Exponaten aus der Sammlung Rau zeigen Ausstellung und Katalog Entwicklungen der Landschaftsmalerei bis in die Moderne: von Fra Angelico bis Claude Monet; von den überweltlichen goldenen Himmeln des Mittelalters zu fantastischen irdischen Höllenprospekten der Renaissance über barocke Stimmungslandschaften zu arkadischen Idyllen des 18. Jahrhunderts, vorbei an romantischen Naturgewalten hin zu den Impressionisten, die den Moment im Fluss der Zeit festhielten.
Die romantische Burgenlandschaft des Rheintals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Vollendung des Kölner Doms, die Wiederentdeckung der Porta Nigra als historisches Monument in Trier, der Aufstieg von Baden-Baden zur Sommerresidenz der Könige und Diplomaten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – vieles wäre ohne den Einfluss der Preußen im Westen nicht zustande gekommen oder ganz anders verlaufen. Die Gründung der preußischen Rheinprovinz nach dem Wiener Kongress war ein politisches, aber auch ein ästhetisches Ereignis. Die preußischen Prinzen ließen rheinische Burgruinen restaurieren und damit zugleich eine vermeintlich urdeutsche Vergangenheit. Sie förderten den wirtschaftlichen Aufstieg einer vernachlässigten Region durch Eisenbahnlinien und Tourismus. Davon profitierte auch Remagen mit dem Bahnhof Rolandseck. Während sich der preußische Einfluss im Rheinland in Bauten und Verwaltungsstrukturen in den Jahrzehnten nach 1815 deutlich manifestierte, wurde das Großherzogtum Baden erst nach den revolutionären Konflikten 1848/49 zum politischen und dynastischen Partner der Hohenzollern.
Besonders in Frankreich war die 1648 von Charles LeBrun gegründete 'Académie royale' eine nicht nur ästhetisch, sondern auch politisch mächtige Institution, aus deren internen Lagerkämpfen um den richtigen Weg verbindliche Normen für die Kunst hervorgingen. Selbst die Revolution vermochte die Grundfesten ihrer Herrschaft nicht zu sprengen. Es bedurfte einiger innovativer Künstlerpersönlichkeiten, um der Kunst ihre schöpferischen Freiräume zurückzuerobern. Mit hochkarätigen Werken aus der National Gallery of Ireland und der Sammlung Rau für Unicef veranschaulicht der Band diesen kulturgeschichtlichen Prozess.
In einem Streifzug vom 15. bis 20. Jahrhundert macht die Publikation Lebenswelten von Malern und ihren Modellen erfahrbar. Im Künstleratelier lernt man den Auftraggeber in seinen Rollen kennen – etwa als spätmittelalterlichen Stifter, fürstlichen Heiratskandidaten des Barock oder als Familienmenschen der Frühromantik. Die Frage nach dem Porträt als Seelenbildnis führt uns sodann zu mittelalterlichen Vera-Ikon-Bildern Christi als Abdruck einer überpersonalisierten göttlichen Essenz, aber auch zu idealen Frauenbildnissen von Cranach bis Renoir und intimen Familienporträts der Künstler, die der Seele des geliebten Menschen in ihrem Abbild ewige Dauer verleihen sollen. Künstler u. a. Lucas Cranach d. Ä., Jan Pollack, Ludger Tom Ring d. J., Friedrich Sustris, Judith Leyster, Jan Mytens, Peeter Meert, Jean François Delyen, Georg Desmarées, Jean Etienne Liotard, Joseph-Siffred Duplessis, Giandomenico Tiepolo, Thomas Gainsborough, Camille Pissarro, Hilaire Germain Edgar Degas, Auguste Renoir, Edouard Vuillard, Cornelis Theodorus Marie van Dongen
In einem Streifzug vom 15. bis 20. Jahrhundert macht die Publikation Lebenswelten von Malern und ihren Modellen erfahrbar. Im Künstleratelier lernt man den Auftraggeber in seinen Rollen kennen – etwa als spätmittelalterlichen Stifter, fürstlichen Heiratskandidaten des Barock oder als Familienmenschen der Frühromantik. Die Frage nach dem Porträt als Seelenbildnis führt uns sodann zu mittelalterlichen Vera-Ikon-Bildern Christi als Abdruck einer überpersonalisierten göttlichen Essenz, aber auch zu idealen Frauenbildnissen von Cranach bis Renoir und intimen Familienporträts der Künstler, die der Seele des geliebten Menschen in ihrem Abbild ewige Dauer verleihen sollen. Künstler u. a. Lucas Cranach d. Ä., Jan Pollack, Ludger Tom Ring d. J., Friedrich Sustris, Judith Leyster, Jan Mytens, Peeter Meert, Jean François Delyen, Georg Desmarées, Jean Etienne Liotard, Joseph-Siffred Duplessis, Giandomenico Tiepolo, Thomas Gainsborough, Camille Pissarro, Hilaire Germain Edgar Degas, Auguste Renoir, Edouard Vuillard, Cornelis Theodorus Marie van Dongen