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Bookbot

Georg Füsslin

    Optisches Spielzeug oder wie die Bilder laufen lernten
    Der Guckkasten
    Anamorphosen
    Optical toys
    25 years of collecting optical toys & pre-cinema
    • Beim Kauf eines Objektes stellt sich häufig die Frage nach dessen Herkunft, Vollständigkeit und Preisangemessenheit. Auktionskataloge bieten oft die Möglichkeit, ähnliche oder identische Objekte zu finden. Der Autor dieses Werkes hat sich die Mühe gemacht, Auktionskataloge auszuwerten und die Ergebnisse in einer Datenbank festzuhalten. Mit über 1200 Einträgen von Objekten, die in den letzten 25 Jahren in internationalen Auktionshäusern angeboten wurden, bietet das Werk umfangreiche Informationen zur Unterstützung ambitionierter Sammler. Die Einträge sind in der jeweiligen länderspezifischen Sprache des Auktionshauses erfasst, einschließlich der Ausruf- und Zuschlagspreise in der entsprechenden Landeswährung. Der Euro wurde ab dem 01.01.2002 in den meisten EU-Ländern eingeführt, und Preise davor sind in der ehemaligen Währung aufgeführt. Die Objekte sind kategorisiert, wobei das Auktionsdatum als Sortierkriterium dient. Es wird bewusst darauf verzichtet, nur die höchsten Preise aufzulisten, um einen realistischen Marktwert zu vermitteln. Der Leser kann die Preisentwicklung über 25 Jahre verfolgen, wobei Faktoren wie Erhaltungszustand, Vollständigkeit und Provenienz entscheidend sind. Gelistet wurden nur Objekte mit aussagekräftigen Beschreibungen, während unklare Einträge ausgeschlossen wurden. Die bereitgestellten Fotos der Auktionshäuser unterstützen die Recherche zusätzlich.

      Optical toys
    • Die optischen Illusionen der Renaissance in Form von Anamorphosen sind faszinierende künstlerische Experimente, die mit dem Betrachter spielen. Diese Bilder verbergen ihr ursprüngliches Motiv durch gezielte Verzerrung und erscheinen in neuen, abstrakten Formen. Sie schaffen ein Wechselspiel zwischen Offensichtlichem und Verstecktem, das die Doppeldeutigkeit des Abgebildeten erfahrbar macht. Anamorphosen offenbaren ihren wahren Inhalt oft nur aus einem bestimmten Blickwinkel; manche erfordern sogar den Einsatz eines geometrischen Spiegels oder einer prismatischen Apparatur, um die Bildinhalte korrekt wiederzugeben. Ihre Blütezeit erlebten sie im 18. und 19. Jahrhundert, als sie als unterhaltsame optische Belustigung in vielen Haushalten populär wurden. Dank mechanisierter Reproduktions- und Druckmethoden konnten sie in hohen Auflagen hergestellt werden, wodurch sie für die breite Öffentlichkeit zugänglich wurden. Heute sind viele dieser historischen Anamorphosen in Museen oft nur als optische Kuriositäten zu finden und nehmen in großen Sammlungen der Druckgraphik eine Randstellung ein. Dieses Buch widmet sich der Wiederentdeckung der Anamorphosen und versucht, diese vergessene Kunst der optischen Illusion ins Bewusstsein zu rücken.

      Anamorphosen
    • Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam im Rahmen der optischen Entdeckungen und Spielereien des späten Barocks der Guckkasten auf. Beim Hineinsehen eröffneten sich dem Betrachter perspektivische Ausblicke von bislang ungekannter Tiefe. Professionelle Vorführer zogen mit solchen Kästen durch die Lande und lockten mit marktschreierischen Anpreisungen das Publikum an. Gegen ein entsprechendes Entgelt wurde der Blick auf die „Raritäten“ freigegeben und, um das visuelle Erlebnis noch wirkungsvoller zu gestalten, durch ergänzende Kommentare des Guckkästners zusätzlich dramatisiert. Die Menschen jener Zeit reagierten fasziniert auf die Möglichkeit, Ansichten ferner Städte, Katastrophen, weltliche Ereignisse oder traditionelle Themen aus der antiken Mythologie oder der biblischen Geschichte durch ein Guckloch betrachten zu können. Für das einfache Volk war der Guckkasten ein Informationsverbreiter mit hohem Unterhaltungswert, der auf Jahrmärkten, Volksfesten und ähnlich belebten Orten zu Hause war. In den wohlhabenderen Kreisen etablierte sich der Guckkasten außerdem als pädagogisches Spielzeug, Hilfsmittel zur Erkundung ferner Welten und warnender Zeuge tragischer Begebenheiten. Es war die seltsame Mischung aus Magischem und Realem, welche dem Guckkasten zwei Jahrhunderte lang ein blühendes Dasein bescheren sollte.

      Der Guckkasten