Manfred Prisching analysiert das wachsende Unbehagen in der spätmodernen Gesellschaft, das aus verletzten Grundbedürfnissen resultiert. Fehlen verbindliche Werte und Gemeinschaftsgefühl, entstehen Irritation, Angst und Aggressivität. Die Gesellschaft driftet in Konflikte, die emotionalen Druck inszenieren.
Manfred Prisching Boeken






Es klingt einfach: faire Kommunikation. Und doch geht es in der Praxis so häufig schief. Irgendwann stellt sich heraus: Unternehmen haben über ihre Produkte nicht die Wahrheit gesagt. PolitikerInnen haben den Mund zu voll genommen. Zuweilen schummeln auch GutachterInnen und WissenschaftlerInnen. Medien übertreiben und verzerren. Faire Kommunikation ist nicht selbstverständlich. Manchmal ist es unsicher, was denn im konkreten Fall „fair“ sei. Was sollen etwa Ärzte oder Ärztinnen ihrer Patientenschaft sagen? Wie ungeschminkt soll man Schülern und Schülerinnen die Wahrheit über ihre schlechte Arbeit mitteilen? Soll man ehrlich sein, wenn man durch eine Mitteilung eine gefährliche Panik auslösen kann? Wo gibt es „Grauzonen“ der fairen Kommunikation? Oft lohnt es sich langfristig, anständig zu sein. Das ist aber nicht immer der Fall. Manchmal tut Anstand auch weh. Zudem wird man missverstanden. Und zuweilen muss man Kompromisse schließen. Wie geht das: faire Kommunikation?
Die Probleme, die beim Übertritt junger Menschen vom Sekundär- in den Postsekundärbereich, dh von der Schule in die Hochschule (Universität, Fachhochschule) bestehen, stellen bislang auf Grund von deren kontinuierlicher Präsenz ein zwar zunehmend mit Interesse betrachtetes, jedoch eher in untergeordnetem Ausmaß beleuchtetes Thema dar. Vor diesem Hintergrund war es naheliegend, den Schnittstellenbereich zwischen sekundärer und postsekundärer (Aus-)Bildung einer genaueren Betrachtung zu unterziehen; diese Zielsetzung verfolgte das im Oktober 2002 bereits zum vierten Mal - zum zweiten Mal in Kooperation mit der Ludwig Boltzmann-Forschungsstelle für Bildungs- und Wissenschaftsrecht - veranstaltete Symposium des Instituts für Bildungsrecht und Bildungspolitik; die Beiträge zu bzw die Ergebnisse dieser Veranstaltung sind im vorliegenden Band 7 der Schriften zum Bildungsrecht und zur Bildungspolitik festgehalten.
In den letzten Jahren gedeiht in den Sozialwissenschaften wieder das Genre der Zeitdiagnosen. Oft werden dazu Etiketten verwendet wie die „Risikogesellschaft“ und die „Erlebnisgesellschaft“, die „Informationsgesellschaft“ und die „Wissensgesellschaft“, die „postindustrielle“ und die „postmoderne“ Gesellschaft. Die hohe Wandlungsgeschwindigkeit der Gesellschaft steigert die Nachfrage nach brauchbaren Selbstvergewisserungsmaterialien. Die Zeitdiagnosen sollen Sinn schaffen in einem verwirrenden Durcheinander, oft auch turbulente Entwicklungen in den Bereich des Verstehbaren und Bewältigbaren hereinerzählen. Wichtige Modelle der Gegenwartsgesellschaft werden in diesem Band besichtigt, revidiert und weiterentwickelt. Darüber hinaus werden methodische Probleme einer Gegenwartsanalyse erörtert. Der Band enthält Beiträge von Peter Gross (St. Gallen), Wolfgang Müller-Funk (Birmingham), Ronald Hitzler (Dortmund), Bernd Guggenberger (Berlin), Jürgen Mittelstraß (Konstanz) und Manfred Prisching (Graz).
Die wissenschaftliche Forschung in Österreich
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Das Institut für Bildungsrecht veranstaltete im Herbst 2001 in Kooperation mit der Ludwig-Boltzmann-Forschungsstelle für Bildungs- und Wissenschaftsrecht ein Symposium, das sich zum Ziel setzte, entsprechende Annäherungen zu den vielschichtigen Aspekten der wissenschaftlichen Forschung zu finden. Das Ergebnis dieses Symposiums ist in diesem Band nachzulesen.
Das Verhältnis zwischen Universität und Fachhochschule
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Im vorliegenden Band können maßgebliche Einschätzungen zum Verhältnis zwischen Universität und Fachhochschule nachgelesen werden. Bemerkenswert ist dabei insbesondere, dass trotz denkbar unterschiedlichster Annäherungen zu diesem Thema die einzelnen Autoren in einer ganzen Reihe von zentralen Punkten ähnliche Ansichten zum Ausdruck bringen.
Postmoderne Tugenden?
Ihre Verortung im kulturellen Leben der Gegenwart
„Tugenden“ sind unmodern. Der Begriff riecht nach Gestrigkeit, Verklemmtheit, Kleinbürgerlichkeit. Er gehört nicht in eine Gesellschaft, die sich als befreite, individualisierte, Erlebnis-Gesellschaft versteht. Aber Tugenden sind auch modern. Es gibt ein neues wissenschaftliches Interesse an sozialintegrativen Phänomenen. In veränderter Begrifflichkeit – vom „Wertewandel“ bis zur „Sozialintegration“ – wird über Tugenden wieder gesprochen. Irgend etwas, meint man, muss doch diese Gesellschaft noch zusammenhalten. Alte Tugenden werden wiederentdeckt, oft unter anderen Begriffen (etwa die Solidarität einer „Zivilgesellschaft“), neue Tugenden entstehen (etwa die Rücksichtnahme auf die ökologische Belastbarkeit der Erde). So kann man die Tugenden in ihrem aktuellen Gehalt, Gestaltwandel, Aufstieg und Niedergang, ihrer besonderen Ausprägung in einer postmodernen Welt, welche Tugenden doch angeblich gar nicht mehr kennen soll, untersuchen. – Beiträge von W. Kersting, R. Sturn, M. Baurmann, M. Wallroth, P. Koller, P. Wilhelmer, G. Mozetic, R. Richter, K. Zapotocky.
Dieser Band will keine Reformvorschläge für ein neues Pensionssystem oder eine neue Regelung des Arbeitslosengeldes machen. Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, die grundsätzlichen Fragen zu stellen: In welchen ethischen und kulturellen Spannungsfeldern steht der Sozialstaat? Welche - unvereinbaren (?) - Anforderungen werden an ihn gestellt? Gibt es ein allgemeines „Modell“, eine „Vision“ des modernen Wohlfahrtsstaates, oder sind es nur von aktuellen Meldungen geprägte Anforderungen, die an ihn gestellt werden? Mittels welcher Ideen und Paradigmen wird um seinen Bestand, seine Dimensionen und seine Entwicklung gerungen? An welchen Elementen ist festzuhalten, was ist zur Disposition zu stellen?
