Burkhard Utecht Boeken




Die langfristige Arbeitsmarktentwicklung in Westeuropa ist seit den 1970er Jahren durch steigende Arbeitslosenquoten gekennzeichnet. Die Gewerkschaftstheorie spielt eine zentrale Rolle bei der Erklärung dauerhaft nicht geräumter Arbeitsmärkte. Hier wird das Wachstum der Arbeitslosigkeit oft als Ergebnis von Hysterese-Effekten interpretiert, die auf Insider-Outsider-Strukturen basieren und durch kurzfristige Arbeitsmarktstörungen ausgelöst werden. Der Autor führt eine umfassende Analyse dieser Effekte durch und kritisiert das Standard-Insider-Outsider-Modell hinsichtlich der Robustheit der Hysterese-Schlussfolgerung. Er zeigt, dass die Hysterese durch extreme Vereinfachungen bedingt ist und unter weniger extremen Annahmen nicht herleitbar ist. Angesichts dieser kritischen Ergebnisse untersucht Burkhard Utecht, ob und unter welchen Bedingungen langfristig wachsende Arbeitslosenquoten jenseits der Hysterese abgeleitet werden können. Dazu integriert er den gewerkschaftstheoretischen Ansatz in neoklassische Wachstumsmodelle. Unter bestimmten Bedingungen können wachsende Arbeitslosenquoten als Ergebnis des Zusammenspiels von wirtschaftlichem Wachstum und gewerkschaftlicher Tarifpolitik entstehen. Eine Vielzahl von Einflussfaktoren, wie Bevölkerungswachstum, technischer Fortschritt, soziale Sicherungssysteme, Zentralisierungsgrad der Tarifverhandlungen, gewerkschaftliche Verhandlungsmacht und internationale Kapitalmobilität, wird in
Lange Jahre dominierte die Wachstumstheorie offener Volkswirtschaften durch dynamische Varianten des Heckscher-Ohlin-Modells mit internationaler Faktorimmobilität, eingebettet in die neoklassische Wachstumstheorie. Die empirische Relevanz dieser Modelle ist jedoch fraglich: Es bleibt unklar, warum technologisch vergleichbare Regionen mit ähnlichen Faktorintensitäten signifikante Außenhandelsvolumina aufweisen. Zudem ist ohne internationale Kapitalmobilität eine Konvergenz der gesamtwirtschaftlichen Kapitalintensitäten und Pro-Kopf-Wertschöpfungen in Regionen mit gleichem technologischen Know-how nicht gewährleistet. Neuere Analysen deuten darauf hin, dass die unbefriedigenden Ergebnisse des Standard-Freihandelsmodells vor allem auf die Vernachlässigung internationaler Finanzströme zurückzuführen sind. Das Buch behandelt die langfristigen distributiven Effekte des freien Kapitalverkehrs und untersucht, welche Einkommenspositionen langfristig gestärkt oder geschwächt werden und welche Auswirkungen Änderungen der weltwirtschaftlichen und regionalen Rahmenbedingungen haben. Nach einer methodischen Einführung und einer kritischen Diskussion der gängigen Freihandelsmodelle wird ein neoklassisches Wachstumsmodell für große offene Volkswirtschaften entwickelt. Dabei werden die langfristigen allokativen und distributiven Effekte internationaler Finanzmärkte sowie die Auswirkungen von Niveauverschiebungen zwischen nationalen Faktorbestä